Die Colorado Avalanche hat die San Jose Sharks am Donnerstagabend in der Ball Arena mit 7:3 überrollt. Dabei verzeichnete Verteidiger Cale Makar ein Sechs-Punkte-Spiel (2-4-6), übertrumpfte damit sogar den Auftritt von Mittelstürmer Nathan MacKinnon (2-3-5) und sicherte sich mehrere Einträge in die Geschichtsbücher.

Makar entfesselt seine Offensivpower und schreibt Geschichte

„Einfach überragend. Es ist schwer, einen besseren Spieler in dieser Liga zu finden“, sagte MacKinnon über Makar. „Die Hälfte des Spiels zu absolvieren und zu tun, was er in jeder Partie tut, ist großartig. Es macht Spaß, dem zuzusehen.“

Makar spulte an diesem Abend zwar „nur“ 19:10 Minuten Eiszeit ab, normalerweise kommt er im Schnitt auf 25:40 Minuten. Trotzdem war der Rechtsschütze nicht zu stoppen und kanalisierte seine Offensivkraft, die sich einem Doppelpack (7., 50.), drei primären und einem sekundären Assist entlud.

„Ich weiß gar nicht, ob meine Punkte so toll waren“, sagte Makar. „Ich habe da draußen einfach nur ein bisschen rumprobiert und Pucks aufs Tor geworfen, die die Jungs dann abgestaubt haben. Es war also nichts super Schönes dabei, aber es sieht so aus, als würden unsere Stürmer in Fahrt kommen. Sie finden Wege zum Tor und wenn sie das tun, dann versuchen wir die Scheiben aus der Distanz dorthin zu kriegen, sodass sie sich belohnen können.“

SJS@COL: Makar erzielt 2 Tore und 4 Assists beim 7:3-Sieg

Es war Makars erstes Sechs-Punkte-Spiel seiner NHL-Karriere, was einen neuen Franchise-Rekord (Colorado Avalanche und Quebec Nordiques) für die meisten Punkte eines Verteidigers in einem Spiel bedeutete. In den letzten 30 Jahren gelangen nur zwei anderen Abwehrspielern so viele Punkte in nur einer Partie: Kris Letang (0-6-6 am 27. Dezember 2023) und Sheldon Souray (1-5-6 am 10. Januar 2004). Die meisten Verteidiger-Punkte in einem Spiel in der gesamten NHL-Historie lieferten Paul Coffey (2-6-8 am 14. März 1986) und Tom Bladon (4-4-8 am 11. Dezember 1977) mit jeweils acht.

Doch damit nicht genug: Mit diesen vier Vorlagen erreichte Makar die Marke von 50 Assists in der laufenden Saison und ist damit der erste Verteidiger in der NHL-Geschichte, der dieses Kunststück in aufeinander folgenden Spielzeiten vollbrachte.

Der 26-jährige Kanadier ist außerdem der fünftschnellste Verteidiger in der NHL, der die Schallmauer von 300 Assists durchbrach (378 Spiele). Schneller waren nur Bobby Orr (346 Spiele), Brian Leetch (368 Spiele), Quinn Hughes (376 Spiele) und Paul Coffey (377 Spiele).

Perfektion als Ziel: 32 Schüsse, sieben Tore

Schon beim 1:0 hatte Makar seine Hände im Spiel: In Unterzahl presste er den Puck an der Bande frei, den Joel Kiviranta übernahm und nach einem Super-Solo das 1:0 besorgte, was die Lawine ins Rollen brachte (5.).

„Kivis Unterzahl-Tor war wichtig. Daraus haben wir viel Momentum bekommen. Wir wollten einen heißen Start aufs Eis legen und haben das direkt umgesetzt“, so Makar. „Kivi hat uns in Schwung gebracht, danach sind wir richtig ins Rollen gekommen.“

Ein Schlagschuss-Hammer von Makar zum 2:0 (7.) sowie Jonathan Drouin im einzigen Avalanche-Tor des Abends ohne Beteiligung von Makar (20.), sorgten für eine 3:1-Führung zur ersten Pause.

SJS@COL: Makar mit seinem zweiten Tor des Tages

„Wir waren gleich von Anfang an voll fokussiert und hatten einen riesigen Hunger“, sagte Colorados Trainer Jared Bednar. „Wir versuchen, richtig eingestellt in Spiel zu gehen, damit wir sofort voll da sind. Wir kämpfen um die Playoff-Plätze und brauchen die Punkte, also ist es wichtig, dass wir als Mannschaft schnell zu unserem Spiel finden und zu diesem Zeitpunkt der Saison weiter nach Perfektion in unserem Spiel streben.“

Diese Perfektion nahm mit Wiederbeginn ihren Lauf: Makar servierte im Powerplay auf Martin Necas, dessen Schlagschuss zum 4:1 einschlug (21.). MacKinnon staubte staubte zweimal ab (31., 46.) und erhöhte auf 6:1. Mit einem verdeckten Handgelenksschuss aus der Distanz schlug einmal mehr Makar zu und traf zum 7:2 (50.).

„Es hat sich so angefühlt, als könnten unsere Jungs heute nicht vorbeischießen“, brachte es Bednar auf den Punkt. „Es war also eine richtig gute Arbeitseinstellung und Kampf. Damit fängt es immer an, wenn du ein gutes Spiel spielen möchtest, danach haben ihre Fähigkeiten übernommen. Wir hatten viel Zeit in der Offensivzone, haben gute Entscheidungen getroffen und die Pucks aufs Tor gebracht. Wir hatten keine Angst davor, zu schießen.“

Mit Neuzugang Nelson gegen die Maple Leafs

Die Avalanche (37-24-2) gewann vier Spiele in Serie, ist Vierter in der Central Division und steht auf dem ersten von zwei Wildcard-Plätzen in der Western Conference.

„Hoffentlich finden wir jetzt unseren Rhythmus“, sagt MacKinnon, der seine Heim-Punkteserie auf 18 Spiele verlängerte und diese auch im anstehenden Heumspiel gegen die Toronto Maple Leafs am Samstag (7 p.m. ET; Sonntag, 1 Uhr MEZ; NHL.tv) fortsetzen möchte: „Toronto wird ein wichtiges Spiel für uns sein.“

In diesem könnte erstmals Neuzugang Brock Nelson zum Einsatz kommen. Der Stürmer wurde während des Spiels gegen die Sharks in einem Trade mit den New York Islanders akquiriert.

„Ich kenne Brock seit Jahren, denn wir haben denselben Kraft-Trainer, haben also schon ein paar Camps zusammen bestritten. Ich freue mich sehr auf ihn, er ist ein überragender Spieler“, berichtete MacKinnon über Nelson.

„(Devon) Toews kennt ihn sehr gut, immerhin hat er bei den Islanders mit ihm zusammengespielt. Jeder sagt, dass er ein fantastischer Typ ist“, so Makar. „Es ist schön, dass er bei uns ist. Er wird uns mit Sicherheit sehr helfen.“

Verwandte Inhalte