Ob er bereits Zeit hatte, den plötzlichen Aufstieg zum Cheftrainer zu verarbeiten?
"Nein, um ehrlich zu sein noch nicht", antwortet Ward. "Ich denke immer nur darüber nach, wie wir uns weiterentwickeln können. Ich habe zunächst die Playoffs analysiert. Dann habe ich zusammen mit Tre (Brad Treliving, Anm.d.Red.) und dem Management-Team einen Plan entworfen, wie wir uns verbessern und den nächsten Schritt machen können."
Ward blickt mit einer intakten Mannschaft der Spielzeit 2020/21 entgegen. Die Offensive ist mit Akteuren wie Matthew Tkachuk, Sean Monahan, Sam Bennett und Johnny Gaudreau individuell stark aufgestellt. Torwart Jacob Markstrom, der von den Vancouver Canucks kam, ist eine echte Verstärkung. Lediglich hinter der Defensive steht ein Fragezeichen, weil die Abgänge von T.J. Brodie, Erik Gustafsson und Derek Forbort nicht einfach zu kompensieren sind.
Immerhin: Christopher Tanev, der aus Vancouver kam, dürfte ein wichtiger Baustein der neuen Verteidigung sein. Hinzu kommen junge Akteure wie der 22-jährige Juuso Valimaki, die nun mehr Verantwortung übernehmen könnten. Kurzum: Ward steht ein Kader zur Verfügung, mit dem die Playoffs das logische Ziel sein müssen - mindestens.
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Der Trainer weiß um die Ansprüche im eishockeybegeisterten Calgary und strebt nach dem Maximum: "Wir werden alles tun, damit die Spieler das Bestmögliche aus sich herausholen und Teil einer Gruppe sind, die letztendlich das Zeug dazu hat, Stanley Cups zu gewinnen."
Der vierfache Familienvater legt großen Wert auf das Feedback seiner Spieler und kündigte für die Offseason intensive Gespräche an: "Ich möchte herausfinden, wie sich meine Spieler während der Saison gefühlt haben, wo sie Verbesserungspotenzial sehen und wie sie ihre Rolle beurteilen. Ich möchte von ihnen auch eine Rückmeldung dazu bekommen, was wir als Trainerstab besser machen könnten, um unseren eingeschlagenen Weg fortzusetzen."
Der Übungsleiter möchte die Saisonvorbereitung nutzen, um den Flames seine eigene Philosophie zu vermitteln. Dazu gehören auch mögliche Positionswechsel. Ward denkt zum Beispiel darüber nach, Elias Lindholm, der als rechter Flügelstürmer zusammen mit Sean Monahan und Johnny Gaudreau die Top-Reihe bildete, auf seine eigentliche Position als Center zurückzuversetzen. "Das ist sicherlich eine Option", sagt Ward gegenüber sportsnet.ca.
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Ohnehin widerstrebt es ihm, von einer bestimmten Top-Reihe zu sprechen: "Wir müssen ein Team mit vier starken Reihen sein. Ich werde immer etwas unruhig, wenn man von der 1., 2., 3., und 4. Reihe spricht. Sofern alle Spieler ihre Minuten auf dem Eis bekommen und ihre Stärken ausspielen, ist es doch völlig egal, in welcher Reihe sie spielen." Dies gilt es, den Spielern zu vermitteln.
Treliving jedenfalls hat keinen Zweifel daran, mit Ward den passenden Mann für diese Aufgabe auserkoren zu haben: "Ich denke, er hat das Potenzial, um ein absoluter Top-Trainer dieser Liga zu werden. Das ist es, was mich begeistert."