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Wieder einmal standen die Edmonton Oilers unter Druck und wieder einmal konnten sie diesem Druck standhalten. Vor heimischem Publikum gelang den Oilers, in Spiel 6 des Stanley Cup Finals, gegen die Florida Panthers der dritte Sieg in Folge. Mit einem 5:1-Erfolg sicherten sie sich den 3:3-Ausgleich in der Serie und haben damit am Montag (8 p.m. ET; NHL.tv, SkySport, MySports; Di. 2 Uhr MEZ) in Spiel 7 die Chance, den Reverse Sweep perfekt zu machen. „Es ist eine tolle Geschichte, aber wir müssen sie zu Ende schreiben“, verdeutlicht Zach Hyman. „Jeder wird es vergessen, wenn wir es nicht zu Ende bringen.“

Wichtiger erster Treffer

Edmonton kam mit viel Druck aus der Kabine und dominierte das Spiel von Beginn an. Nach 20 Minuten hatten sie bereits elf Schüsse auf das Tor von Sergei Bobrovsky abgegeben. Die eigene Defensive stand sehr gut und sorgte dafür, dass Stuart Skinner nur zweimal eingreifen musste.

Einer der elf Torschüsse der Oilers landete nach 7:27 Minuten im Netz. Warren Foegele krönte mit seinem dritten Treffer in den laufenden Playoffs die hervorragende Leistung der Gastgeber in der Anfangsphase. Die Vorlage zu Foegeles Treffer kam von Leon Draisaitl, der den Puck in die Angriffszone brachte und dann einen sehenswerten Pass an den langen Pfosten spielte. Durch das überragenden Zuspiel war Bobrovsky aus der Position und Foegele hatte leichtes Spiel.

Für den deutschen Stürmer war es der 21. Assist in der laufenden Endrunde. Mit zehn Treffern hat er aktuell 31 Scorerpunkte auf dem Konto und liegt damit nur noch einen hinter seinem Karrierebestwert (32 / 2022). 

Mit der Führung im Rücken konnte sich Edmonton auf die eigene Stärke verlassen. Bereits elf Mal führten sie in den Playoffs nach 20 Minuten. Daraus resultierten sieben Siege und vier Niederlagen. Florida auf der anderen Seite konnte nach neun Rückständen nach dem ersten Drittel fünf Spiele noch drehen.Auch aufgrund der insgesamt sieben Comeback-Erfolge Floridas dürften die Oilers gewarnt gewesen sein.

Wichtige Minute

Eine kleine Vorentscheidung fiel bereits zu Beginn des Mitteldrittels. Nur 46 Sekunden nach Wiederbeginn gelang Adam Henrique das 2:0. Nach einem weiten Pass von Mattias Ekholm entlang der Bande kam Mattias Janmark an die Scheibe und spielte in einer Zwei-auf-Eins-Situation quer auf Henrique, der zum vierten Mal in den Playoffs traf.

Nur zehn Sekunden später schienen die Panthers den schnellen Ausgleich erzielt zu haben, doch nach einer Coaches Challenge der Oilers wurde der Treffer von Aleksander Barkov aufgrund einer Abseitsstellung aberkannt. Nach Ansicht der Videobilder war Sam Reinhart in die Angriffszone gelaufen, bevor der Puck die blaue Linie überquert hatte. 

„Ich dachte eigentlich nicht, dass es so knapp war, und wir wollten sofort die Challenge nehmen“, beschrieb Kris Knoblauch die Situation aus seiner Sicht. „Dann hatten wir etwas mehr Zeit, es zu überprüfen. Das einzige Zögern war, dass es vielleicht nicht das richtige Video war. Meiner Meinung nach war es definitiv Abseits.“

Florida blieb im Mittelabschnitt am Drücker und erspielte sich ein deutlich positives Schussverhältnis (11:4), doch die Oilers glänzten mit überragender Effizienz. Zach Hyman erhöhte mit seinem 16. Playoff-Treffer noch vor der zweiten Pause auf 3:0 (39.). Zuvor hatte Ryan Nugent-Hopkins einen Direktschuss der Panthers abgeblockt. Der Abpraller landete auf dem Schläger von Hyman, der den folgenden Alleingang mustergültig abschloss.

Skinner bleibt stabil

Nach der zweiten Pause erwischten die Gäste den besseren Start. Barkov verkürzte noch in den ersten beiden Minuten des Drittels auf 1:3 und gab seinem Team damit Hoffnung auf ein Comeback. Nach einem Pass von Carter Verhaeghe tankte sich der Panther-Kapitän durch die Abwehrreihen und überwand auch Skinner. Diesmal zählte der Treffer von Barkov. „Wir dachten nicht, dass wir das Spiel schon in der Tasche hätten“, resümierte Hyman. „Wir mussten im dritten Spielabschnitt stark aufspielen, und sie haben tatsächlich einen Treffer erzielt, aber wir hatten einen guter Puffer, und wir konnten das Spiel danach verwalten.“

Florida drängte in der Folge auf weitere Tore, doch Edmonton konnte sich auf Skinner, die Defensive und die Entlastung durch die hochkarätige Offensive verlassen. Die Panthers konnten nicht genug Druck aufbauen, um Edmonton in ernsthafte Schwierigkeiten zu bringen.

Als Bobrovsky seinen Kasten zugunsten eines weiteren Feldspielers verließ, trafen erst Ryan McLeod (57.) und dann Darnell Nurse (57.). Die beiden Empty-Net-Treffer fielen innerhalb von 12 Sekunden und besiegelten den 3:3-Ausgleich in der Serie nach einem vorherigen 0:3-Rückstand der Oilers. Für die Panthers geht es nun darum den neuerlichen Rückschlag schnell zu verdauen.

„Wenn man jetzt in die Kabine kommt, wird es nicht viele glückliche Menschen geben“, unterstrich Floridas Trainer Paul Maurice das offensichtliche. „Es muss heute Abend nicht sein. Man hat eine Niederlage erlitten. Man fühlt es. Es tut weh. Man leckt seine Wunden und wir fangen morgen an, das wieder aufzubauen. Aber wer man heute Abend ist, hat nichts damit zu tun, wer man in zwei Tagen sein wird.“

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