Die Gründe für das Aus
Der Knackpunkt in dieser Serie war der Torwartwechsel bei den Oilers, auf den die Kings keine passende Antwort parat hatten: In den ersten zwei erfolgreichen Spielen erzielte Los Angeles elf Tore gegen Stuart Skinner (6,11 Gegentore/Spiel, 81 Prozent Fangquote). Danach kam bei Edmonton Calvin Pickard (2,93 Gegentore/Spiel, 89,3 Prozent Fangquote) zwischen die Pfosten, gegen ihn gelangen L.A. plötzlich nur noch 13 Tore in vier Spielen.
Kurioserweise trägt aber nicht einmal die Offensive die Hauptschuld am erneuten Erstrunden-Aus, diese konnte sich angesichts von durchschnittlich 4,0 Toren/Spiel absolut sehen lassen. Es war vielmehr die Defensive, die den Kings das Genick brach: Keine andere Playoff-Mannschaft kassierte so viele Gegentore in absoluten (27) und durchschnittlichen Zahlen (4,5). Auch ließ Los Angeles die drittmeisten gegnerischen Torschüsse zu (35,2 pro Partie), weshalb Torwart Darcy Kuemper (3,74 Gegentore/Spiel, 88,9 Prozent Fangquote) kaum entlastet wurde und nicht an seine Leistungen aus der regulären Saison anknüpfen konnte.
Auch bekam L.A. den Momentum-Wechsel nach den beiden Auswärtsniederlagen in Edmonton nicht mehr eingefangen. Die 1:3-Heimniederlage in Spiel 5 traf die Kalifornier empfindlich und triggerte wohl die Erinnerungen an die letzten drei Playoff-Runs. Auch Hiller muss sich an dieser Stelle hinterfragen, warum er keinen anderen Ansatz finden konnte, um das Ruder noch einmal herumzureißen.
Besonders bitter: Mit 40 Prozent Erfolgsquote im Powerplay, das erfolgreichste Überzahlspiel in den bisherigen Playoffs 2025, hielt Los Angeles eine gefährliche Waffe in der Hand. Allerdings erwies sich das schwache Penalty Killing (61,5 Prozent) als Achillesferse. Erschwerend kam hinzu, dass je länger diese Serie dauerte, desto schwächer wurden die Special Teams der Kings: Zur Halbzeit nach drei Spielen hatte L.A. noch 58,3 Prozent im Powerplay sowie 71,4 Prozent im Penalty Killing. In den Spielen 4 bis 6 waren es dann nur noch 12,5 Prozent im PP sowie 50 Prozent im PK. Der Leistungseinbruch verlief also parallel zur Leistung der Special Teams.
Dass den Kings schlussendlich die Luft ausging, zeigte sich übrigens auch in jedem einzelnen Spiel: Die Tordifferenz im dritten Drittel war -8 und fiel im Vergleich zum ersten (+2) und zweiten Drittel (+4) doch deutlich ab. Auch gelang Los Angeles nicht ein einziger Comeback-Sieg - die Oilers führen diese Statistik dagegen mit vier Comeback-Siegen an. Somit ist ein schlechter Umgang mit Führungen zu diagnostizieren.
Einen schweren Stand hatte das Top-Verteidiger-Paar um Drew Doughty (-7) und Mikey Anderson (-4), das bei Gleichzahl keine guten Plus-Minus-Bilanzen hatte. Gleiches gilt übrigens auch für die Stürmer Adrian Kempe (-8), Quinton Byfield (-7), Kopitar (-6) und Andrei Kuzmenko (-5), die im Powerplay zwar groß aufspielten, bei Gleichzahl aber offensichtlich keine gute Bilanz vorzuweisen hatten.