Verteidiger Moritz Seider ist und bleibt ein wichtiger Erfolgsgarant für die Detroit Red Wings. Beim 5:2-Sieg am Samstag in der Capital One Arena gegen die Washington Capitals hatte der Deutsche wieder einmal entscheidenden Anteil. Seider steuerte einen Treffer und eine Vorlage bei und verdiente sich dadurch ein Sonderlob seines Trainers Todd McLellan in der anschließenden Pressekonferenz.

„Bei ihm kommt gerade vieles zusammen. Er verteidigt sehr gut, versucht aber auch, in der Offensive mehr beizutragen. Er schießt den Puck häufiger auf den gegnerischen Kasten. Er hat insgesamt einfach mehr Selbstvertrauen, traut sich mehr zu und probiert entsprechend mehr. Das macht sich für ihn bezahlt“, erklärte der Trainer zufrieden.

Karrierebestwert in Reichweite

Es war Seiders zweites Multi-Punkte-Spiel in seinen vergangenen drei Saisonauftritten. Mit nun insgesamt 26 Zählern (fünf Tore, 21 Assists) in 36 Saisonspielen liegt der Defensivspieler auf Kurs in Richtung 59 Punkte. Das wäre ein neuer Karrierebestwert in der NHL. Logisch, dass auch das an seinem Coach nicht unbemerkt vorüberging: „Es ist gut, dass er in dieser Phase nicht so viel über einzelne Spielzüge grübelt und sich einfach mehr zutraut.“

DET@WSH: Seider erzwingt Puckverlust und trifft im Anschluss

Seider, der bei den Olympischen Winterspielen Milano Cortina 2026 für das DEB-Team antreten wird, verbuchte in Washington in 23:31 Minuten Eiszeit eine Plus-Drei-Bilanz. In seinen letzten drei Spielen erzielte er vier Punkte (ein Tor, drei Vorlagen).

Starke Teamleistung und heißer Gibson

Neben Seider gefielen bei den Gästen zudem Andrew Copp und Simon Edvinsson, die jeweils zwei Assists für die Red Wings (20-13-3) sammelten. Detroits Stürmer Alex DeBrincat verzeichnete acht Torschüsse und eine Plus-Zwei-Bilanz. Durch den Erfolg konnte Detroit nun drei der vergangenen vier Spiele für sich entscheiden. Torhüter John Gibson parierte 24 Schüsse.

Gibson verbesserte sich in seinen letzten sieben Einsätzen auf eine Bilanz von 7-0-0 und stellte damit seinen Karriere-Rekord für die längste Siegesserie ein, den er vom 31. Oktober bis 16. November 2021 aufgestellt hatte. Zugleich ist er der erste Torwart der Red Wings mit einer derart langen Serie seit Joey MacDonald (7-0-0 vom 8. bis 28. Februar 2012).

„Ich finde, wir hatten durchweg gute Einzelleistungen in der gesamten Aufstellung“, zeigte sich McLellan zufrieden. „Niemand war ein Superstar, aber alle haben ihren Beitrag geleistet. Wir konnten die meiste Zeit mit vier Reihen spielen. Ich fand, dass unsere Abwehr gute Arbeit geleistet hat.“

Capitals finden zu spät ins Spiel

Auf der anderen Seite reichten die Treffer von Aliaksei Protas und Martin Fehervary für die Capitals (19-12-4) nicht aus, um gegen die Red Wings zu punkten. Die Ausbeute der US-Hauptstädter aus den vergangenen fünf Spielen rutschte durch diesen erneuten Rückschlag auf 1-3-1. Goalie Logan Thompson parierte 36 Schüsse, konnte die Niederlage jedoch nicht verhindern.

„Wir sind nicht so gestartet, wie wir es uns gewünscht hätten“, bilanzierte Fehervary. „Sie waren schneller, haben mehr Zweikämpfe gewonnen. Sie sind eine gute Mannschaft, oder? Gegen sie müssen wir diese Dinge richtig machen, sonst können sie punkten.“

Frühe Dominanz und klare Führung

Der Abend begann für Seider und seine Mitstreiter optimal. John Leonard brachte die Red Wings bereits in der 2. Minute mit 1:0 in Führung. Thompson parierte zunächst Edvinssons Schuss aus dem Lauf, doch Leonard verwertete den Abpraller vor dem Tor zu seinem ersten Saisontreffer. Detroit hatte im ersten Drittel mit 17:6 Torschüssen ein deutliches optisches Übergewicht.

DET@WSH: Leonard erzielt Führungstreffer für die Red Wings

James van Riemsdyk erhöhte in der 22. Minute auf 2:0, als Seiders Schuss von der hinteren Bande nach vorne sprang und er den Puck an Thompson vorbei ins Tor schob. Elmer Soderblom baute die Führung in der 26. Minute auf 3:0 aus, als er einen Pass von Marco Kasper annahm und einen Rückhandschuss über den Schläger des gestürzten Thompson hob. Es war sein zweiter Saisontreffer und zugleich das erste Tor seit dem 28. Oktober (18 Spiele).

„Ich habe das Gefühl, dass ich in letzter Zeit viele gute Chancen hatte“, berichtete Soderblom. „Es war schön, einen Treffer zu erzielen. Ich stand direkt vor dem Tor, versuchte, mich gegenüber der Verteidigung in Position zu bringen, und Kasper spielte einen guten Pass, sodass ich den Puck ins Netz schieben konnte.“

Seider zeichnete anschließend für das 4:0 verantwortlich, als er in der eigenen Zone einen Turnover erzwang, den freien Puck eroberte und in der 31. Minute einen Konter erfolgreich abschloss. „Ich dachte, wir wären vor der ersten Pause gut unterwegs gewesen, aber dann haben wir ein paar Fehler zu viel gemacht, die uns auf der Anzeigetafel in Rückstand gebracht haben. Danach mussten wir einem deutlichen Rückstand hinterherlaufen“, erklärte Capitals-Trainer Spencer Carbery nach Spielende.

Erst nach der Spielmitte fanden die Capitals etwas besser in die Begegnung. Protas verkürzte in der 41. Minute auf 1:4, als er sich im Angriff gegen Axel Sandin-Pellikka durchsetzte und Gibson mit einem Schuss von der linken Seite aus dem unteren Kreis überwand. Fehervary erzielte in der 49. Minute noch den Treffer zum 2:4. Zu mehr sollte es für die Gastgeber jedoch nicht reichen.

Jakob Chychrun schien Washington in der 50. Minute zwar auf 3:4 heranzubringen, doch der Treffer wurde wegen einer Torwartbehinderung durch Protas aberkannt. Stattdessen stellte Dylan Larkin in der 58. Minute mit einem Empty-Net-Tor den Endstand her.

Viel Zeit zur Aufarbeitung bleibt beiden Mannschaften nicht: Bereits am heutigen Sonntag treffen sie in Detroit erneut aufeinander.

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