MInnesota wild

Für die Minnesota Wild wurde das Aus im Rennen um die Stanley Cup Playoffs 2024 mit einer 2:5-Auswärtsniederlage gegen die Colorado Avalanche am Dienstagabend in der Ball Arena besiegelt.

„Wir wissen, wie die Umstände sind – das ändert aber an unserer Einstellung nichts: Wir wollen weiter hart spielen, kämpfen und versuchen, Spiele zu gewinnen“, versicherte Minnesotas Trainer John Hynes.

„Das ist keine schöne Situation gerade“, sagte Wild-Verteidiger Zach Bogosian. „Zuletzt hatten wir ein paar gute Spiele gezeigt, das heute fällt uns schwer. Wir werden bis zum Ende weiterkämpfen. Das hängt mit unserem Stolz und unserer Kultur hier zusammen.“

Die Gründe für das Aus

Minnesota geriet bereits im November ins Hintertreffen, als sieben Spiele in Folge verloren gingen (0-5-2). Am 27. November wechselten die Wild den Trainer: John Hynes (32-22-5) übernahm für Dean Evason (5-10-4-Bilanz) und brachte den Klub mit einem etwas anderem Stil wieder auf Kurs. Die Hypothek des schlechten Saisonstarts – beim Trainerwechsel war Minnesota das drittschlechteste Team der Liga – aber wog zu schwer.

Schlussendlich kostete den Wild auch das schwache Abschneiden innerhalb der zugegeben starken Central Division die Playoff-Qualifikation: Von 16 Duellen in der eigenen Division konnten nur deren neun gewonnen werden (9-14-3). „Die Teams in der Central Division sind schnell, groß und haben viel Tiefe. Sie spielen hart. Das hat uns vor Probleme gestellt“, musste Hynes eingestehen.

Genau diese Tiefe ging Minnesota ab: Hinter den vier Top-Scorern Kirill Kaprizov (42-48-90), Matt Boldy (27-36-63), Mats Zuccarello (11-51-62) und Joel Erikson-Ek (30-32-62) klaffte eine Lücke. Der nächstbeste Scorer ist Verteidiger Brock Faber (7-36-43). Ein weiterer Beleg für mangelndes Secondary Scoring: Nur vier Stürmer knackten die Marke von 20 Saisontoren, darunter auch der Österreicher Marco Rossi (21-17-38).

MIN@CHI: Rossi und Zuccarello im Zusammenspiel

Die von Hynes beschriebene fehlende Härte drückte sich in der Anzahl der Checks aus: 1551 Hits sind der viertschlechteste Wert in der NHL. 

Auch gelangen nur neun Siege, wenn Minnesota zuerst in Rückstand geriet, was den geteilt viertschlechtesten Rang darstellt.

Was für die Zukunft optimistisch stimmt

Viele junge Wild-Spieler konnten sich in dieser Saison auf verschiedenen Positionen in den Fokus spielen: Im Tor gelang Jesper Wallstedt (21, Draft 2021, 1. Runde, 20. Stelle) in Shutout in seinen ersten beiden NHL-Spielen. Verteidiger Brock Faber (21, Draft 2020, 2. Runde, 45. Stelle) zählt zu den Top-Rookies, etablierte sich im ersten Verteidiger-Paar und kommt auf 43 Punkte (7-36-43) aus 78 Spielen. Im Sturm legte Rossi (22, Draft 2020, 1.Runde, 9. Stelle) einen kometenhaften Aufstieg hin, agierte über weite Strecken der Saison als Nummer-1-Center und ist voll in der besten Liga der Welt angekommen.

MIN@COL: Faber trifft mit dem Pfosten zum Ausgleich

In der Hinterhand hält Minnesota bereits gedraftete Talente wie die Verteidiger Carson Lambos, Ryan O’Rourke und Jack Peart sowie die Stürmer Liam Öhgren, Danila Yurov, Hunter Haight, Charlie Stramel und Rasmus Kumpulainen.

Rossi: Beharrlichkeit zahlt sich aus

Austria hat mit Rossi wieder einen Stern am NHL-Himmel. Der 22-Jährige aus Feldkirch ist nach einem schweren Covid-bedingten Rückschlag nach seinem Draft endlich in der NHL angekommen. Noch in der Vorsaison hatte der Mittelstürmer den Großteil der Saison in der AHL verbracht (53 Spiele für die Iowa Wild, 16-35-51), nun absolvierte er sein erstes volles NHL-Jahr in Minnesota und enttäuschte nicht. Vielmehr spielte sich der 1,76 Meter große Linksschütze sogar in der ersten Sturmreihe fest und centerte die zweite Powerplay-Formation.

Nicht ohne Grund wurde Rossi von den Wild für die Bill Masterton Trophy nominiert, mit der jedes Jahr der Spieler ausgezeichnet wird, der in den Bereichen Ausdauer, Sportsgeist und Hingabe zum Eishockey herausstach.

Für den ehrgeizigen Österreicher dürfte das ein zusätzlicher Ansporn sein, die nächste Saison noch eine Schippe draufzulegen.

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