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Seit der 2:5-Niederlage im heimischen Prudential Center in Newark gegen die Toronto Maple Leafs am Dienstag ist auch das Aus der New Jersey Devils nach der Hauptrunde der NHL-Hauptrunde 2023/24 offiziell. Die Stanley Cup Playoffs ab dem 20. April werden definitiv ohne die Devils stattfinden. Eine bittere Enttäuschung für das Team, das mit seiner großen Schweizer Fraktion im Kader im Vorjahr noch so viel Spaß gemacht und große Hoffnungen auf eine sportlich noch erfolgreichere Zukunft geweckt hatte.

Mit mageren 79 Punkten aus 79 Spielen ist drei Spieltage vor dem Ende der regulären Saison jedoch klar, dass eine erneute Endrunden-Teilnahme für das Team von Nico Hischier, Jonas Siegenthaler, Timo Meier, Akira Schmid und ihren Mitstreitern ein unrealisierbarer Traum bleiben wird.

„Das war eine dieser Saisons, in denen man hohe Erwartungen hat und die Dinge nicht so laufen, wie man es sich wünscht", erklärte New Jerseys Interimstrainer Travis Green nachdem das Saisonaus endgültig feststand. „Es ist ein Unterschied, ob man ein erfahrenes oder ein sehr junges Team hat, und außerdem haben wir leider viele Schlüsselspieler, die quasi das ganze Jahr über verletzt waren. Ich glaube, dass es für alles einen Weg gibt. Unsere Herangehensweise hat sich vom ersten Tag an nicht geändert. Es geht darum, wie wir uns als Gruppe verbessern und wie wir konstanter als bisher gewinnen können. Das hat einige meiner Überzeugungen bestätigt.“

Die Gründe für das Aus

Ein Blick auf die Saisonstatistiken der Devils zeigt, dass die Gründe für die enttäuschende Saison in New Jersey vielfältig sind. Genau eine Saison, nachdem die Devils als 112-Punkte-Team den dritten Platz in der gesamten NHL erobert hatten, erlebt New Jersey 2023/24 einen schweren Rückschlag. Die maximale Punktzahl, die die Devils noch erreichen können, beträgt 85. Das alleine zeigt schon, wie beträchtlich die sportlichen Rückschritte des Teams waren.

Die sich zuletzt immer mehr auftürmenden Probleme begannen in den Augen Vieler mit der unglücklichen Kaderzusammenstellung von General Manager Tom Fitzgerald, der es nach einigen Abgängen im vergangenen Sommer nicht schaffte, ausreichend erfahrene Spieler für sein Team zu verpflichten. Interims-Coach Green sprach zuletzt immer wieder von der mangelnden Erfahrung seiner Schützlinge, beklagte zum Teil sogar die Unreife der Devils.

Zusätzliche Unruhe trug auch der überraschende Trainerwechsel von Lindy Ruff zu Green in die Organisation aus Newark. Das Management gab dem ehemaligen hauptverantwortlichen hinter der Bande nach der erfolgreichen Spielzeit 2022/23 noch eine Vertragsverlängerung, nur um ihn dann wenige Monate später im Februar 2024 vorzeitig von seinen Aufgaben zu entbinden, was zu zahlreichen Debatten im Umfeld des Klubs führte.

Die schweren Verletzungen von Dougie Hamilton und Jack Hughes sowie zahlreicher anderer Spieler während der Saison 2023/24 ließen die Devils zudem zu keinem Zeitpunkt der Spielzeit richtig in Schwung kommen. Nie konnten in dieser Saison mehr als drei Spiele hintereinander gewonnen werden.

