Mantha

Ab dem 1. August nimmt NHL.com/de mit seiner 31 in 31 Serie jedes Team genauer unter die Lupe. Von den wichtigsten Geschehnissen und Spielern bis hin zu Stärken und Schwächen, bieten wir eine umfassende Bestandsaufnahme der Klubs in der Liga.
In dieser Ausgabe geht es um die Detroit Red Wings.

Die Detroit Red Wings waren von der Saison 1990/91 bis zur Saison 2015/16 eines der dominanten Teams der NHL. Sie erreichten in dieser Zeit 25 Mal in Folge die Stanley Cup Playoffs, gewannen sechs Mal die Presidents' Trophy, wurden 14 Mal Division Champion, sechs Mal Conference Champion und gewannen vier Mal den Stanley Cup.
In den vergangenen drei Spielzeiten waren sie jedoch weit von ihren großen Zeiten entfernt. Die großen Stars aus vergangenen Jahren, wie Steve Yzerman, Brendan Shanahan und Niklas Lidstrom fehlten. Das Team befindet sich seitdem im Neuaufbau. Am 19. April holten die Red Wings Yzerman zurück, um als General Manager den Umbruch in der Mannschaft zukünftig weiter voranzutreiben.
"Jeder hier spürt seine Präsenz bereits. Es ist schon etwas besonderes, ihn wieder hier in der Organisation zu haben", zollte Stürmer Dylan Larkin dem legendären Center Respekt. "Jeder ist motiviert, alle sind vorbereitet. Das ist eine großartige Situation."

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Nach dem Karriereende von Henrik Zetterberg und Pavel Datsyuks Abgang zurück in seine russische Heimat, scheint nun mit Niklas Kronwall der letzte ganz große Name der alten Garde vor dem Abschied zu stehen. Der Vertrag des 38-jährigen Verteidigers lief mit Ende der Saison ab und bisher ist unbekannt, ob er sich für ein weiteres Jahr in der NHL entscheidet.
Bilanz 2018/19: 32-40-10, 14. Platz in Western Conference
Playoffs 2019: Nicht qualifiziert
Trainer: Jeff Blashill, seit 2015/16
Zugänge: Valtteri Filppula, Patrik Nemeth, Calvin Pickard
Abgänge: Luke Witkowski, Martin Frk
Die Abgänge sind schmerzhaft, eröffnen aber Chancen für die jungen Spieler in der Organisation der Red Wings. Mit Spielern wie Larkin, Tyler Bertuzzi, Andreas Athanasiou und Anthony Mantha waren vergangene Saison bereits vier Talente die besten Torschützen der Red Wings, von denen keines älter als 25 Jahre alt ist. Larkin gilt als Favorit für den Posten des Kapitäns, der nach Zetterbergs Karriereende vakant blieb.
Hinter den mittlerweile zu Leistungsträgern und Stars gewordenen Spielern lauern bereits die nächsten vielversprechenden Kandidaten auf ihre Chance. Yzerman baute im Sommer bisher auf den Nachwuchs und nicht auf Verstärkung durch Transfers, oder Free Agents. Die Red Wings verpflichteten lediglich Stürmer Valtteri Filppula, Verteidiger Patrik Nemeth und Torwart Calvin Pickard.
"Ich denke nicht, dass ich eine weiter Verpflichtung forcieren werde", erklärte Yzerman. "Wir haben vielleicht noch einen Platz auf dem rechten Flügel. Den will ich aber nicht einfach füllen, damit er gefüllt ist, weil uns das Möglichkeiten für unsere jungen Spieler gibt, um zu sehen, ob sie bereit sind."
Vergangen Saison setzten die Red Wings neun Rookies ein. Michael Rasmussen, Dennis Cholowski, Filip Hronek und Christoffer Ehn kamen dabei auf jeweils mindestens 46 Einsätze. Hinzu kamen Filip Zadina und Taro Hirose, die spät in der Saison zum Team stießen und durchaus überzeugende Leistungen lieferten.

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Die bereits etablierten Kräfte wie Larkin, Bertuzzi, Athanasiou und Mantha haben noch Luft nach oben. Alle vier stellten vergangene Saison persönliche Bestwerte in Sachen geschossener Tore und markierter Punkte auf.
Larkin führte das Team mit 73 Punkten an (32 Tore, 41 Punkte), gefolgt von Athanasiou mit 54 Zählern (30 Tore, 24 Assists). Mantha landete mit 48 Punkten (25 Tore, 23 Assists) auf Rang vier, Bertuzzi mit 47 Punkten (21 Tore, 26 Assists) auf Platz fünf.
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Unter Yzermans Führung soll der talentierte Kader den nächsten Schritt machen und langfristig wieder zu alter Klasse aufsteigen, im Kampf um die Playoffs und den Stanley Cup mitreden.
Ein Neuaufbau ist nie leicht und dauert seine Zeit. Yzerman wählt hierfür den vernünftigen und langfristig vielversprechenderen Weg über den Umbruch aus der eigenen Jugend, anstatt Löcher schnell mit namhaften Verpflichtungen zu stopfen. So dürfte in Detroit in den nächsten Jahren eine geschlossene Einheit entstehen, die das Zeug dazu hat wieder eine ernstzunehmende Konkurrenz in der Atlantic Division zu sein.