Boston Bruins eliminated

Obwohl den Boston Bruins im Sommer von vielen Experten eine schwierige Saison vorausgesagt worden ist, sind sie bis in die zweite Runde der Stanley Cup Playoffs 2024 vorgedrungen und standen damit unter den letzten acht Teams. Nachdem sie in der ersten Runde die Toronto Maple Leafs in sieben Spielen ausgeschaltet hatten (4-3), war in der zweiten Runde gegen die Florida Panthers nach sechs Spielen Schluss (2-4).

„Es war eine Ehre, diese Mannschaft trainieren zu dürfen, wegen der harten Arbeit und dem Kampf, den sie das ganze Jahr gezeigt hat“, sagte Bostons Trainer Jim Montgomery. „Das war mir das Wichtigste, was ich vermitteln wollte. Natürlich bist du nie glücklich, wenn du das letzte Spiel der Saison verlierst. Viele Spieler haben sich jedoch unglaublich entwickelt, sie können stolz auf sich sein. Wir müssen aber künftig noch besser werden, um den letzten Schritt in einer Saison vollziehen zu können.“

Am Freitag verloren die Bruins in Spiel 6 im heimischen TD Garden knapp mit 1:2 gegen die Panthers, als Floridas Verteidiger Gustav Forsling 1:33 Minuten vor der Schlussserene das serienentscheidende Tor erzielte (59.).

R2, Sp6: Panthers @ Bruins Spielbericht

„Ich bin überwältigt von allen Emotionen“, sagte Bostons Torwart Jeremy Swayman, der sich als Rückgrat für sein Team herauskristallisiert und überragende Playoffs gespielt hatte (zwölf Partien, 2,15 Gegentore/Spiel, 93,3 Prozent Fangquote). „Es geht hier aber nicht um mich als Individuum, sondern um unsere Mannschaft. Zu sehen, dass es so abrupt zu Ende ist, ist etwas, was du niemals fühlen möchtest. Ich bin stolz auf jeden hier und froh das Fundament legen zu können für das, was als Nächstes kommt.“

Die Gründe für das Aus

Der Hauptgrund für das Ausscheiden war die mangelnde Durchschlagskraft in der Offensive der Bruins. Abgesehen von Spiel 1 der Serie gegen die Panthers, das mit 5:1 gewonnen wurde, erzielte Boston in den Spielen 2 bis 6 nie mehr als zwei Tore pro Partie. Schon in vier von sieben Begegnungen in der ersten Runde gegen die Maple Leafs kamen die Bruins nicht über zwei Tore pro Begegnung hinaus. Sie konnten aber im Gegensatz zur Florida-Serie mehr knappe Spiele für sich entscheiden. Am Ende hatte Boston mit durchschnittlich 2,38 Toren/Spiel nur den zwölftbesten Wert von 16 Playoff-Mannschaften. Schwer wog zudem der Ausfall von Kapitän Brad Marchand, der die Spiele 4 und 5 aufgrund einer Verletzung verpasst hatte.

R2, GM5: Bruins @ Panthers Zusammenfassung

Eine Hypothek waren zudem die Special Teams gegen Florida: Das Powerplay kam mit gerade einmal 6,3 Prozent Erfolgsquote (1/16) überhaupt nicht zum Tragen. Gleichzeitig war das Penalty Killing 78,6 Prozent (22/28) anfällig.

Am Ende kosteten den Bruins auch späte Gegentore ein weiteres Vordringen in den Playoffs: Im dritten Drittel hatte Boston eine Tordifferenz von -5. Gegen die Panthers lautete das Torverhältnis im letzten Durchgang 4:9.

Was für die Zukunft optimistisch stimmt

Die Bruins haben in den vergangenen Jahren eine gewisse Siegermentalität entwickelt, was ihnen half, die vielen prominenten Abgänge im vergangenen Sommer zu kompensieren. Dieses Gewinner-Gen war in den Stanley Cup Playoffs zu spüren: Mit 621 Checks (1.), 258 Blocks (2.), einer soliden Defensive und überragenden Goalies machte es Boston seinen Gegnern schwer. Diese DNA wird sich auch zur nächsten Saison nicht verändern. 

Dennoch muss sich der Original-Six-Klub für die Zukunft ein Stück weit neu erfinden: Verteidiger Mason Lohrei (23) sowie die Stürmer John Beecher (23) und Matthew Poitras (20) waren die einzigen Lichtblicke im Alter von 23 Jahren oder jünger. Im Farmteam Providence Bruins reifen derweil spannende Talente wie Georgii Merkulov (23) oder Fabian Lysell (21) heran. 

Die Dichte an neuen Talenten ist durch das regelmäßige Erreichen der Playoffs sowie eingetauschte Draft-Picks nicht so hoch wie bei anderen Teams. General Manager Don Sweeney weiß tragende Säulen, wie David Pastrnak (bis 2031), Charlie McAvoy (2030), Hampus Lindholm (2030), Pavel Zacha (2027) und Charlie Coyle (2026), noch langfristig unter Vertrag, allerdings laufen die Kontrakte von Spielern wie Jake DeBrusk, Matt Grzelcyk, James van Riemsdyk oder Swayman aus. Angesichts des Spielraums unter der Gehaltsobergrenze dürfte es spannend sein, ob Boston erneut mit dem Torwart-Gespann Swayman und Linus Ullmark (bis 2025) in die Saison gehen wird.

FLA@BOS R2, Sp4: Pastrnak lässt einen Direktschuss zum 1:0 los

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