Devils Celebration

Die erfolgreichen Zeiten der New Jersey Devils, in denen sie ihre Division dominierten, liegen schon fast zwei Jahrzehnte zurück. In den Jahren zwischen 1997 und 2003 schlossen sie die damalige Atlantic Division fünfmal als Tabellenerster, viermal davon als punktbestes Team der Liga, ab. Wer kennt sie noch, die großen Namen, die im Meadowlands Sports Complex von East Rutherford, wo die Devils ihre Heimspiele austrugen, die Konkurrenz schier zur Verzweiflung brachten und für das Franchise die Titelgewinne zwei (2000) und drei (2003) sicherten? In ihren Reihen stand ein Scott Stevens, ein John Madden und im Tor brillierte ein Martin Brodeur.

Die Spielzeit 2000/01 schloss New Jersey mit 111 Punkten ab und stellte damit eine Franchisebestmarke auf, die noch immer Bestand hat. Doch wie lange noch?
Auf den Spuren der Erfolgstruppe von vor 17 Jahren befinden sich die 2017/18er Devils. Deren Division lautet Metropolitan, ihr Spielort ist nicht mehr die Continental Airlines Arena sondern das Prudential Center von Newark, im Kasten steht ein Cory Schneider und ihr punktbester Akteur heißt nicht Patrik Elias sondern Taylor Hall.

In der Nacht von Freitag auf Samstag mussten sich die Devils nach sechs Heimsiegen in Folge zwar den Buffalo Sabres mit 3:4 nach Verlängerung geschlagen geben, konnten aber zum achten Mal hintereinander etwas mitnehmen (6-0-2) und ihr Punktekonto auf 50 Zähler in 37 Saisonpartien ausbauen. Auf die noch verbleibenden 45 Partien bis zum Saisonende hochgerechnet, käme die von Cheftrainer John Hynes betreute Mannschaft auf genau jene magische Zahl von 111.
Die vergangene Saison schlossen die Devils mit 70 Punkten als schlechteste Mannschaft in der Eastern Conference ab, zum Jahreswechsel wiesen sie nach 37 Spielen (35 Punkte) eine Punktequote von 47,3 Prozent aus. Jetzt sind es 67,6%!
Keine andere Mannschaft in der Liga konnte sich im Vergleich zum Vorjahr so deutlich verbessern wie die Devils. Das ist umso überraschender, da sich in ihrem Kader immer noch 17 Spieler (inklusive der beiden Torhüter) befinden, die bereits in der vergangenen Saison das Trikot der Devils trugen.
Sie haben ihre Lehren aus dem schlechten Abschneiden gezogen und heben auch jetzt nicht ab, wo es besser läuft.
"Du kannst gegen ein Team aus den oberen Tabellenregionen spielen und die legen dir ein Ei, du kannst aber auch auf eine Mannschaft aus der unteren Tabellenregion treffen und die bietet dir einen harten Kampf an. Wir befinden uns keinesfalls in einer Position, in der wir irgendeinen Gegner auf die leichte Schulter nehmen können. Jeder Punkt, den wir einfahren können, ist ein wichtiger", erklärte Taylor Hall die Einstellung der Devils.

Punktuelle Verstärkung und einschlagende Rookies sind weitere Schlüsselwörter. Der erfahrene Center Brian Boyle fühlt sich unter den jungen Wilden der Devils sichtlich wohl. Mit seinen zehn Toren und sechs Assists, davon jeweils vier in den letzten sechs Partien, bringt er die nötige Tiefe in den Kader. Die teaminterne Scorerwertung der Devils führt Hall (12 Tore, 24 Assists) an, doch hinter dem 26-jährigen Linksaußen rangieren mit dem 19-jährigen Linksaußen Jesper Bratt (10 Tore, 14 Assists), dem 18 Jahre jungen Center Nico Hischier (7 Tore, 17 Assists) und dem 22-jährigen Verteidiger Will Butcher (2 Tore, 21 Assists) drei wildentschlossene NHL-Neulinge.
Echte Teufelskerle eben, denen zuzutrauen ist, dass sie New Jerseys alte Erfolgsstorys mit neuen Gesichtern wieder aufleben lassen - vielleicht sogar schon am Ende dieser Saison.