Die Washington Capitals zeigten nach drei Niederlagen in Folge im Eastern Conference Finale gegen die Tampa Bay Lightning ein Lebenszeichen. In der Nacht von Montag auf Dienstag gewannen sie in der heimischen Amalie Arena mit 3:0 und erzwangen bei einem Seriengleichstand von 3:3 ein alles entscheidendes siebtes Spiel, um den Einzug in das am kommenden Montag beginnende Stanley Cup Finale, in dem der Sieger auf die Vegas Golden Knights treffen wird.

T.J. Oshie zeichnete sich beim ersten Heimsieg der Capitals in dieser Serie als zweifacher Torschütze aus und Schlussmann Braden Holtby durfte sich mit 24 Saves über den ersten Shutout in diesem Jahr (reguläre Saison inklusive Playoffs) freuen. Er ist nach Semyon Varlamov in 2009 erst der zweite Torwart in der Capitals-Historie, der in einem Entscheidungsspiel seinen Kasten sauber halten konnte. Holtby kam zu seinem 40. Playoffsieg und erreicht mit 28 Jahren und 247 Tagen als achtjüngster Torhüter in der Geschichte der NHL diese Marke.
"Es gibt natürlich keine bessere Zeit, zu einem Shutout zu kommen als in den Playoffs. Ich hatte einige schwierige Momente in diesem Jahr, doch alle haben dazu beigetragen, dass ich zurückkam", zeigte sich Holtby zufrieden mit dem Ausgang.
Die Capitals hatten von der ersten Spielminute an die größeren Spielanteile und machten kräftig Druck auf das von Andrei Vasilevskiy gehütete Gehäuse. Bis zur 36. Spielminute konnte der 23-Jährige seinen Kasten sauber halten, doch bei Oshies Direktabnahme während eines Überzahlspiels gab es für Vasilevskiy kaum etwas zu halten. Die Vorarbeit zu dem Tor leisteten Nicklas Backstrom und Evgeny Kuznetsov. Letztgenannter baute damit seine Punkteserie auf neun Spiele in Folge aus (6 Tore, 8 Assists) und egalisierte die 2009 von Backstrom aufgestellte Franchise-Bestmarke.
"Das war eine großartige Leistung des gesamten Teams. Wir waren physisch präsent. So geht halt Eishockey. Im dritten Drittel waren sie [Lightning] in der Offensive etwas präsenter, doch wir haben auch gut verteidigt", freute sich Kuznetsov über den Sieg.
Oshie beendete mit seinem sechsten Playofftreffer eine sechs Spiele währende Torflaute.
"Ich weiß nicht, ob ich heute mein bestes Spiel in den Playoffs absolviert habe. Es lief ganz gut, das ist richtig, doch meine Teamkollegen haben es mir auch leicht gemacht. Jeder war heute bereit und hat alles gegeben", sagte der zweifache Torschütze.
Die Hausherren drängten auch nach der zweiten Pause weiter darauf ihre Führung auszubauen und ließen nur wenige richtig gute Torgelegenheiten der Lightning zu. Dennoch war der Vorsprung trügerisch. Erleichterung machte sich breit als knapp zehn Minuten vor Spielende Devante Smith-Pelly mit einem Onetimer die Lücke fand und auf 2:0 erhöhte. Von hinter dem Tor hatte ihn Chandler Stephenson die Scheibe aufgelegt.
Den Schlusspunkt zum 3:0 setzte Oshie mit einem Empty Netter als noch 50 Sekunden auf der Uhr standen.
Tampa Bays Teamkapitän Steven Stamkos analysierte die Begegnung wie folgt: "Der Knackpunkt war der zweite Durchgang. Wir haben nicht schlecht begonnen, doch mit dem Powerplaytreffer wechselte das Momentum auf deren Seite. Sie wollten heute mehr. Sie haben, mit dem Rücken zur Wand stehend, hart gespielt. Sie spielten so, als wäre es ihr letzter Auftritt. Wir spielten so, als könnte es unser letzter Auftritt sein. Wir müssen noch engagierter zu Werke gehen und wir werden das umsetzen."
Spiel 7 des Eastern Conference Finales findet am Mittwoch in der Amalie Arena von Tampa statt.