Pittsburgh Penguins die Stanley Cup Playoffs 2024 verpasst

In einem Krimi auf der Zielgeraden sicherten sich die Washington Capitals am Dienstag in ihrem letzten Spiel der regulären Saison das letzte Ticket für die Stanley Cup Playoffs 2024 (Start am 20. April) in der Eastern Conference. Zu den drei Teams, die bis zum Schluss mit ihnen um die zweite Wildcard konkurrierten und nun eine bittere Enttäuschung hinnehmen mussten, gehörten auch die Pittsburgh Penguins.

An ihrem spielfreien Tag mussten die Penguins machtlos zusehen, wie die Capitals die Philadelphia Flyers mit 2:1 schlugen. Pittsburgh hat zwar noch ein Spiel vor sich, das ist bei drei Punkten Rückstand aber bedeutungslos. Nach 16 Playoff-Teilnahmen in Serie verpassten die Penguins die Runde der letzten 16 nun zum zweiten Mal hintereinander.

Die Gründe für das Aus

Pittsburgh zeigte über die vergangenen knapp vier Wochen durchaus Playoff-Niveau, das Aufbäumen kam aber zu spät. Zu lange waren die Penguins einfach nicht gut genug und hingen deutlich hinter der zweiten Wildcard her. Noch am 22. März betrug der Rückstand auf die Playoff-Ränge neun Punkte bei 13 verbleibenden Spielen. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie zehn ihrer vorherigen 13 Spiele verloren (3-9-1).

Die Gründe dafür lagen klar in der Offensive. In den ersten 69 Saisonspielen landete die Offensive der Penguins mit 2,88 Toren pro Spiel auf Rang 24. Pittsburgh hatte schlicht nicht die nötige Tiefe und die Spitzenspieler konnten die mangelnde Produktion aus den hinteren Reihen nicht auffangen. Im Powerplay mangelte es noch mehr an Torgefahr. Mit einer Erfolgsquote von nur 14,6 Prozent standen die Penguins auf dem drittletzten Platz.

Dabei konnte man den Penguins nicht vorwerfen, dass sie es nicht versuchten. Nur zwei Mannschaften gaben mehr Torschüsse pro Spiel ab als Pittsburgh (33,2). Die Chancenverwertung war aber schlicht nicht ausreichend.

NSH@PIT: Crosby und Bunting im Zusammenspiel

Was für die Zukunft optimistisch stimmt

In den vergangenen Wochen gelang den Penguins eine beeindruckende Aufholjagd. Seit 23. März holte kein Team mehr Punkte (19), die Bilanz von 8-1-3 war eines Playoff-Teams würdig. Die Ausbeute in der Offensive explodierte auf 4,17 Tore pro Spiel. Das Potenzial für solche Leistungen ist also da, es muss nur konstant aufs Eis gebracht werden.

Zufrieden können die Penguins mit den Leistungen ihrer Veteranen sein. Jahr für Jahr gibt es Stimmen, die den Leistungseinbruch der Veteranen vorhersagen. Kapitän Sidney Crosby (36) sowie die Verteidiger Kris Letang (36) und Erik Karlsson (33) zeigten allerdings nach wie vor ein beeindruckendes Niveau, lediglich Evgeni Malkin (37) hatte mit 65 Punkten (26 Tore, 39 Assists) eine etwas schwächere Saison. Crosby führte die Penguins hingegen mit 92 Punkten (42 Tore, 50 Assists) an, Karlsson war mit 55 Punkten (11 Tore, 44 Assists) ihr bester Verteidiger und Letang steuerte 51 Punkte (10 Tore, 41 Assists) bei. Kein Spieler kann ewig auf NHL-Niveau spielen, aber noch scheint der Zahn der Zeit nicht an den Kernspielern der Penguins zu nagen.

DET@PIT: Karlsson erzielt in OT das Siegtor, Crosby holt 1.000. Assist

Während Pittsburgh über weite Strecken mit der Offensive und dem Powerplay haderte, gab es in der Abwehr die gesamte Saison über wenig Grund sich zu beklagen. 3,0 Gegentore pro Spiel bedeuten ein Spiel vor Saisonende einen respektablen 13. Platz, die Unterzahl steht mit 81,3 Prozent sogar auf Rang neun. Hätten die Penguins in den ersten 69 Spielen der Saison wenigstens eine durchschnittliche Offensive gestellt, hätten sie eine solide Abwehr und ordentliche Leistungen der Torhüter Tristan Jarry und Alex Nedeljkovic nutzen können, um die drei Punkte zu holen, die ihnen am Ende fehlten.

In den kommenden Jahren können die Penguins außerdem auf Verstärkung aus dem Nachwuchs hoffen. Ihr Prospect-Pool gehört sicherlich nicht zu den stärksten der NHL, doch einige der Spieler haben durchaus Potenzial. Center Brayden Yager und Verteidiger Owen Pickering hatten gute Saisons in der Canadian Hockey League, werden voraussichtlich aber noch ein bis zwei Jahre für ihre Entwicklung brauchen.

Als Pittsburgh zur Trade Deadline Stürmer Jake Guentzel an die Carolina Hurricanes abgab, kamen dafür die Nachwuchsspieler Ville Koivunen, Vasily Ponomarev und Cruz Lucius. Koivunen war diese Saison mit 56 Punkten (22 Tore, 34 Assists) der sechstbeste Scorer der finnischen Liiga. Ponomarev bestritt bereits zwei Spiele für die Hurricanes, verbuchte dabei zwei Punkte und machte einen guten Eindruck. Lucius entwickelte sich in den vergangenen beiden Jahren an der University of Wisconsin gut und könnte Pittsburgh bald mehr Tiefe geben. Wenn wenigstens ein oder zwei dieser Kandidaten den Sprung in die NHL schaffen und den Penguins mehr Tiefe geben, könnte das einen gewaltigen Unterschied im Kampf um die Playoffs machen.

Verwandte Inhalte