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Trotz ihrer Starpower haben es die Edmonton Oilers in jüngster Vergangenheit nicht geschafft, den Stanley Cup zu gewinnen. Mal früher, mal später folgte bisher in der Ära des kongenialen Stürmerduos Connor McDavid und Leon Draisaitl das Aus in der Postseason. Jetzt hat die Mannschaft zum zweiten Mal in drei Jahren das Western Conference Finale erreicht. Dort treffen die Oilers ab Donnerstag auf die Dallas Stars. Die Anzeichen, dass sie es diesmal bis ins Stanley Cup Finale schaffen und am Ende den ersten Titelgewinn seit 1990 feiern könnten, haben sich im Laufe der Stanley Cup Playoffs 2024 verdichtet.

Obwohl ihre Gegner sie teilweise ordentlich in die Mangel genommen haben, ist es ihnen nicht gelungen, Draisaitl und McDavid nachhaltig aus dem Spiel zu nehmen. Sie belegen in den laufenden Playoffs die Plätze eins und zwei in der Scorerwertung. Spitzenreiter Draisaitl brachte es auf 24 Punkte (acht Tore, 16 Assists) aus zwölf Einsätzen. Sein Name tauchte in allen Spielen auf dem Scoresheet auf. Für McDavid sind 21 Zähler (zwei Tore, 19 Assists) aus zwölf Auftritten registriert.

VAN@EDM R2, GM4: Draisaitl wird im Powerplay im rechten Faceoffkreis angespielt und trifft per Direktabnahme

Mit Verteidiger Evan Bouchard hat ein dritter Akteur der Oilers nach zwei Playoff-Runden und zwölf Begegnungen die 20 Punkte (fünf Tore, 15 Assists) vollgemacht. Dass gleich drei Spieler eines Teams zu diesem Zeitpunkt diesen Wert erreicht oder überschritten haben, gab es zuvor in der Geschichte der NHL noch nie.

In den vergangenen zwei Jahren scheiterten die Oilers in der Postseason jeweils am späteren Stanley Cup Champion. Zweimal handelte es sich um Kontrahenten aus der Western Conference. 2023 scheiterte Edmonton in der zweiten Runde nach sechs Aufeinandertreffen (2:4) an den Vegas Golden Knights. Noch bitterer endete 2022 die Finalserie im Westen gegen die Colorado Avalanche. Vier Niederlagen aus vier Spielen lautete die niederschmetternde Bilanz für die Oilers.

Negative Erfahrungen wollen sie diesmal unter allen Umständen vermeiden. Draisaitl setzt dabei auf einen gewissen Lerneffekt aus den Vorjahren, vor allem im Vergleich zum verlorenen Conference Finale gegen die Avalanche. „Ein paar Spiele gegen Colorado hätten auch anders herum ausgehen können. Aber das ist lange her. Man wird im Laufe der Zeit reifer und lernt aus solchen Situationen. Wir nehmen jetzt einen neuen Anlauf und versuchen, erfolgreicher abzuschneiden als das letzte Mal“, sagte der Kölner nach dem 3:2-Triumph in Spiel 7 der Zweitrundenserie gegen die Vancouver Canucks, der den Oilers den erneuten Finaleinzug im Westen sicherte.

Nach Ansicht von Bouchard haben die Erfolge in den umkämpften Duellen gegen die Canucks das Selbstvertrauen der Oilers ungemein gestärkt. „In dieser Serie hat sich gezeigt, wie sehr wir als Team gewachsen sind. Jeder von uns ist in der Lage, in schwierigen Phasen eines Spiels zu bestehen. Genau das braucht man in den Playoffs. Das kann auch der Schlüssel zum Erfolg gegen ein gut besetztes Team wie Dallas werden“, erklärte der Blueliner.

Als besondere Stärke hat sich im Verlauf dieser Postseason das Powerplay der Oilers erwiesen. 15 von 40 Gelegenheiten in Überzahl münzten sie in einen Treffer um. Mit ihrer Erfolgsquote von 37,5 Prozent nimmt Edmonton den Platz in der Sonne im Powerplay-Ranking ein. Draisaitl führt die Gesamtwertung bei den Spielern mit sechs Toren und zwölf Punkten an. McDavid ist mit zehn Assists bester Vorlagengeber und mit elf Punkten zweitbester Scorer bei numerischer Überlegenheit.

Als Achillesferse der Oilers erwies sich bei den vergeblichen Anläufen auf den Stanley Cup häufig die Torwartposition. Dieses Jahr präsentierte sich Stammtorhüter Stuart Skinner in den entscheidenden Spielen in guter Verfassung. In den ersten drei Partien gegen die Canucks leistete er sich zwar den ein oder anderen Wackler. Nach einer schöpferischen Pause von zwei Partien, in denen sein Backup Calvin Pickard zwischen die Pfosten rückte, zeigte sich Skinner jedoch von seiner Schokoladenseite und wehrte in Spiel 6 und Spiel 7 zusammengerechnet 29 von 32 Schüssen auf seinen Kasten ab.

Dass Skinner dem Druck standhielt, ist für die Oilers ein gutes Zeichen mit Blick auf die schwierige Aufgabe, die ihnen gegen die Stars bevorsteht. „Ich habe nun schon wiederholt bewiesen, dass ich in der Lage bin, wieder auf die Beine zu kommen. Darauf bin ich stolz“, betonte die Nummer eins der Oilers.

Edmonton Kapitän McDavid ist sich bewusst, dass Dallas eine schwer zu überspringende Hürde sein wird. „Wir treffen auf einen hervorragend besetzten Gegner. Das wird sicherlich ein harter Test für uns, auf den wir uns aber sehr freuen“, sagte er.

Spiel 1 im Western Conference Finale 2024 zwischen den Stars und den Oilers findet am Donnerstag (8:30 p.m. ET; NHL.tv, SkySport, MySports; Fr. 2:30 Uhr MESZ) im American Airlines Center von Dallas statt.

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