NJD@NYR: Schmid mit 17 Paraden

Der vielleicht größte Faktor, der zum frühzeitigen Scheitern der Saison führte, waren die zu unbeständigen Torhüterleistungen. Die Devils hatten mit Vitek Vanecek, Akira Schmid und Nico Daws zu keinem Zeitpunkt der Spielzeit einen Goalie im Kasten, der mit seinen Leistungen für einen längeren Zeitraum deutlich über dem Ligadurchschnitt lag. Während sich andere Mannschaften der Liga regelmäßig bei ihrem Torhüter bedanken konnten, da er ihnen den einen oder anderen Punkt im Alleingang festgehalten hatte, war das in New Jersey nur höchstselten der Fall.

Fest steht: Auf die Devils-Verantwortlichen wartet jetzt in der Offseason eine arbeitsreiche Zeit. Zunächst muss GM Fitzgerald den richtigen Trainer verpflichten, dann muss er einen echten Nummer-1-Torwart finden und Verstärkungen für die Verteidigung finden.

Was für die Zukunft optimistisch stimmt

Was aktuell vielerorts noch als ein großer Nachteil angesehen wird, könnte in der Zukunft ein Vorteil für die Devils sein. Der junge und vergleichsweise unerfahrene Kader wird auch durch Rückschläge wie das Verpassen der Playoffs in diesem Jahr automatisch dazulernen und bei richtigem Umgang mit diesen Erlebnissen wachsen. So enttäuscht alle Beteiligten in diesen Stunden und Tagen auch sein mögen, wenn sie in Newark die richtigen Schlüsse aus den vergangenen Monaten ziehen und einen unumstrittenen Trainer für die Devils der Zukunft finden, sollte eine Steigerung im kommenden Herbst und eine Rückkehr in die Playoffs 2025 möglich sein. Was in Teilen des Kaders grundsätzlich für ein Potenzial steckt, das hat er ja vor knapp zwölf Monaten bewiesen, als das Team noch zu einer der großen Positivüberraschung der Liga wurde.

TOR@NJD: Hischier bricht durch und narrt den Torwart mit einer starken Bewegung

Das Abschneiden der DACH-Spieler

Nach 68 Saisoneinsätzen liegt Devils-Kapitän Hischier bei 65 Punkten (27-38-65). In der Vorsaison waren es nach 81 Spielen der Hauptrunde noch 31-49-80. Alle Werte wird Hischier diesmal verpassen, er hatte allerdings auch weniger Gelegenheiten auf dem Eis um diese Ausbeute zu erreichen. Insgesamt lag das schwache Abschneiden New Jerseys in dieser Saison nicht an Hischier, der durchaus zu gefallen wusste und die zweitbeste Punkteausbeute seiner NHL-Laufbahn abliefern wird.

Torjäger Meier liegt mit 48 Punkten (25-23-48) aus 66 Spielen auf Rang vier der teaminternen Scorerliste. Nach einer längeren Durststrecke hat er sich in den vergangenen Wochen wieder mehr in den Blickpunkt gespielt und insbesondere im März vermehrt an seine Hochzeiten anknüpfen können.

In einer verletzungsgeplagten Saison 2023/24 hat es Abwehrspezialist Siegenthaler bisher nur auf 54 Einsätze für die Devils gebracht, in denen er ein Tor und acht Vorlagen beisteuern konnte (1-8-9). An die Zahlen aus der Vorsaison, als ihm in 80 Spielen 21 Punkte (4-17-21) gelangen, kann auch er in diesem Jahr nicht mehr anknüpfen.

Torhüter Schmid hat ebenfalls eine enttäuschende Saison hinter sich gebracht. In den vergangenen Playoffs noch für seine teils spektakulären Leistungen gegen die New York Rangers gefeiert, musste der Goalie in den vergangenen Monaten häufig mit einem Platz im AHL-Farmteam der Devils, den Utica Comets, vorliebnehmen. In der NHL brachte er es zuletzt lediglich auf 19 Saison-Einsätze, in denen er eine Fangquote von 89,5 Prozent erspielte und einen Gegentorschnitt von 3,15 zulassen musste.

Hischier und Meier bringen es zusammen

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