Hinter St. Louis liegt eine unglaubliche Geschichte. Seit der 4 Nations Face-off Pause holte es 41 Punkte (19-4-3), so viele wie kein anderes NHL-Team in diesem Zeitraum, schaffte es so, die Calgary Flames noch einzuholen und das Foto-Finish mit dem punktgleichen Konkurrenten dank eines Sieges nach regulärer Spielzeit (in der Tabelle als „RW“ gekennzeichnet) mehr, sich für die Playoffs zu qualifizieren. Dort zwang der krachende Außenseiter niemand geringeren als den Presidents‘-Trophy-Gewinner, also die beste Mannschaft der Hauptrunde, bis in die zweite Verlängerung eines Spiel 7.
„Ich bin in die Kabine gegangen und habe mich bei jedem einzelnen Spieler bedankt“, so Montgomery. „Wir hatten eine 19-4-3-Bilanz, sind mit den Calgary Flames gleichgezogen und haben es noch in die Playoffs geschafft. Das war etwas Besonderes. Die letzten drei Monate waren eine der spaßigsten Zeiten als Teil eines Teams, egal ob als Spieler oder als Trainer. Und zwar aufgrund der Energie und positiven Einstellung. Wir wollten jeden Tag besser werden. Dafür habe ich mich bei den Spielern bedankt, denn ich bin sehr dankbar dafür.“
Die Gründe für das Aus
Ganz plump: Es fehlten nur 2,2 Sekunden für die ganz große Sensation. Das sind nicht einmal 15 schnelle Wimpernschläge.
Auffällig war, dass die Blues zwar alle Heimspiele überzeugend gewinnen konnten (3-0, 17:5 Tore), jedoch auswärts kein einziges Spiel für sich entschieden (0-4, 10:16 Tore). Das allerdings ist ein Muss, wenn das schlechter platzierte Team eine Runde vorrücken möchte.
St. Louis war brutal effektiv und stellte mit 3,86 Toren/Spiel die drittbeste Offensive in der Ersten Runde, allerdings gab es mit 23,7 Torschüssen/Spiel die zweitwenigsten aller Teilnehmer ab, was ihnen gegen einen formstärkeren Torwart auf die Füße gefallen wäre. Dies ist allerdings auch der einzige Wert, der negativ herausstach.
Was für die Zukunft optimistisch stimmt
Mit Montgomery haben die Blues einen Top-Trainer gefunden, der perfekt zu dieser Mannschaft passt. Seit der Amtsübernahme von Drew Bannister am 24. November ging ein Ruck durch St. Louis: In den 60 Spielen unter Montgomery wurden 77 Punkte (35-18-7) eingefahren, was die Blues zu einem Top-10-Team in diesem Zeitraum macht.
Viele U23-Spieler machten in dieser Saison auf sich aufmerksam. Darunter Jimmy Snuggerud (20), der sich bis in die erste Sturmreihe vorspielte, Jake Neighbors (22) und die vor der Saison per Offer-Sheet von den Edmonton Oilers losgeeisten Dylan Holloway (23) und Philip Broberg (23).
Weitere Leistungsträger wie Robert Thomas (25), Alexey Toropchenko (25) oder Jordan Kyrou (27) befinden sich im besten Hockey-Alter.
Mit Dalibor Dvorsky (19), der im NHL Draft 2023 in der 1. Runde an 10. Stelle ausgewählt wurde, empfahl sich ein Top-Talent über das AHL-Farmteam Springfield Thunderbirds (61 Spiele, 21-24-45) und debütierte in der NHL (zwei Spiele, 0-0-0). Auch die Stürmer Nikita Alexandrov (24), Aleksanteri Kaskimäki (21) , Dylan Peterson (23), Otto Stenberg (19) sowie die Verteidiger Matt Kessel (24) und Samuel Johannesson (24) konnten sich in Springfield empfehlen.