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NHL.com/de hat sich kürzlich mit einigen der besten Spieler aus der NHL getroffen und sie befragt, um einen Einblick in ein breites Themenspektrum zu bekommen.
In dieser Ausgabe Vladimir Tarasenko von den St. Louis Blues:

Obwohl Du persönlich schon große Erfolge in der NHL feiern konntest, scheinst Du selbst Dein größter Kritiker zu sein. Kommt das daher, dass Du von Dir erwartest, auf höchstem Niveau zu spielen?
"Das beste Beispiel hierfür ist die vergangene Saison. Eigentlich lief alles okay, aber sobald du in deine Komfortzone kommst, spielst du auf einmal nicht mehr so gut. Du bist nicht mehr so motiviert. Also versuche ich einfach, mich aus meiner Komfortzone zu pushen. Ich will mir immer neue Ziele setzen und diese auch erreichen. Ja, vielleicht habe ich im vergangenen Jahr die meisten Tore der St. Louis Blues geschossen, aber das reicht mir nicht. Wir haben es als Team nicht in die Playoffs geschafft. Wir haben unser Ziel nicht erreicht. Die Leute sagten, dass ich nicht gut gespielt habe. Da stimme ich ihnen zu. Ich kann es besser und ich muss es besser machen. Wenn du dich nicht verbesserst, dann kommen Neue in die Liga, die es werden. Wenn du einmal einen Standard erreicht hast, dann musst du alles dafür tun, diesen auch zu halten. Ich glaube, dass ich mehr tun kann. Ich freue mich auf die nächste Saison."
Wie merkst Du, dass Du in Deine Komfortzone rutschst? Und wie arbeitest Du dich da wieder raus?
"Manchmal will man etwas machen, aber man schafft es nicht. Aber dann da dranzubleiben, das hilft einem in seiner Karriere. Es hilft dir ungemein, konstant durch die Saison zu gehen. Daran will ich noch mehr arbeiten. Ich hatte schon viele Aufs und Abs. Diese Aufs und Abs kosten dir die Playoffs."

Ist das, was Dich vor Deinem ersten NHL-Spiel motiviert hat, immer noch das gleiche wie heute?
"Exakt. Ich will den Stanley Cup gewinnen. Unsere Stadt hier hatte noch nie den Cup. Es begeistert mich einfach, dass ich bis jetzt meine ganze NHL-Karriere für St. Louis gespielt habe. Ich wünsche mir, dass ich für immer hierbleiben kann. Ich mag die Stadt und die Fans und ich hoffe so sehr, dass wir zusammen den Cup gewinnen können."
Du hattest bestimmt schon in den frühen Tagen Deiner Karriere eine Vorstellung davon, was es braucht, um den Cup zu holen, aber jetzt hast Du schon so viel darüber gelernt. Bist Du jetzt besser vorbereitet?
"Wir standen schon einmal im Conference Finale und es hat uns gezeigt, wie hart Eishockey ist. Wenn du zwei Serien und 14 Spiele absolvierst und dann auf die San Jose Sharks triffst... das ist hart. Wir haben das Conference Finale verloren, aber wir haben auch gemerkt, wie nah wir dran waren. Es gibt dir dieses Gefühl, dass alles möglich ist. Wir haben eine extrem schwere Division. Wenn wir den Cup holen wollen, dann müssen wir uns gegen sehr starke Teams durchsetzen. Das ist Motivation für die Zukunft."
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Schmeichelt Dir das Label ein "echter Scorer" zu sein?
"Du triffst in vier Spielen in Folge und alle schwärmen davon, dass du ein richtig guter Torjäger bist. Dann triffst du mal in einem Spiel nicht und versuchst stattdessen, deine Nebenleute einzubinden und es werden schon böse Zeilen über dich geschrieben. So war es schon immer und so wird es immer sein. Ich habe gemerkt, dass es auf einer guten Art nicht schadet, ein bisschen eigennützig zu sein und die Verantwortung zu übernehmen und selbst zu schießen. Wenn jemand richtig gut steht, dann spiel den Pass, aber wenn ich meinem Team mit einem Tor helfen kann, dann muss ich selber schießen. Das Team verlässt sich auf mich."
In welchen Bereichen des Spiels kannst Du Dich noch verbessern?
"Ich darf nicht nur ein Spieler für die Angriffszone sein. Ich kann noch einiges über die Arbeit in der defensiven Zone lernen. Es hilft immer, anderen Spielern beim Spielen zuzuschauen."
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Als Alex Ovechkin den Cup geholt hat, war es ein großer Erfolg für ganz Russland. Du bist ein stolzer russischer Spieler... hat Dich sein Erfolg noch mehr angespornt, es selbst zu schaffen?
"Es hat allen gezeigt, dass sich ein Junge seinen Traum erfüllen kann. Er hat viele schlechten Zeiten hinter sich gelassen und ist ein grandioses Beispiel für uns. Jetzt wünsche ich es mir noch mehr, den Cup zu gewinnen."
Viel positive Energie umgibt die Blues vor der Saison. Warst Du schon einmal so aufgeregt vor einer neuen Spielzeit?
"Ich bin nicht (mehr) aufgeregt. Aber wenn es Veränderungen im Kader gibt, dann bist du immer gespannt. Du willst wissen, wie es mit den neuen Jungs läuft. Wir sind zuversichtlich und sind gespannt darauf, was passieren wird."