Nylander strotzt geradezu vor Selbstvertrauen
Der Stürmer der Toronto Maple Leafs will den Wirbel aus der Vorsaison hinter sich lassen
von NHL.com/de @NHLde
NHL.com/de hat sich im Rahmen der European und North American Player Media Tours mit einigen der besten Spieler aus der NHL zu längeren Gesprächen getroffen. Mit diesen Exklusivinterviews werden wir euch im September auf die bevorstehende Saison 2019/20 einstimmen.
In dieser Ausgabe William Nylander von den Toronto Maple Leafs.
Lass uns über den Wirbel in der Vorsaison sprechen…
Ich denke schon, dass das etwas Außergewöhnliches war. Der Prozess hat länger gedauert, als es beide Seiten wollten. Wir hätten es beide gerne früher bereinigt, aber ich bereue nichts. Jetzt schaue ich nach vorne und bereite mich vor, in dieser Saison meinen Stempel aufzudrücken.
Video: MIN@TOR: Nylander gelingt sein erstes Saisontor
Konntest du etwas aus der letzten Saison lernen?
Ja, natürlich. Es gab Partien, da habe ich gut gespielt, aber kaum produziert. Es gab einen Zeitpunkt, da hatte über vielleicht 15 Spiele keinen einzigen Scorerpunkt und das ist mir in meiner Karriere zuvor noch nie passiert. Es war ein Prozess, bei dem ich viel gelernt habe. Du kannst auch daraus etwas Positives ziehen.
Glaubst du, dass sich auszahlen könnte, wenn es wieder zu einer Durststrecke kommen sollte?
Ja, bestimmt.
Was erwartest du vom Start in diese Saison verglichen mit anderen Vorbereitungen?
Jede Vorbereitung ist ein Neuanfang. Ich bin in Form, fühle mich gerade gut, also gehe ich mit viel Selbstvertrauen in die neue Saison.
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Hilft es, sich auf Hockey zu konzentrieren, wenn man keine Vertrags-Dinge im Kopf haben muss?
Du hast jetzt einen klareren Durchblick, kannst dich voll aufs Spielen konzentrieren und deinen Stempel aufdrücken. So war es für mich aber schon immer. Ich habe mich stets darauf fokussiert, das Beste aus mir herauszuholen und versuche, der beste Spieler auf dem Eis zu sein.
Was macht für dich den besten Spieler auf dem Eis aus?
Ich will den Puck an meinem Schläger haben, skaten, Spielzüge machen, viele gute Torchancen herausspielen. Wenn du das schaffst, dann hast du dieses Gefühl und weißt, dass du ein gutes Spiel machst. Es mag auch Begegnungen geben, da kannst du daraus zwar kein Kapital schlagen, hast aber trotzdem viele Chancen kreiert - so musst du es betrachten. Denn es kann auch passieren, dass du ein schlechtes Spiel machst und am Ende drei Scorerpunkte hast. So ist es nun mal. Du kannst viele überragende Matches abliefern und dann spielst du mal nicht so gut, aber bleibst trotzdem im Fluss.
Wie gespannt bist du, wie die Maple Leafs in dieser Saison abschneiden?
Ich freue mich richtig. Ich denke, wir haben ein paar gute Entscheidungen getroffen, die unserem Team bestimmt helfen. Jeder ist gespannt darauf, wie es weitergeht.
Video: BOS@TOR, Sp6: Nylander verwertet Nachschuss
Letztes Jahr war es etwas anderes: Viele neue Gesichter und hohe Erwartungen, aber es braucht ein wenig, bis sich ein Team findet. Wie bewertest du die vergangene Saison?
Ich denke, dass wir ein gutes Team hatten. Wir haben eine solide Saison gespielt. Es gibt nicht viel, was wir ändern müssen: Wir haben es in die Playoffs geschafft und waren in der Serie lange obenauf. Wir waren 1:0, 2:1 und 3:2 vorne und auch in Spiel 6 zu Hause die bessere Mannschaft. Für uns ist es ein Lernprozess. Daran müssen wir anknüpfen.
Seid ihr in dieser Saison ein echter Titel-Kandidat?
Das wollen wir immer sein. Jeder steckt sich hohe Ziele, aber wir sollten uns darauf konzentrieren, zunächst die erste Playoff-Runde zu überstehen. Wir waren jetzt drei Jahre in Folge in den Playoffs und sind in der ersten Runde ausgeschieden. Wir haben viel gelernt, vor allem im letzten Jahr, wo wir vielleicht schon die große Chance hatten, sie aber nicht nutzen konnten.
Hast du das Aus schon verkraftet oder denkst du noch viel darüber nach?
Das ist Vergangenheit. Aber du musst das Positive mitnehmen, daraus lernen und weitermachen.
Was kannst du zu deinem Nummer-Wechsel sagen?
Ich bin zur WM gefahren und der Equipment Manager hat mir eine E-Mail geschrieben, dass ich die 29 nicht tragen kann, weil Adrian Kempe sie hat und er mehr Länderspiele als ich habe. Ich habe gesagt okay, das ist in Ordnung, dann nehme ich die 88, weil das die Nummer ist, die ich getragen habe, als ich das erste Mal als Profi in Schweden gespielt habe. Also habe ich mich für die 88 entschieden und werde auch bei den Maple Leafs mit ihr auflaufen, denn das ist die Nummer, die ich schon immer haben wollte.
Video: TOR@PHI: Nylander nutzt das Forechecking
Die Fans interpretieren das gerne als dein neues Ich…
Ich denke wirklich nicht, dass die Nummer einen Unterschied macht. Dadurch werde ich nicht zu einem anderen Spieler. Aber ich bin überzeugt davon, dass es eine gute Entscheidung war. Es ist cool.
Gehst du da raus, um dir selbst und den anderen zu beweisen, dass du in dieser Liga deinen Stempel aufdrücken kannst?
Ich habe großes Vertrauen in mein Können und ich weiß, dass letztes Jahr eine außergewöhnliche und verrückte Saison war. Ich weiß, was ich kann und mache mir darüber keine allzu großen Sorgen. Die Leute werden sehen, wie gut ich bin, wenn ich spiele.
Wann ist die Saison eine erfolgreiche für die Toronto Maple Leafs?
Wenn wir gute Playoffs spielen und lange dabei sind.