JJ Peterka war effektiv, als es drauf ankam. Knapp 50 Minuten blieben seine Utah Mammoth im Auswärtsspiel gegen die San Jose Sharks torlos und lagen dadurch mit 0:2 zurück. Dann drehte der Deutsche auf: Nach einem gelungenen Zuspiel von Lawson Crouse hängte er seinen Gegenspieler Shakir Mukhamadullin ab, steuerte auf Torwart Yaroslav Askarov zu und brachte den Puck im Tor unter.

Fünf Minuten später die nächste starke Einzelaktion: Peterka nahm in der neutralen Zone Tempo auf, skatete in die Offensivzone und überlistete Sharks-Goalie Askarov mit einem Schuss zum 2:2-Ausgleich. „Ich denke, der Schlüssel war, dass wir mit viel Speed gegen sie gespielt haben“, sagte Peterka über seine beiden Treffer. „Die Tore wurden gut vorbereitet. Und für mich ging es einfach darum, den Puck im Tor unterzubringen.“

Peterka wird vom Trainer gelobt: „Zwei großartige Tore“

Es war das erste Spiel des 23-Jährigen im Trikot von Utah, in dem ihm mehrere Tore gelangen. Zugleich war es sein zweites Spiel mit mehreren Scorer-Punkten. Am 12. November, als Utah mit 5:2 gegen Peterkas Ex-Team Buffalo Sabres gewann, markierte er ein Tor und ein Assist.

Insgesamt verbuchte der Münchner, der mit 15 Punkten (acht Tore, sieben Assists) auf Platz vier der teaminternen Scorer-Liste steht, in den letzten vier Spielen vier Tore. „Er hat ein solides drittes Drittel gespielt, zwei großartige Tore“, lobte Trainer André Tourigny. „Er war eiskalt in den entscheidenden Momenten, keine Frage.“

Der Wermutstropfen: Sein Doppelpack gegen San Jose wurde nicht mit einem Sieg belohnt, weil Sharks-Superstar Macklin Celebrini in der Overtime der Siegtreffer im Powerplay besorgte. Der Nummer-1-Pick des NHL Draft 2024 zeichnete sich für alle drei Treffer von San Jose verantwortlich. Einer davon wurde vom Schweizer Philipp Kurashev vorbereitet.

UTA@SJS: Peterka nimmt in der neutralen Zone Tempo auf und trifft

Utah beweist Widerstandskraft, gewinnt aber nicht

Bitter für Utah: Das Team verlor nun zum dritten Mal in Folge ein Spiel mit 2:3 in der Overtime. „Wenn man sich die Liga anschaut, werden die Spiele oft mit einem Tor entschieden“, sagte Tourigny. „Für uns waren es jetzt drei Spiele hintereinander in der Verlängerung. Es ist, wie es ist. Man muss mit vollem Engagement spielen, man braucht Widerstandskraft, das haben wir heute wieder gezeigt. Wir haben einen Weg gefunden, ins Spiel zurückzufinden. Aber wir hätten auch einen Weg finden müssen, das Spiel zu gewinnen.“

Möglicherweise hätte das Spiel einen völlig anderen Verlauf genommen, hätte Utah nicht bereits in den ersten sechs Minuten des Spiels die ersten zwei Gegentreffer kassiert. Laut Peterka lautet die Lehre dieses Spiels, „dass wir besser aus der Kabine kommen müssen, damit wir dem Spiel nicht hinterherlaufen. Wir haben uns zwar zurückgekämpft, aber es ist einfach viel schwieriger, wenn man einem Rückstand hinterherläuft.“

Der Trainer konnte dem Spiel positive wie negative Aspekte abgewinnen. „Ich bin stolz auf die Jungs und ihre Leistung, auf ihr Comeback“, erklärte Tourigny. „Ich bin aber nicht glücklich, weil ich das Gefühl habe, dass wir nicht gut gestartet sind. Wir müssen einen Weg finden, Spiele zu gewinnen - und vor allem diese Spiele. Es sind gemischte Gefühle. Ein Teil von mir ist stolz auf den Einsatz und die Widerstandskraft. Der andere Teil in mir weiß aber, dass wir besser spielen müssen.“

UTA@SJS: Peterka sorgt mit einem Alleingang für den Anschluss

Starker Oktober, schwacher November

Mit einer Bilanz von 10-7-3 belegt Utah den 5. Platz in der Central Division. Die 23 Punkte sind eine ordentliche Ausbeute. Tatsache ist aber auch: Die meisten Punkte stammen aus dem Oktober, als sie eine beeindruckende Siegesserie über sieben Spiele hinlegten. Im November gelangen nur zwei Siege aus neun Partien, drei Mal verloren sie in der Overtime, vier Mal in der regulären Spielzeit.

Was Utah braucht, um wieder auf die Erfolgsspur zu finden? „Mehr Konstanz“, antwortet Peterka. „Wir müssen im ersten Drittel besser spielen. Das war immer unsere Stärke, als wir viele Spiele gewonnen haben. Wir müssen von Anfang an besser vorbereitet und wacher sein.“

Möglicherweise gelingt es vor heimischem Publikum, dieses Defizit abzustellen. Am Donnerstag sind die Vegas Golden Knights zu Gast, dann die New York Rangers (22. November), erneut Vegas (24. November) und schließlich die Montreal Canadiens (26. November).

Verwandte Inhalte