NSH@WSH: Weber nutzt den Verkehr vor dem Tor

In der Saison 2019/20 stellte die Schweiz mit 15 NHL-Profis das siebtgrößte Kontingent aller Nationen. Ob in der Zukunft wieder ähnlich viele Aktive aus der Alpenrepublik dabei sein werden, wenn der Puck in der Liga nach der dann rund dreimonatigen Offseason wieder fallen wird, ist indes zweifelhaft. Einige von ihnen, darunter der 32-jährige Verteidiger Yannick Weber, kämpfen noch um einen neuen Vertrag für die kommende Spielzeit.

Weber überzeugte in Reihen der Nashville Predators zuletzt nicht immer, musste nach Saisonende 2019/20 dann auch kurze Zeit später die bittere Nachricht akzeptieren, dass seine Zeit bei den Predators nach vier Jahren mit dem Team enden wird.
Bis zum heutigen Tag hat Weber noch keinen neuen Vertrag mit einem anderen Klub, auch nicht in der Schweiz oder sonst irgendwo in Europa, unterzeichnet, was grundsätzlich als Zeichen dafür gedeutet werden kann, dass er die Hoffnungen auf ein neues Arbeitspapier in Nordamerika längst nicht aufgegeben hat.
Es ist davon auszugehen, dass der Spielermarkt in der NHL in den kommenden Tagen und Wochen noch einmal ordentlich an Fahrt aufnehmen wird, jetzt wo der Weg zu Wiederaufnahme des Spielbetriebs, der Beginn der neuen Spielzeit 2020/21, offiziell vorgezeichnet ist. Dann könnte sich auch für den erfahrenen NHL-Spieler Weber eine neue, erfolgsversprechende Perspektive bei einem anderen Franchise eröffnen.

NSH@DAL: Weber zieht ab und trifft

Der am 23. September 1988 in Morges geborene Defensivspezialist wurde beim NHL Draft 2007 an Position 73 von den Montreal Canadiens ausgewählt. In bislang 497 Spielen in der besten Eishockeyliga der Welt gelangen ihm 28 Tore und 66 Vorlagen, was sich zu 94 Punkten aufaddiert. Hinzu kommen weitere 42 Spiele in den Stanley Cup Playoffs, bei denen ihm in Summe vier Treffer und zwei Assists gelangen.
Seit der Saison 2016/17 agierte der Schweizer in Nashville. Er stellte in seiner Premierenspielzeit dort seine beste Bilanz auf. Während der regulären Saison wurden ihm 73 Saisoneinsätze zugebilligt, bei denen ihm acht Punkte gelangen (ein Tor, sieben Assists).
In der verkürzten Spielzeit 2019/20 kam Weber lediglich zu 41 Einsätzen in 69 Spielen. Ihm gelangen dabei drei Zähler (ein Treffer, zwei Assists). In der Postseason 2020 blieb er in vier Partien punkt- und torlos.
Das war zu wenig für einen neuen Vertrag bei den Predators, wie deren General Manager David Poile Ende September verlautbarte. Damit schaffte das Team frühzeitig klare Verhältnisse in Bezug auf Webers Zukunft in Tennessee. Weber selbst hatte sich noch vor Beginn der Playoffs optimistisch gezeigt, was einen Verbleib über das Saisonende hinaus betrifft.
Im Juli gab er sich im Interview mit dem Schweizer Fernsehsender SRF zuversichtlich, bezüglich eines neuen Vertrags bei den Predators: "Ich bin positiv, dass es hier weitergeht."
Auch damals war ihm schon klar gewesen, dass die Leistungen in der K.o.-Phase hinsichtlich seiner sportlichen Zukunft entscheidend sein werden. "Am Ende liegt es an mir und meinen Leistungen. Ich muss in diesen Playoffs zeigen, dass ich noch fit bin und in diese Mannschaft gehöre", betonte Weber.

NSH@NJD: Weber überwindet Kinkaids Fanghand

Weitere Gründe für zusätzlichen Optimismus in der Vertragsfrage lieferten ihm seine Statistiken. Unter dem neuen Trainer John Hynes hatte Weber vor der Unterbrechung des Spielbetriebs in der NHL am 12. März wieder mehr Eiszeit bekommen. Auch weil einige Mitspieler verletzt ausgefallen waren.
"Ich konnte in dieser Zeit eine gute Visitenkarte abgeben", war sich der Abwehrstratege im im Juli sicher, ohne jedoch dabei die herausfordernde Situation zu unterschätzen. "Der Konkurrenzkampf ist groß. Man hat in den Playoffs nicht drei oder vier Spiele Zeit, um in Form zu kommen."
So kam es dann auch. Das stets große Abenteuer Postseason endete für die Predators enttäuschend früh mit einer 1:3-Serienniederlage zum Auftakt in der Stanley Cup Qualifikation gegen den Underdog Arizona Coyotes.
Wie die gesamte Mannschaft, vermochte es auch Weber in diesen entscheidenden Tagen nicht seine kritischen Begleiter so sehr von sich und seinem Leistungsvermögen, seinem Wert für die Mannschaft zu überzeugen. Die Klub-Verantwortlichen hätten sich von dem Schweizer gewünscht, dass mehr kommt.
Folge uns auf [Facebook und Twitter für exklusiven Inhalt und NHL-Neuigkeiten!]
Nun muss sich der 32-Jährige nach zwölf Jahren in der NHL um seine sportliche Zukunft in der Liga sorgen. Bisher hat er keinen neuen Vertrag bei einem der 30 anderen Teams unterschrieben. Mit seiner großen Erfahrung, immerhin absolvierte er seit 2010 in jeder Saison über 40 Spiele, dürfte er bei einigen Mannschaften durchaus das Interesse an ihm wecken.
Webers Vorteil beim Streben nach einem neuen Kontrakt dürfte zudem sein, dass bei ihm das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Der Nationalspieler könnte auf jeden Fall einen NHL-Kader in der Tiefe verstärken.
Gut möglich, dass wir schon in wenigen Tagen erfahren, wie seine sportliche Zukunft konkret aussehen wird.