Josi 12.30

Roman Josi hat einmal mehr Franchise-Geschichte bei den Nashville Predators geschrieben. Mit seinem Powerplay-Tor am Samstag zum zwischenzeitlichen 2:0 beim 3:2 n.P. bei den Washington Capitals, erzielte er seinen 166. NHL-Treffer für die Predators. Mit dieser Ausbeute ist er jetzt zusammen mit seinem früheren Mannschaftskollegen und Mentor Shea Weber der erfolgreichste Torschütze aller Zeiten bei den Verteidigern des Klubs. Mit ihrem Erfolg im Shootout in der Capital One Arena beendeten die Predators zudem eine Niederlagenserie von drei Spielen.

„Shea ist mein großes Vorbild gewesen. Ich habe eine Menge von ihm gelernt. Ohne ihn würde ich heute nicht hier stehen“, äußerte sich Josi über den Fakt, dass er in der Torschützenliste mit Weber gleichzog. „Es war ein Segen für mich, dass ich ihn in meiner Anfangszeit als Teamleader um mich hatte. Ich bin ihm unendlich dankbar für alles, was er mir gezeigt hat.“

Die Predators erwischten im Duell mit den Capitals einen optimalen Start. Luke Evangelista erzielte bereits in der dritten Minute das 1:0. Mit einem Knie auf dem Eis beförderte er den Puck mit einem Schlenzer in die Maschen. „Das ist schon eine Weile her, dass ich auf diese Weise ein Tor gemacht habe“, sagte er zu dieser Aktion.

Vier Minuten später baute Nashville die Führung aus. Bei numerischer Überlegenheit passte Gustav Nyquist auf Josi, der mit einem Schuss aus dem hohen Slot traf. Für den Berner war es das vierte Tor in Überzahl in dieser Saison. Nach 37 Einsätzen sind für den Kapitän insgesamt 29 Punkte (acht Tore, 21 Assists) registriert. In der teaminternen Scorerwertung belegt er damit hinter Filip Forsberg (41) und Ryan O’Reilly (30) den dritten Platz.

NSH@WSH: Josi trifft gegen Hunter Shepard

Nyquist verlängerte seinen Punktestreak durch die Vorlage auf Josi auf fünf Partien. Sieben Zähler (vier Tore, drei Assists) hat er in diesem Zeitraum verbucht.

Nashvilles Trainer Andrew Brunette zeigte sich sehr zufrieden mit der Leistung seiner Mannen in der ersten Hälfte des Anfangsdrittels. „Die ersten zehn Minuten waren richtig gut. Danach haben wir leider wieder Dinge getan, die uns in den vergangenen Spielen um den Erfolg gebracht haben. Aber wir konnten das zum Glück noch korrigieren“, analysierte er.

Die Capitals kamen durch Treffer von Beck Malenstyn (11.) und Alex Ovechkin (35.) zum Ausgleich. Für Ovechkin war es der 143. Ausgleichstreffer in seiner Karriere und er baute damit seinen Rekord für die meisten in der NHL-Geschichte aus (vier mehr als Wayne Gretzky). Es war auch sein erster Treffer überhaupt gegen den Predators-Rookie Yaroslav Askarov, der damit zum 171. Torwart wurde, gegen den der Kapitän der Capitals in seiner NHL-Laufbahn getroffen hat. Die einzigen Spieler in der NHL-Geschichte, die gegen so viele verschiedene Torhüter getroffen haben, sind Jaromir Jagr (178) und Patrick Marleau (177). 

Die Predators wankten danach kurzzeitig, aber sie fielen nicht. Das Duell ging schließlich ins Penaltyschießen, in dem die Gäste das bessere Ende für sich hatten. Im Shootout profitierte Nashville vom glänzend aufgelegten Torhüter Yaroslav Askarov. Er stoppte die Versuche von Evgeny Kuznetsov und Ovechkin und legte dadurch den Grundstein zum Sieg gegen die US-Hauptstädter. Bereits in der regulären Spielzeit und in der Verlängerung hatte der Goalie mit 26 Saves eine starke Vorstellung geboten. Nachdem Nyquist und O’Reilly ihre Sololäufe verwerteten, stand der doppelte Punktgewinn der Predators fest.

NSH@WSH: Nyquist, O'Reilly treffen zum Shootout-Sieg

Für Askarov war es der erste NHL-Erfolg überhaupt. „Das ist großartig. Mir fehlen im Moment die Worte. Ich muss das erst einmal verdauen“, sagte der Rookie.

Josi freute sich mit dem Schlussmann. „Der erste Sieg ist für einen Torwart etwas ganz Besonderes. Wir sind alle glücklich, dass er diesen Meilenstein erreicht hat“, hob der Kapitän hervor.

Nach dem erfolgreichen Auftritt gegen die Capitals haben die Predators jetzt 41 Punkte (20-16-1) aus 37 Begegnungen auf dem Konto, womit sie in der Central Division an vierter Stelle stehen. Nächster Gegner sind am Dienstag die Chicago Blackhawks (8 p.m. ET; NHL.tv; Mi. 1 Uhr MEZ). Die Partie findet in der Bridgestone Arena von Nashville statt.

Coach Brunette hofft, dass seine Schützlinge im neuen Jahr an die Darbietung in Washington anknüpfen. „Das war auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Wir hatten zuletzt die Konstanz in unserem Spiel vermissen lassen. Aber diese ist umso wichtiger, je länger die Saison dauert. Denn die meisten Teams werden aufs Ende hin in der Regel immer stärker. Von daher können wir nicht ewig damit zubringen, unseren eigenen Rhythmus zu finden“, sagte er.

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