Nur 65 Sekunden später bekam Michael Amadio einen Pass von Claude Giroux in den Slot serviert und schloss nach wenigen Schritten gekonnt mit der Rückhand zum 2:0 ab.
„Ich habe Glück, hier solche Mitspieler zu haben“, würdigte Amadio die Vorarbeit von Giroux. „Wir funktionieren einfach gut zusammen, und wir haben zurzeit auch etwas Glück. Es macht in letzter Zeit wirklich Spaß.“
Die Flyers mussten zum Unmut von Kapitän Sean Couturier zum zweiten Mal hintereinander einen frühen Rückstand hinnehmen. Am Donnerstag hatten sie gegen die Nashville Predators bereits in der zweiten Spielminute das 0:1 kassiert.
„Das ist jetzt das zweite Mal in Folge, dass das andere Team besser startet, härter arbeitet und uns ein Comeback schwer macht”, kritisierte Couturier. „Aber so sehr es auch frustrierend ist, wir haben danach nicht mehr viel zugelassen und immer noch einen wichtigen Punkt geholt.“
Passivität ermöglicht Comeback
Der rote Faden, der sich durch das ganze Spiel zog, war ein Mangel an Torchancen. Philadelphia hatte mehr vom Spiel, ohne sich einen entscheidenden Vorteil zu erspielen. Am Ende lautete das Torschussverhältnis 22:13 zugunsten der Flyers.
„Das war ein enges Spiel“, sagte Ottawas Trainer Travis Green. „Beide Teams haben gut verteidigt. Mir hat unser Start gefallen. Wir sind schnell ins Spiel gekommen. Sie haben sich dann gewehrt, wie es ein gutes Team im eigenen Stadion macht. Aber wir haben einen Weg gefunden, die zwei Punkte mitzunehmen.“
Die beiden Punkte waren für die Senators aber lange nicht sicher. Matvei Michkov gelang der Anschluss im zweiten Drittel, und in der 50. Minute kassierten die Senators den Ausgleich durch Jamie Drysdale. Ottawa kam im zweiten Drittel nur zu fünf Torschüssen, im dritten Drittel sogar nur zu einem Abschluss.
„Ich muss das Team besser auf den Start vorbereiten“, übte Philadelphias Trainer Rick Tocchet Selbstkritik. „Wir haben dem Spiel hinterhergejagt. Das erste Drittel hat uns natürlich nicht gefallen. Danach sah es anders aus. Ottawa ist ein gutes Team, und wir haben in den letzten beiden Dritteln kaum Torschüsse zugelassen. Das ist gegen jeden Gegner schwierig. Ottawa ist eine starke Mannschaft.“
Die Senators tun sich insgesamt schwer, zu Chancen zu kommen. Sie liegen mit 27,4 Torschüssen pro Spiel im ligaweiten Vergleich nur auf Platz 20. Die Chancenverwertung kann sich aber sehen lassen. 12,4 Prozent ihrer Schüsse landen im Tor, das ist der sechstbeste Wert der NHL.
OT-Held Stützle
Die Erlösung in der Verlängerung brachte einmal mehr der Star aus Viersen. Thomas Chabot brachte den Puck in der 64. Minute mit einem langen Pass nach vorne zu Drake Batherson. Der bediente den heraneilenden Stützle neben dem Tor, und der Scorer musste nur noch den Schläger hinhalten.