Frederik Andersen als Faktor für die Maple Leafs
Torontos Torwart bekommt viel zu tun und zeigt konstant gute Leistungen.
von Christian Rupp @IamCR1 / NHL.com/de Autor
Die Toronto Maple Leafs stehen bislang für Spektakel: Nach neun Spielen haben die Leafs mit satten 40 Treffern die beste Offensive der Liga, mit 30 Gegentoren aber auch die siebtschlechteste Defensive. Das risikofreudige Eishockey machte sich bislang bezahlt: Die Ausbeute von 14 Punkten (7-2-0) ist die zweitbeste in der NHL. Einen großen Anteil am Erfolg hat dabei Goalie Frederik Andersen, auf den es Nacht für Nacht ankommt.
Viel zu tun in Torontos Tor
Bei den Maple Leafs zwischen den Pfosten zu stehen, ist eine durchaus anspruchsvolle Aufgabe: Im Durchschnitt bekommt Toronto in dieser Saison pro Spiel 32,7 Schüsse aufs Tor. Diese zu entschärfen ist der Job von Goalie Frederik Andersen. Der 28-Jährige sah in acht Spielen schon 260 Schüsse auf sein Tor rauschen - ligaweit die drittmeisten. Entschärfen konnte er genau 90 Prozent.
Diese Zahl liest sich zwar noch nicht spektakulär, dennoch scheint der Däne den Unterschied bei den Maple Leafs auszumachen. Der in Herning geborene Linksfänger strahlt die Ruhe eines Eisblocks aus, zeigte dank seiner Dynamik spektakuläre Paraden und hielt bereits den einen oder anderen Sieg für Toronto fest.
Video: LAK@TOR: Andersen fährt den Schoner zum Save aus
Die magische 85,5-Prozent-Grenze
Generell lässt sich sagen: Hält Andersen gut, dann gewinnen die Leafs. Oder in Zahlen: Immer wenn der Goalie mehr als 85,5 Prozent Fangquote zeigte, hieß der Sieger am Ende Toronto. So passiert in den Duellen gegen die Los Angeles Kings (94,7 Prozent), bei den Washington Capitals (100), bei den Montreal Canadiens (91,2), gegen die Chicago Blackhawks (85,7), gegen die New York Rangers (85,7) und bei den Winnipeg Jets (94,6 Prozent).
Lag die Fangquote dagegen unter 85,5 Prozent, gingen die Kanadier als Verlierer vom Eis. Bei den Ottawa Senators (85,3 Prozent) und gegen die New Jersey Devils (80,6) war das der Fall. Andersen scheint also der entscheidende Faktor im risikofreudigen Spiel der Ahornblätter zu sein.
Vielspieler Andersen
Dass auf den kühlen Dänen Verlass ist, zeigte sich schon im Vorjahr, als die Maple Leafs den Sprung in die Play-offs schafften. Andersen war sowohl in der regulären Saison (91,8 Prozent Fangquote) als auch in der Endrunde (91,5 Prozent) ein sicherer Rückhalt. Und das, obwohl Andersen mit 66 Spielen in der Hauptrunde sowie sechs Play-off-Einsätzen ein Vielspieler war und nur selten Entlastung erhielt.
Genau das ist eine weitere Qualität des 28-Jährigen: Während sich seine Vorgänger Jonathan Bernier und James Reimer meist die Einsatzzeiten teilten und auch maximal 58 Spiele pro Saison kamen, ist Andersen ein Dauerbrenner und schafft es, trotz der höheren Belastung konstant gut zu halten. Es scheint, als könnte Torontos Goalie auch in dieser Saison den Unterschied für die Maple Leafs ausmachen.