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Grubauer wartet weiter auf den ersten Sieg

Trotz starker Leistung ging der deutsche Torhüter am Sonntag leer aus, weil die Capitals-Offensive stottert

von Stefan Herget / NHL.com/de Chefautor

Was ist nur mit den Washington Capitals los? Zeigt das frühe Stadium der Saison das, was einige nach dem Aderlass im Kader erwartet hatten? Washington hatte in den beiden vorherigen Spielzeiten die NHL in der regulären Spielzeit weitgehend dominiert und sich zweimal die Presidents' Trophy für das punktbeste Team gesichert.

Doch beide Male kam in den Playoffs das Aus gegen den späteren Titelgewinner Pittsburgh Penguins und dann liefen im Sommer Verträge mit wichtigen Stammkräften wie Karl Alzner, Justin Williams oder Kevin Shattenkirk aus, die aus Gründen der Gehaltsobergrenze nicht verlängert werden konnten.

Die Saison 2017/18 begann zunächst erfolgsversprechend mit einem starken Alex Ovechkin, der in den ersten beiden Spielen sieben Tore erzielte und so einen wesentlichen Anteil daran hatte, dass drei Siege und sieben Punkte aus den ersten fünf Spielen eingefahren werden konnte.

Seitdem stottert jedoch der Motor und aus den folgenden sieben Partien kamen nur weitere vier Punkte hinzu und fünf Mal verließen die Capitals als Verlierer das Eis. Negativer Höhepunkt war die 1:2 Niederlage am Sonntag bei den Calgary Flames, die alle Schwächen und Probleme von Washington offenbarte.

Video: WSH@CGY: Monahan versenkt Gaudreaus tolle Vorlage

Leidtragende dabei sind die Torhüter Braden Holtby und sein Vertreter, der deutsche Philipp Grubauer. Zwar hatten beide schon schlechte Auftritte, doch gerade in Calgary hätte es für den Rosenheimer früher fast sicher zu seinem ersten Saisonsieg gereicht. Mit 36 Saves lieferte er eine gute Leistung ab und tat so ziemlich alles, das seine Mannschaft hätte gewinnen können. Doch Tore schießen kann er nicht auch noch. Eines der Probleme der Capitals derzeit.

So ist Torjäger Ovechkin seit vier Spielen ohne eigenes Tor und hat nur einen Treffer in den letzten sieben Begegnungen vorzuweisen, von denen sein Team fünf verloren hatte.

"Es ist eine gewaltige Niederlage für uns", betonte Center Evgeny Kuznetsov. "Mindestens einen Punkt hätten wir heute mitnehmen müssen, aber das taten wir nicht."

Grubauer indes lieferte seine beste Saisonleistung ab und zeigte sich nach den ersten Saisoneinsätzen, die für ihn nicht glücklich liefen, stark verbessert. Hervorzuheben sind besonders zwei Rettungstaten. Im ersten Drittel gegen Sam Bennett in der 19. Minute, als Mark Jankowski durch seinen Einsatz das Icing aufhob und seinen Mitspieler in der Mitte bediente, doch Grubauer war zur Stelle.

Video: WSH@CGY: Grubauer mit der Fanghand gegen Giordano

Ein Highlight war sein Save gegen Mark Giordano in der 47. Minute. Die Flames hatten einen Vier-gegen-eins-Konter und Grubauer fing den Schuss des Flames Stürmer aus kürzester Distanz weg.

"Wir haben viele Chancen zugelassen, aber wir haben uns auch viele Chancen erarbeitet", hob Grubauer nach dem Spiel positiv hervor. "Ich denke insgesamt zeigte dieses Spiel einen Aufwärtstrend. Es läuft immer besser von Spiel zu Spiel und ich denke, das konnte man sehen."

Den Optimismus von ihm teilt nicht jeder, doch die Capitals haben bis zum nächsten Einsatz am Donnerstag zu Hause gegen die New York Islanders weiter an sich und der Abstimmung im Team zu arbeiten. Sie sind dringend darauf angewiesen, dass sie wieder mehr Tore erzielen, was sie in den letzten Jahren ausgezeichnet hatte.

Derzeit liegt Washington mit durchschnittlich nur 2,92 Toren pro Spiel lediglich auf den 19. Rang in der NHL. In den vergangenen drei Spielzeiten landeten sie nie hinter dem sechsten Platz. Alleine diese Tatsache zeigt, wo Nachholbedarf besteht.

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