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Selbst einem Profisportler, der zwar jeden Tag damit rechnen muss, fällt es nicht leicht, plötzlich seine vertraute Umgebung zu verlassen, da sich das Management dazu entschied, einen Spielertausch mit einem Liga-Kontrahenten auszuhandeln. Dann gilt es Koffer packen und Lebewohl sagen von liebgewonnenen Menschen, Freunden sowie von Teamkollegen, mit denen man sich jahrelang prächtig verstand.

Ein solcher Abschied beinhaltet für jüngere Spieler aber auch immer eine neue Chance. Er gibt ihnen Gelegenheit nach einer Zeit der Stagnation, an neuer Wirkungsstätte den nächsten Schritt zu vollziehen. Einigen ist er gelungen!
Am Donnerstagabend trafen die Buffalo Sabres und die Montreal Canadiens im Bell Centre der frankokanadischen Metropole aufeinander. Mit von der Partie waren zwei Spieler, die im Sommer das Schicksal ereilt hatte, eingetauscht worden zu sein.
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Auf Seiten der Hausherren wirkte Max Domi mit, der am 15. Juni von den Arizona Coyotes abgegeben wurde. Auf der Gegenseite bewies erneut Jeff Skinner, dass er ein Glücksgriff für die Sabres war, die ihn am 2. August von den Carolina Hurricanes im Tausch gegen Cliff Pu und Draft Picks geholt hatten.
Skinner steuerte dem 6:5-Overtimeerfolg zwei Treffer bei und untermauerte ein weiteres Mal seinen hohen Stellenwert für jenes Team, das im Klassement des Vorjahrs Tabellenletzter war und jetzt in der Eastern Conference auf einem Wildcard-Platz liegt, nachdem ein knappes Fünftel der Spielzeit 2018/19 absolviert ist. Für Buffalo ist die erstmalige Teilnahme an den Stanley Cup Playoffs seit 2011 durchaus im Rahmen des Möglichen. Vor allem wenn ihr 26-jähriger Neuzugang weiterhin so punktet wie zuletzt.

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Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase von vier Spielen zu Saisonbeginn trug sich Skinner in neun der folgenden zwölf Partien als Torschütze oder Vorbereiter in den Spielberichtsbögen ein. Die Sabres holten dabei 13 der 18 möglichen Punkte (6-2-1). Am 13. Oktober, bei einem Gastauftritt in Glendale gegen die Arizona Coyotes, markierte der Linksaußen sein erstes Tor und seinen ersten Assist für Buffalo. Weitere zehn Treffer sollten bis heute folgen, so dass Skinner mit elf Toren die Riege der ligaweit erfolgreichsten Vollstrecker in diesem Zeitraum anführt.
Skinner gelang die Anpassung an sein neues Umfeld ziemlich reibungslos. Er ist sogar auf dem Weg, seinen Bestwert aus der Saison 2016/17 zu überbieten, in der ihm für die Hurricanes 63 Scorerpunkte in 79 Partien gelangen. Mit Center Jack Eichel versteht er sich in der ersten Sturmformation der Sabres fast blind.
Ein besonderes Merkmal der Spielweise von Skinners ist sein starkes Forechecking. Er übt enorm viel Druck auf den Gegner aus, sobald dieser in Puckbesitz ist.
"Wenn ich gut drauf bin, dann klappt normalerweise auch dieser Teil meines Spiels recht zuverlässig", erklärte er im Training am Mittwoch. "Aber das hat trotzdem noch viel mit den eigenen Mitspielern zu tun. Es ist schwer, Jungs in dieser Liga unter Druck zu setzen. Wenn du Eins-gegen-Eins gehst, dann spielt dich normalerweise jeder aus. Du musst denjenigen angehen, von dem du weißt, dass er gezwungen ist umzudrehen, da ihm deine Mitspieler nicht mehr viele Optionen lassen."

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Nicht so richtig in Griff bekamen die Sabres einen gelernten Flügelstürmer der Canadiens, vor dem auch Skinner zu warnen wusste: "Wenn Domi aufs Eis geschickt wird, muss man aufpassen. Er spielt zurzeit mit sehr viel Selbstvertrauen."
Domi vollzieht gegenüber seinen ersten drei NHL-Jahren bei den Arizona Coyotes eine regelrechte Leistungsexplosion. Mit zwei Torvorlagen im wilden ersten Spielabschnitt der Partie gegen die Sabres und einer weiteren zur Mitte des zweiten Durchgangs baute der 23-Jährige seine Ausbeute auf neun Tore sowie zehn Assists in 16 Spielen aus. Seinen Punkteschnitt verbesserte er auf 1,19 nach 0,64 in den ersten zwei Spielzeiten und 0,55 (82 Spiele, 9 Tore, 36 Assists) in seiner letzten Saison bei den Coyotes.
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Bereits bei seinem ersten Auftritt für die Frankokanadier, einer 2:3-Niederlage nach Verlängerung bei den Toronto Maple Leafs, war Domi an beiden Toren seines Teams beteiligt gewesen. Domi punktete in elf der letzten zwölf Spiele und brachte es dabei auf neun Tore und sieben Assists. Der flexibel einsetzbare Angreifer ist zusammen mit Brendan Gallagher (9 Tore) Montreals erfolgreichster Torschütze und führt mit 19 Zählern die teaminterne Scorerwertung an. Obwohl er erst 16 Partien für die Canadiens bestritten hat, ist Domi aus dem Kader des Traditionsklubs nicht mehr wegzudenken.
Akklimatisationsprobleme kennt auch er keine!