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Am 1. Januar 2017 eröffnete die National Hockey League mit dem Eröffnungsbully zum Scotiabank NHL Centennial Classic die Feierlichkeiten zur Jahrhundertsaison. Seit ihrer Gründung im Jahr 1917 sah die Liga zahlreiche Kultpersönlichkeiten.
Während der Saison 2017 wird euch NHL.com/de mit zahlreichen Stories über die vergangenen 100 Jahre versorgen.
In dieser Ausgabe präsentieren wir euch Schlüsselfiguren der Ligageschichte. Von Gründern und Wegbereitern des Sports bis zu Pionieren der Neuzeit. Macht euch mit den Legenden vertraut, die unwiderrufliches für diesen großartigen Sport geleistet haben. Heute: Gary Bettman.

Wie so oft in der laufenden Saison, stellte sich Gary Bettman auch am Mittwoch den Medienvertretern und verkündete, dass es in Punkto Olympische Spiele 2018 nichts neues zu verkünden gibt. Die NHL-Teambesitzer hatten sich zu einer Versammlung in Boca Raton, Florida, getroffen und zu einer Pressekonferenz geladen.
Für Spieler und Fans sind die bevorstehenden olympischen Spiele 2018 in Pyeong Chang eine Herzensangelegenheit. Als nüchternes Sprachrohr der Teambesitzer zu fungieren, ist in dieser Hinsicht kaum der populärste Job.
Unabhängig von der Popularität der Aufgaben steht Gary Bettman nun seit fast einem Vierteljahrhundert an der Spitze der besten Eishockeyliga der Welt. Am 1. Februar 1993 trat der 173cm große, 70 kg schwere Mann seinen Job als Commissioner der NHL an und bekleidet ihn bis heute.

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Das Amt des Commissioners war ein neugeschaffenes an der Spitze der NHL. Zuvor schaltete und waltete über 85 Jahre lang der Präsident über das Geschehen der nordamerikanischen Profiliga. Mit Frank Calder (1917-1943), Red Dutton (1943-1946), Clarence Campbell (1946-1977), John Ziegler (1977-1992) und Gil Stein (1992-1993) lenkten über die Zeit lediglich fünf Herren die Geschicke der Liga.
Anfang der 1990er Jahre wendete sich die NHL von ihrer klassischen Organisationsstruktur ab und installierte den Posten des Commissioners, den sie mit umfassenden operativen und finanziellen Befugnissen ausstattete. Mit Bettman wählten die Teameigentümer ein im Eishockey völlig unbeschriebenes Blatt zu ihrem ersten Mann.
"Wir haben einige Leute, die sich mit Eishockey auskennen aber nur wenige, die etwas von Lizensierung, Marketing und Salary Caps verstehen", wurde ein Eigentümer damals in der New York Times zitiert.
Der damals 40 Jahre alte Bettman erfüllte das Anforderungsprofil perfekt. Nach seinem Studium an der Cornell University erlangte Bettman 1977 an der New York University of Law den akademischen Grad eines Doktors. Über Stationen in Anwaltskanzleien in New York City verschlug es Bettman 1981 zur National Basketball Association, wo sich der ausgefuchste Jurist schnell einen Namen machte und die Karriereleiter bis zum Senior Vize President emporstieg.
Auch weil Bettman eine tragende Rolle bei der Entwicklung des Soft-Salary-Caps, der 1983 in der NBA eingeführt wurde und ähnlicher Form bis heute gültig ist, einnahm, fiel es bei seiner Wahl 1993 nicht ins Gewicht, dass er sich mit Eishockey nicht sonderlich auskannte.
"Ich war in den frühen 1980ern mal im Nassau Coliseum als die Islanders um die Meisterschaft mitspielten. Es war unglaublich überwältigend", erzählte Bettman 1993 der New York Times.
Bettman wurde nicht als Grüßaugust sondern als Geschäftsmann eingestellt und diese Rolle erfüllt er seit nun über 24-Jahren mit Bravour. Sei es bei der Erschließung neuer Märkte im Süden der Vereinigten Staaten, der Vergabe von Übertragungsrechten oder der Einführung des Salary Caps, Bettman bewies ausgesprochen oft, dass er über ein glückliches Händchen und einen ausgeprägten Geschäftssinn verfügt.
Als Bettman die Geschicke der Liga übernahm, bestand diese aus 24 Teams. Bis zum Jahr 2000 kamen sechs - die meisten davon im Süden der USA - hinzu, wodurch die NHL auf die heutige Zahl von 30 Mannschaften (ab kommender Saison mit den Las Vegas Knights 31) anwuchs. Zur Spielzeit 1993-94 nahmen die Florida Panthers und die Mighty Ducks of Anaheim den Spielbetrieb auf, es folgten 1998 die Nashville Predators, 1999 die Atlanta Thrashers und 2000 die Minnesota Wild und Columbus Blue Jackets. Mit Dallas (1993), Denver (1995), Phoenix (1996) und Carolina (1997) erhielt die Liga durch Umzüge vier weitere Teams in den Vereinigten Staaten.
Einige Kritiker befürchteten eine Abkehr von den klassischen Eishockeystandorten in Kanada, doch die Realität sah anders aus. Bettman war ein Verfechter des sogenannten Canadian assistance plan, der in den späten 1990ern und frühen 2000er Jahren den Teams aus der kanadischen Provinz (Vancouver Canucks, Edmonton Oilers, Ottawa Senators, Calgary Flames) zu mehr finanzieller Stabilität verhalf.

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Einige der Märkte im Süden der USA erwiesen sich schon bald als äußerst rentabel und angespornt von den Erfolgen der Südteams, wächst dort auch die Zahl der Kinder, die Eishockey spielen. Nicht wenige der neuen Mannschaften im Süden können den etablierten Teams das Wasser reichen und sind Dauergäste in den Stanley Cup Playoffs. Mit den Anaheim Ducks, den Carolina Hurricanes, den Dallas Stars und den Tampa Bay Lightning konnten bereits vier Teams aus den südlichen Vereinigten Staaten den Stanley Cup gewinnen.
Bettmans Erfolge hören nicht nur bei der Erschließung neuer Märkte auf. Er verhalf der Liga über die Jahre zu einer kontinuierlichen Steigerung ihrer Umsätze und durch die Einführung des Salary Caps stellte er die Mannschaften auf finanziell noch sichere Beine. Wovon Fans des europäischen Spitzensports, wo Fußballspielergehälter explodieren und Vereinspleiten an der Tagesordnung sind nur träumen können, ist in der NHL dank Bettman Wirklichkeit.