McDavid

Jeden Samstag ermöglicht Euch nhl.com/de mit dem wöchentlichen Advanced Analytics Feature einen Blick hinter die Zahlen. Von Schüssen über Tore bis hin zu Eiszeit und darüber hinaus möchten wir Euch die statistischen Trends und Themen näherbringen, um Euer NHL-Wissen zu erweitern. In dieser Ausgabe analysieren wir den Einfluss von NHL-Top-Scorer Connor McDavid auf die Edmonton Oilers und seine Chancen auf die Art Ross Trophy.

Die Art Ross Trophy wird an den Spieler verliehen, der in der regulären Saison die meisten Scorerpunkte (Tore plus Assists) gesammelt hat. In der laufenden Saison 2017/18 hat aktuell Connor McDavid von den Edmonton Oilers mit 103 Scorerpunkten (41 Tore, 62 Assists) die Nase vorne. Sein stärkster Verfolger heißt Nikita Kucherov von den Tampa Bay Lightning, der 97 Punkte (38 Tore, 59 Assists) auf dem Konto hat.
Der Trend spricht allerdings klar für McDavid, der damit für ein Kuriosum sorgen könnte: Der Oilers-Kapitän wäre erst der sechste Spieler seit 1967, der zwar die Art Ross Trophy abstaubt, sich mit seinem Team aber nicht für die Stanley Cup Playoffs qualifiziert.

Auf den Spuren Gretzky und Lemieux
Dieses Schicksal ereilte zuvor Jamie Benn mit den Dallas Stars 2014/15, Martin St. Louis mit Tampa Bay in der wegen des Lockouts verkürzten Saison 2013, Jarome Iginla mit den Calgary Flames 2001/02 und mit Wayne Gretzky (Los Angeles Kings, 1993/94) sowie Mario Lemieux (Pittsburgh Penguins, 1987/88) sogar zwei Eishockey-Legenden.
Für Edmonton steht bereits seit Wochen fest, dass sie die Playoffs 2018 verpassen werden. Die Oilers sind drittletzter in der Pacific Division und Western Conference und liegen ligaweit nur auf Rang 25 von 31. Zudem stellt Edmonton mit nur 14,6 Prozent das schlechteste Powerplay der Liga. Umso aussagekräftiger ist die Leistung McDavids, der die Liga als Top-Scorer anführt.
Ähnliches: [Connor McDavid ist eine Klasse für sich]
McDavids unschätzbarer Wert
McDavids Wert für das Team ist enorm. Der erst 21-jährige Kapitän centert die Top-Sturmreihe und ist im Powerplay als Point Man für gefährliche Schüsse von der blauen Linie zuständig. Wie abhängig die Kanadier von ihrem Superstar sind, zeigen die Zahlen: McDavid erzielte 18,2 Prozent (41 von 225) aller Oilers-Tore und war an 45,8 Prozent aller Treffer beteiligt (Tor oder Assists). Zudem erzielte er 17,2 Prozent der Powerplay-Tore (5 von 29) und hatte bei 62,1 Prozent der Überzahl-Treffer seine Hände im Spiel.
Kaum auszumalen, wie der in Richmond Hill in der kanadischen Provinz Ontario geborene Linksschütze seine Statistiken hätte noch höher schrauben können, wenn er bei einem Playoff-Anwärter mit besserer Offensive gespielt hätte.

Leistungsexplosion seit Februar
Besonders beeindruckend ist, dass McDavid ausgerechnet dann seine Produktion steigerte, als Edmonton schon aussichtslos abgeschlagen war: Seit dem 1. Februar nämlich schießt und passt der junge Stürmer alles in Grund und Boden: 49 Scorerpunkte in 29 Spielen (26 Tore, 23 Assists) zeugen von einer regelrechten Leistungsexplosion. Sein Hauptkonkurrent Kucherov machte derweil in 25 Partien "nur" 33 Punkte (elf Treffer, 22 Vorlagen). Entsprechend kam es zur Wachablösung in der Scorerliste: Lag Kucherov am 1. Februar noch mit zehn Punkten vorne, wurde er nun von McDavid überholt und hat Stand jetzt schon vier Punkte Rückstand.
Seit Februar war McDavid also an 55,7 Prozent aller Oilers-Tore beteiligt und erzielte 29,6 Prozent selbst. In Sachen Powerplay beteiligte er sich an 70 Prozent der Überzahl-Treffer und machte 20 Prozent selbst. Beeindruckende Statistiken, die den Mittelstürmer sogar als Kandidat für die Hart Trophy als wertvollsten Spieler der Hauptrunde ins Gespräch brachten. Diesen Titel räumte McDavid bereits im Vorjahr ab - damals gelang jedoch die Qualifikation für die Stanley Cup Playoffs.