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Ken Hitchcock kann mit seinem Einstand bei den Edmonton Oilers absolut zufrieden sein. Er übernahm am Dienstag den Posten als Cheftrainer und stand bereits wenige Stunden später erstmals bei dem Auswärtsspiel seines Teams gegen die San Jose Sharks an der Bande. Am Ende verabschiedeten sich die Oilers mit zwei Punkten im Gepäck aus dem SAP Center, dank ihrem genialen Führungsduo - Connor McDavid und Leon Draisaitl. Die beiden entschieden die Partie nach nur 51 Sekunden der Verlängerung. Draisaitl bediente zunächst McDavid im Slot, der nicht zum Abschluss kam, dann aber wieder quer auf Draisaitl ablegte und der Deutsche traf zum 4:3.

"Wir hatten ein ziemlich gutes Auswärtsspiel gegen einen starken Gegner", lobte Draisaitl sein Team nach dem Spiel. "Im dritten Drittel haben wir Druck gemacht und uns Chancen erarbeitet... Wie gesagt, es war einfach ein gutes Auswärtsspiel."
Das Tor war ein wenig glücklich, da der Puck von Draisaitls Schlittschuh über die Linie prallte, doch das Tor war regelkonform und Draisaitl stand beim beinahe blinden Zusammenspiel mit McDavid einmal mehr auf der richtigen Position, wie schon so oft. Sein Torinstinkt ist in der Liga längst bekannt, nach 21 Spielen ist er mit 26 Punkten auf Platz zwei der teaminternen Wertung (McDavid: 31) und mit 13 Toren der beste Torschütze. In der gesamten Liga sammelten nur sechs Spieler mehr Punkte als Draisaitl, nur vier Spieler trafen öfters.
Erneut bewies Draisaitl eine besondere Stärke aus seinem großen Repertoire. Er sorgte bei zehn Siegen der Oilers in dieser Saison (10-10-1) bereits zum dritten Mal für das entscheidende Tor, zwei davon markierte er in der Verlängerung. Mit seinen insgesamt sechs Overtime-Treffern steht er in der Geschichte der Oilers nun auf Platz zwei, vor Connor McDavid, Ryan Smyth und Taylor Hall. Nur der Finne Jari Kurri gelang für Edmonton häufiger die Entscheidung in der Verlängerung.

EDM@SJS: Draisaitl glücklich zum Siegtor in Overtime

Draisaitl traf in dieser Saison bereits am 18. Oktober in der Zusatzschicht zum 3:2-Heimsieg gegen die Boston Bruins. Auch da hieß der Vorbereiter McDavid. Im Spiel gegen Boston brauchten die beiden nur 37 Sekunden ehe der Treffer fiel.
Die Verlängerung ist eine perfekte Situation für Spieler wie McDavid und Draisaitl. Es wird drei gegen drei gespielt, damit ist viel Platz auf dem Eis und die beiden können ihre Schnelligkeit und ihre technische Stärke voll ausspielen. So kommen solche Geniestreiche zustande.
"Bei Connor muss man bereit für den Puck sein und schnell abschließen können", erklärte Draisaitl nach dem Sieg gegen die Bruins. "Das war ein guter Spielzug. Wir wissen, was wir in der Verlängerung vorhaben."
Dieses Wissen beschert den Oilers wertvolle Punkte. Immer mehr Spiele, die in die Verlängerung gehen, enden vor dem Penaltyschießen. In dieser Saison wurden 73 von 317 Partien nicht in der regulären Spielzeit entschieden, hiervon endeten 51 in der Verlängerung, was einer Quote von 69,9 Prozent entspricht. Vergangene Saison waren es zum gleichen Zeitpunkt 44 von 71 Spielen. Die Quote war mit 62,0 Prozent deutlich geringer.
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Die Oilers vermieden in der aktuellen Saison jedes Mal das Penaltyschießen und gewannen in der Verlängerung vier von fünf Partien. Lediglich gegen die Pittsburgh Penguins mussten sie sich am Ende mit 5:6 geschlagen geben. Die Oilers holten sich acht ihrer 21 Punkte in der Overtime.
Nach dem jüngsten Sieg liegen die Oilers nur einen Platz und drei Zähler hinter der zweiten Wild Card in der Western Conference. Ihre Stärke in der Verlängerung, könnte am Ende auch bei Punktgleichheit ein entscheidender Faktor sein. Sind zwei Teams in der Abschlusstabelle der regulären Saison gleichauf, entscheidet die größere Anzahl an Siegen in der regulären Spielzeit plus Verlängerung. Siege im Penaltyschießen werden nicht dazu gezählt.
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Draisaitls Torinstinkt in der Verlängerung bescherte den Oilers bereits jetzt einige Zusatzpunkte und er dürfte Ken Hitchcock und seiner Mannschaft auch in der Zukunft noch viel Freude bereiten.