Die NHL-Saison 2024-25 hat viele klingende Namen zu bieten, doch wenn Leon Draisaitl von den Edmonton Oilers und Nathan MacKinnon von der Colorado Avalanche das Eis betreten, schaut die ganze Liga hin. Im jüngsten Aufeinandertreffen der beiden Ausnahmespieler kurz vor der Pause zum 4 Nations Face-Off lieferten sie erneut den Beweis dafür, warum sie derzeit ganz oben in der Scorer-Liste stehen.

Während Draisaitl mit zwei Treffern als erster Akteur der laufenden Saison die 40-Tore-Marke knacken konnte, baute MacKinnon seine Spitzenposition in der NHL-Punktetabelle aus. Beide präsentierten sich als echte Unterschiedspieler, die nicht nur ihre Teams antreiben, sondern die gesamte Liga elektrisieren.

Beeindruckende Meilensteine

Draisaitls Leistung war dabei gleich in mehrfacher Hinsicht historisch. Mit seinen zwei Toren gesellte er sich zum sechsten Mal in seiner Karriere in den exklusiven Kreis der 40-Tore-Schützen und reiht sich damit in eine Riege prominenter NHL-Größen ein.

„Er findet immer wieder Wege, zum Torerfolg zu kommen. Er ist nicht umsonst einer der Besten der Welt, und das zeigt er jeden Abend“, lobte Teamkollege Corey Perry den Deutschen und hob zugleich die bescheidene Attitüde von ihm und Connor McDavid hervor: „Sie wollen gewinnen. Sie sind wegen des heutigen Ergebnisses viel frustrierter als stolz auf ihre persönlichen Erfolge.“

COL@EDM: Draisaitl gelingen zwei Treffer im Spiel

Tatsächlich ließ Draisaitl auch nach Erreichen der 40-Tore-Marke keinen Zweifel daran, worum es ihm wirklich geht: „Ich bin nicht hier, um über mich selbst zu sprechen. Es ist natürlich schön, diese Marke zu erreichen. Aber es gibt viele Spieler um mich herum, die einen großen Anteil daran haben. Ich beanspruche dafür nicht allein das Lob. Da muss vieles passen, damit es so läuft.“

Aktuell steht der Oilers-Stürmer bei beeindruckenden 83 Punkten (40 Tore, 43 Assists) aus 55 Spielen und ist mit seiner Mischung aus Spielintelligenz, Schusstechnik und Power-Play-Qualitäten eine konstante Offensivwaffe im Lineup der Oilers.

Auf der Gegenseite glänzte MacKinnon nicht minder. Der Center der Avalanche konnte sich als Torschütze und dreifacher Vorbereiter profilieren, schraubte sein Konto auf 87 Punkte (21 Tore, 66 Vorlagen) und baute damit seinen Vorsprung an die Spitze der NHL-Scorer-Wertung aus.

Seine Dynamik und sein explosiver Antritt machten ihn auch in diesem Duell brandgefährlich. Auch wenn die anstehende Pause vom Ligabetrieb dem Tempo etwas den Wind aus den Segeln nimmt, bleibt das Rennen um die Art Ross Trophy ein hochspannendes Kopf-an-Kopf-Rennen.

COL@EDM: MacKinnon durch die Beine

Defensive und Startschwierigkeiten

Das Spiel selbst war ein echter Schlagabtausch mit vielen Toren, doch Edmonton-Coach Kris Knoblauch fasste die Gründe für die knappe Niederlage seiner Mannschaft recht nüchtern zusammen: „Die Tore, die wir zu Beginn des Spiels kassiert haben. Wir hatten nach dem Penalty-Killing jede Chance, das Spiel zu gewinnen. Nach dem 5-gegen-3-Kill hatten wir einige großartige Torchancen […] aber wir haben sie nicht genutzt.“

Dennoch lobte er die Moral seiner Spieler, die ein weiteres Mal versuchten, ein Rückstandsszenario zu drehen: „Wir waren unglaublich stark, wenn wir einem Rückstand hinterherlaufen mussten. Ich denke, die Jungs gehen damit besser um, als ich es je für möglich gehalten hätte.“

Leon Draisaitl, der noch auf dem Eis der Konkurrenz die Show stahl, betonte nach der Partie die Bedeutung der Defensive: „Wir waren einfach nicht defensiv genug auf der Höhe und haben offensichtlich ein paar Fehler gemacht, die in Gegentoren endeten.“ Zugleich räumte er ein, dass es mental wohl Zeit für eine kleine Auszeit ist: „Vielleicht macht sich ein bisschen Müdigkeit bemerkbar oder wir waren mental nicht so fokussiert, wie wir sein müssten. Ich glaube, diesmal kommt die Pause genau zum richtigen Zeitpunkt.“

Showdown zum Saisonendspurt

Mit dem anstehenden Nationenturnier in Aussicht werden MacKinnon und Draisaitl ihre Erfolgshunger-Mentalität nun vorübergehend pausieren müssen, ehe sie sich danach im Kampf um die Krone der NHL wieder gegenüberstehen. Es wird spannend zu sehen, ob die Erholungspause für Draisaitl besser ist als der Auftritt beim 4 Nations Face-Off für MacKinnon, oder ob der aktuelle Top-Scorer von der anhaltenden Wettkampfpraxis profitiert.

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