Vegas Golden Knights v Dallas Stars - Game Seven

Mit den Vegas Golden Knights hat sich am Sonntag der amtierende Champion aus den Stanley Cup Playoffs verabschiedet. Das Team zog in Spiel 7 der Erstrundenserie in der Western Conference bei den Dallas Stars mit 1:2 den Kürzeren. Seit ihrem Debüt 2017/18 war die Vertretung aus Nevada jedes Mal in der Postseason vertreten. Im Vorjahr hatten sie die Finalserie gegen die Florida Panthers mit 4:1 für sich entschieden und erstmals den Stanley Cup geholt. NHL.com/de analysiert die wichtigsten Ursachen für das Scheitern der Golden Knights in den diesjährigen Playoffs und wirft einen frühen Blick auf die kommende Spielzeit in Vegas.

Fehlender Killerinstinkt

Der Start für die Golden Knights in die Serie gegen die Stars verlief optimal. Zweimal klauten sie der besten Mannschaft der regulären Saison aus dem Westen den Heimvorteil. In Spiel 1 setzten sie sich mit 4:3 durch und in Spiel 2 behaupteten sie sich mit 3:1. Doch Vegas verpasste es, das Momentum gegen einen wankenden Kontrahenten zu nutzen und den Vorsprung vor eigenem Publikum auszubauen.

Hätten sie in der Verlängerung von Spiel 3 gewonnen, stünden jetzt vermutlich die Golden Knights in der zweiten Runde. So aber triumphierten die Stars durch ein Tor von Wyatt Johnston mit 3:2. In Spiel 4 behielt Dallas auswärts erneut die Oberhand (4:2) und rückte die Verhältnisse dadurch gerade. In den verbleibenden drei Partien setzten sich jeweils die Gastgeber durch. Spiel 5 ging an die Stars (3:2), Spiel 6 an die Golden Knights (2:0) und der Showdown wiederum an die Texaner.

Automatismen greifen nicht

Aufgrund von verletzten Spielern, die durch ihren Ausfall den Finanzrahmen entlasteten, konnte sich Vegas zur NHL Trade Deadline mit Verteidiger Noah Hanifin sowie den Stürmern Tomas Hertl und Anthony Mantha zwar namhaft verstärken. Doch das sollte nicht für einen langen Playoff-Run reichen.

Hertl hatte gerade erst eine Knieoperation überstanden. Ihm verblieben daher nur sechs Pflichtspiele in der regulären Saison, um sich im System seines neuen Teams zurechtzufinden. In den Playoffs stellte ihn Trainer Bruce Cassidy in die Top-Reihe zu Mark Stone, der seinerseits 26 Partien wegen eines Milzrisses gefehlt hatte, und Jonathan Marchessault. In der Serie gegen die Stars merkte man, dass die Automatismen innerhalb des Trios nicht griffen.

Das galt jedoch nicht nur für die erste Angriffsformation, sondern auch für die übrigen Reihen und die Defensivpaare. Cassidy veränderte häufiger die Zusammensetzungen, was die Chemie untereinander zusätzlich hemmte.

Zu später Wechsel auf der Torwartposition

Zu Beginn der Serie legte sich Coach Cassidy auf Logan Thompson als Nummer 1 im Tor fest und gab Adin Hill das Nachsehen. Dabei hatte der einen großen Anteil am Cup-Sieg im vergangenen Jahr besessen. Zunächst ging die Rechnung auf. Mit Thompson zwischen den Pfosten gewann Vegas die ersten beiden Spiele. In Spiel 3 folgte die unglückliche Niederlage in der Overtime. Vielleicht wäre es nach jenem Match klüger gewesen, in Spiel 4 mit Hill als Starter einen neuen Impuls zu setzen. Doch der Trainer hielt an Thompson fest. Erst nach der erneuten Pleite in Spiel 4 folgte der Wechsel. In den verbleibenden drei Partien stand durchweg Hill im Kasten. In Spiel 6 gelang ihm ein Shutout. Mit einer Fangquote von 93,1 Prozent und einem Gegentorschnitt von 1,70 in drei Begegnungen erzielte er insgesamt bessere Werte als Thompson mit einer Save-Quote von 92,1 und 2,35 Gegentreffern im Schnitt.

Special Teams einen Tick schwächer als die des Gegners

Die Special Teams der Golden Knights agierten keineswegs schlecht, waren aber am Ende einen Tick schwächer als die des Gegners. Vegas nutzte drei von zwölf Gelegenheiten im Powerplay, was einer Erfolgsquote von 25,0 Prozent betrug. Dallas verwertete dagegen vier von 14 Überzahlspielen (28,6 Prozent). Die Stars überstanden 75,0 Prozent ihrer Unterzahlsituationen ohne Gegentreffer, die Golden Knights 71,4 Prozent.

Gründe für Optimismus

Vegas muss sich trotz des frühen Ausscheidens nicht grämen. Die Mannschaft bereitete einem der großen Favoriten auf den Stanley Cup enorme Schwierigkeiten. In der Endabrechnung fehlten nur Kleinigkeiten zum Einzug in Runde zwei.

Für die kommende Spielzeit sind die Golden Knights trotz einiger auslaufender Verträge gut aufgestellt. Im Angriff stehen mit Jack Eichel, Tomas Hertl, Ivan Barbashev, William Karlsson und Kapitän Mark Stone einige Top-Leute weiterhin zur Verfügung. Unklar ist zum jetzigen Zeitpunkt, ob Jonathan Marchessault und Chandler Stephenson einen Anschlusskontrakt unterzeichnen. Beide werden im Juli zu Unrestricted Free Agents. Zumindest einen von den beiden dürften die Verantwortlichen halten wollen, wenn es sich finanziell darstellen lässt.

In der Defensive sind mit Hanifin, Alex Pietrangelo, Shea Theodore und Brayden McNabb vier erfahrene Blueliner noch vertraglich gebunden. Gleiches gilt für die Torleute Thompson und Hill.

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