LAK@CAR: Reimer stoppt alle 41 Torschüsse beim 2:0

Will eine Mannschaft in einer Saison viel erreichen, sind am Ende nicht nur die Offensivdarbietungen, sondern vor allem die Defensivleistungen entscheidend. Geht es nach diesen langjährigen Erfahrungswerten, sind die Carolina Hurricanes in dieser Spielzeit gut aufgestellt.

Nicht nur, dass das Team aus Raleigh am Samstag die Los Angeles Kings in der heimischen PNC Arena mit 2:0 besiegte und damit den dritten doppelten Punktgewinn in Folge einfuhr. Es war zugleich das zweite Spiel hintereinander, in dem die Torhüter der Hurricanes von den Angreifern des Gegners nicht zu bezwingen waren.
Sowohl James Reimer, der 41 Schüsse der Kings entschärfen konnte, als auch sein Kollege Petr Mrazek, der am Freitag beim 3:0 gegen die Arizona Coyotes mit 32 Paraden gegentorlos blieb, zeigten zuletzt starke Leistungen.
Wie außergewöhnlich die Vorstellungen der Torleute in den vergangenen Tagen waren, verdeutlicht die Tatsache, dass es das erste Mal seit März 2003 war, dass es zwei Shutouts für das Carolina/Hartford-Franchise am Stück und noch dazu innerhalb von 24 Stunden zu bestaunen gab. Seinerzeit absolvierte Torhüterlegende Kevin Weekes zwei Zu-Null-Auftritte nacheinander. Außerdem weisen erstmals in der Geschichte der Organisation zwei Torhüter in einer Saison drei oder mehr Spiele ohne Gegentor auf.

reimer mrazek

So reichte den Gastgebern am Samstag ein früher Treffer von Nino Niederreiter und ein Empty-Net-Goal von Teuvo Teravainen, vier Sekunden vor der Schlusssirene, für einen Erfolg über Los Angeles.
Logisch, dass Torhüter Reimer nach dem Spiel ein Sonderlob von Trainer Rod Brind'Amour bekam: "Er hat heute den Unterschied ausgemacht. Es ist schön, dass es solche Spiele gibt, in denen unsere Torhüter ihre Klasse beweisen können", sagte der Coach.
Anerkennende Worte hatte er auch für den Gegner parat: "Wir haben den Fuß etwas zu früh vom Gas genommen. Die Kings haben daher das Spiel über fast zwei Drittel diktiert. Sie haben hart gearbeitet und sind konsequent bei ihrem Matchplan geblieben."
Gerade in der Schlussphase brauchten die Hurricanes neben der starken Leistung Reimers das notwendige Quäntchen Glück, um den Vorsprung über die Zeit zu retten. Zunächst stoppte der Torhüter 29 Sekunden vor Ultimo einen Alleingang von Drew Doughty, dann traf der Kings-Spieler wenig später noch den Pfosten.
Reimer wirkte in dieser Phase etwas angeschlagen, bewegte sich mühsam, verneinte jedoch eine Verletzung: "Ich war nur etwas dehydriert. Das war alles", erläuterte der Schlussmann nach der Begegnung.
Ähnliches: [Kahun punktet in Pittsburghs erster Formation]
Neben Reimer stand beim Erfolg gegen Los Angeles der Schweizer Niederreiter im Blickfeld, der erstmals nach zuvor acht Spielen ohne Tor wieder als Goalgetter glänzte. In der fünften Minute des Eröffnungsdrittels beendete der Stürmer seine Durstrecke und verwertete einen Rebound zu seinem sechsten Saisontreffer. "Es ist immer schön, wenn du nach einer Phase ohne Treffer wieder ein Erfolgserlebnis feiern darfst. Ich habe mich gefreut, dass der Puck den Weg zu mir zurückgefunden hat", meinte Niederreiter.
Mit fortschreitender Spieldauer übernahmen die Gäste zunehmend die Kontrolle. Im zweiten Drittel betrug das Torschussverhältnis 14:8 für die Kings. Doch Reimer entschärfte sämtliche Versuche der Kalifornier, so dass es mit dem knappen 1:0-Vorsprung in die Schlussphase ging. Teravainen beruhigte schließlich die strapazierten Nerven der Gastgeber.
Für Coach Brind'Amour zählte am Ende nur das Ergebnis und nicht, wie es zustande kam. "Wichtig ist mir immer, ob das Spiel gewonnen oder verloren wurde. Das ist alles, worum es letztendlich geht."
In dieser Frage sprechen die vergangenen Ergebnisse für die Hurricanes. Die aktuelle Heimspielserie endete dank der beiden Erfolge gegen Arizona und Los Angeles mit einer Ausbeute von 5-2-0.
Eine Bilanz, mit der sich die Hurricanes gestärkt auf den Weg zu den Washington Capitals machen können. In der Capital One Arena wartet am Montag die nächste Herausforderung auf einen von Carolinas Torhütern (Di. 1 Uhr MEZ; NHL.tv).