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Seit dieser Saison ist es Statistik-Fans erstmals möglich noch tiefer in die Zahlenwelt der NHL einzutauchen. NHL EDGE liefert für jedes Team und jeden Spieler detaillierte Werte, die eine genauere Analyse zulassen. NHL.com/de wirft monatlich einen Blick in die Statistik-Welt und geht dabei interessanten Fakten auf den Grund.

Im Dezember: Statistiken beschreiben nicht wie wichtig Nico Hischier für die New Jersey Devils ist

Der Blick auf NHL EDGE liefert viele Statistiken und Werte, die die Leistung von Spielern beschreiben sollen. Das Beispiel Hischier zeigt, dass all das Zahlenwerk nur einer von vielen Indikatoren für die Bedeutung von Akteuren für ihre Mannschaft ist. Der Schweizer rangiert bei nahezu keiner Statistik unter den Top-Spielern und dennoch wird beim Blick auf die Mannschaftsleistung deutlich, dass die Devils mit ihrem Kapitän ein anderes, stärkeres Team sind, als ohne ihn.

NJD@CBJ: Hischier baut Führung mit 300. Punkt auf 5:2 aus

Nicht Spitzenklasse

Mit 24 Jahren steht Hischier, der 2017 an erster Stelle im NHL Draft ausgewählt wurde, noch am Anfang einer langen Karriere, dennoch konnte er bereits 400 Spiele für die New Jersey Devils bestreiten und dabei 116 Tore und 185 Vorlagen beisteuern. Der Blick auf die individuellen Statistiken bei NHL EDGE zeigt jedoch, dass er nur selten zu den Besten in einer Disziplin gehört.

Egal ob Top-Speed, Anzahl an Sprints, Skating-Strecke, Schussgeschwindigkeit oder Anzahl der Schüsse, Hischier findet sich in keiner der Kategorien unter den besten zehn Prozent der NHL wieder. Lediglich bei der Torschusseffizienz liegt er mit 17,5 Prozent unter den besten Offensivspielern (92. Perzentil).

Mit einer Spitzengeschwindigkeit von 36,01 Kilometer pro Stunde waren 28 Prozent der anderen Akteure schneller. Seine 44 Sprints können immerhin 27 Prozent der NHL-Angreifer toppen. Bei der durchschnittlichen Laufdistanz (14,54 km pro 60 Minuten) liegt er ebenso wie bei der Anzahl an Abschlüssen (40) unter dem 50-Prozent-Wert.

Auch bei der Schussgeschwindigkeit (Top-Speed 131,87 km/h und durchschnittlich 55,20 km/h) übertreffen ihn mehr als die Hälfte der anderen Stürmer.

Ein entscheidender Faktor

Hischier mag in den persönlichen Statistiken nicht zu den besten Akteuren gehören, doch seine Bedeutung für die Devils ist herausragend. Besonders deutlich wird das beim Vergleich der Spiele mit Hischier zu denen, die er verletzt verpasst hat.

„Man sieht die Bilanz, seit er zurückgekommen ist“, unterstrich Lindy Ruff die Wichtigkeit seines Kapitäns. „Er ist die Art von Zwei-Wege-Spieler, der in jeder Situation auf dem Eis stehen kann.“ Während Hischier nicht im Lineup stand, verloren die Devils sieben von elf Matches und kassierten im Durchschnitt fast vier Tore pro Begegnung (3,73). Auf der anderen Seite des Eises kamen sie nur auf 2,82 Treffer pro Spiel, dabei ist aber auch zu berücksichtigen, dass in fünf dieser Spiele auch Top-Scorer Jack Hughes fehlte.

Nach der Rückkehr von Hischier in den Kader von New Jersey wandelte sich die Erfolgsquote radikal. Acht der nächsten zehn Matches konnten die Devils gewinnen. Hischier brachte seine Mannschaft zurück auf den Kurs, den sie zu Saisonbeginn eingeschlagen hatten. „Er wird von seinen Teamkollegen sehr geschätzt und ist ein hervorragender Kapitän, schon so früh in seiner Laufbahn als Kapitän,“ lobte Ruff.

NYI@NJD: Hischier erzielt ein Powerplaytor für den Ausgleich

Verantwortungsvoll mit und ohne Puck

Hischiers persönliche Statistiken werden auch dadurch negativ beeinflusst, dass er häufig gegen die Top-Reihen der Gegner aufgeboten wird. „Er hat diese Aufgabe in 90 Prozent der Fälle“, unterstrich Ruff. Hischier kann dabei besonders seine defensive Stabilität ausspielen und so den Puckbesitz schnell zu Gunsten der Devils wechseln lassen.

Mit Hischier auf dem Eis gewinnt New Jersey den Kampf um die Zonen. Sie verbringen dann 45,8 Prozent in der Angriffszone und nur 36,6% in der Defensive. Mit beiden Werten kratzt Hischier knapp an der Grenze zu den besten zehn Prozent der Angreifer. Noch deutlicher wird der Wert in Überzahl. Ihre Top-Powerplay-Reihe verbringt 67 Prozent der Zeit im Angriffsdrittel (93. Perzentil).

Hischier besticht in den Bereichen, in denen es wichtig ist. Sobald es um Scheibenbesitz geht, wird der Schweizer zu einem Unterschied-Spieler. Am Anspielpunkt sichert er 57,2 Prozent der Scheiben und gehört damit zu den besten Bully-Spielern der NHL (Rang 14 unter den Spielern mit mindestens 100 Bullys).

Hischier punktete – New Jersey siegt

Wenn Hischier für die Devils Punkte sammelt, dann können sie meist Erfolge feiern, auch das unterstreicht, wie wichtig der Kapitän für die Mannschaft ist. Nur zwei seiner 14 Punkte verbuchte der Angreifer bei Niederlagen seines Teams. Je sechs Tore und Vorlagen, also zwölf Punkte sammelte er, wenn die Devils erfolgreich waren.

Mit Hischier im Kader dürften die Gegner der Devils deutlich mehr Respekt vor ihrem Kontrahenten haben. Die 12-5-1-Bilanz mit Hischier unterstreicht nochmals deutlich, dass die scheinbar schwachen persönlichen Statistiken nicht die Bedeutung des Centers für New Jersey darstellen. Vielmehr scheinen die Werte hier eine falsche Fährte zu legen.

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