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NHL.com/de blickt auf bedeutende deutschsprachige Spieler zurück, die ihre Schlittschuhe für einzelne Franchises geschnürt haben. In dieser Folge die Columbus Blue Jackets.

Besonders zahlreich sind die deutschsprachigen Spieler in der Historie der Columbus Blue Jackets nicht gerade. In der jungen Geschichte der Blue Jackets, die erst 2000 in den Spielbetrieb der NHL einstiegen, trug noch nie ein deutscher Spieler ihre Farben und nur ein Österreicher bestritt einige Spiele für sie. Umso auffälliger ist, dass die Scouts des Teams offenbar gerne in der Schweiz auf die Jagd nach neuen Talenten gehen.
Das beste Beispiel dafür ist Dean Kukan. Den 26-jährigen Verteidiger verschlug es von seinem Heimatverein, den ZSC Lions, zunächst nach Schweden, wo er mit Lulea HF 2015 die Champions Hockey League gewann. Nach diesem Erfolg sicherten sich die Blue Jackets seine Dienste als Free Agent.
Kukan kam in seinen ersten drei Spielzeiten bei den Blue Jackets nur vereinzelt zum Einsatz und übernahm stattdessen eine größere Rolle bei den Lake Erie, beziehungsweise Cleveland Monsters in der American Hockey League. 2016 gewann er mit ihnen den Calder Cup, in der Saison 2017/18 spielte er sich in das AHL All-Star Game und holte mit der Schweiz bei der WM Silber.

Dean Kukan CBJ

Diese Saison setzte er sich im Kader der Blue Jackets fest, verletzte sich am 2. Januar jedoch am Knie und muss seitdem aussetzen. Als stabiler Verteidiger trug er dazu bei, dass Columbus mit 183 Gegentoren die drittbeste Abwehr der Liga stellt. In seinen 33 Spielen kam er zudem auf ein Tor und vier Vorlagen, womit er sich eine Vertragsverlängerung für die nächsten beiden Spielzeiten verdient hatte. Insgesamt erzielte er für die Blue Jackets in 77 Spielen ein Tor und steuerte 13 Assists bei. 2018/19 bestritt er seine ersten zehn Stanley Cup Playoff-Spiele und verhalf seinem Team mit einem Tor in die zweite Runde, wo sie in sechs Spielen an den Boston Bruins scheiterten.
"Dean ist ein intelligenter und schneller Verteidiger, der den Puck laufen lassen kann und sich stetig verbessert hat, seit er 2015 unserer Organisation beigetreten ist", erklärte General Manager Jarmo Kekalainen. "Wir sind sehr glücklich, dass er weiterhin ein wichtiger Teil der tiefen und Talentierten Abwehr unseres Klubs sein wird."

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Kukan war jedoch nicht der erste Schweizer, auf den die Blue Jackets ein Auge warfen. Bereits 2001 wählten sie in der siebten Runde des NHL Draft mit dem 204. Pick den Stürmer Raffaele Sannitz, der jedoch nie zu einem Einsatz kam.
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2016 folgte ebenfalls in der siebten Runde (Nummer 185) der Center Calvin Thürkauf. Der 22-Jährige geht seitdem für die Cleveland Monsters auf Punktejagd und kam diese Saison zu seinen ersten drei Spielen für die Blue Jackets.
Der jüngste Eidgenosse auf Kukans Spuren ist der 20-jährige Verteidiger Tim Berni. Columbus wählte ihn in der sechsten Runde des NHL Draft 2018 (Nummer 159), nachdem er in der NLA mit den ZSC Lions die Schweizer Meisterschaft gewonnen hatte. Aktuell spielt er weiterhin für Zürich, wo er diese Saison in 45 Spielen elf Punkte (vier Tore, sieben Assists) sammelte. Außerdem führt Berni die Schweizer U20-Nationalmannschaft als Kapitän an. Neben Kukan haben die Blue Jackets also noch zwei vielversprechende Talente aus der Schweiz in ihren Reihen, die in den kommenden Jahren eine Rolle spielen könnten.

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Was die Österreicher Spieler angeht, setzen die Blue Jackets offenbar nicht auf Quantität, sondern ausschließlich auf Qualität. Schließlich ist der einzige Österreicher, der jemals für das Team die Schlittschuhe schnürte, kein Geringerer als Thomas Vanek der mit 789 Punkten, 373 Toren und 416 Assists beste Österreicher aller Zeiten. Er kam während der Saison 2017/18 von den Vancouver Canucks, um Columbus in den letzten 19 Spielen der Saison mit 15 Punkten (sieben Tore, acht Assists) zur ersten Wildcard der Eastern Conference zu verhelfen. In den Stanley Cup Playoffs unterlagen sie in der ersten Runde den Washington Capitals in sechs Spielen, wobei Vanek ein Tor und einen Assist erzielte.