CHI Kurashev 3/5

Die Chicago Blackhawks können auswärts noch gewinnen: Nach einer Niederlagenserie von 22 Spielen auf fremdem Eis feierten sie am Dienstagabend in der Mullett Arena einen 5:2-Sieg bei den Arizona Coyotes. Der Erfolg fußte auf einem entfesselten Powerplay.

Erster Sieg nach 22 Auswärtsniederlagen in Folge

Am 9. November 2023 (5:3 beim Tampa Bay Lightning) hatten die Blackhawks das letzte Mal auswärts die Oberhand behalten. Es folgte eine schwarze Serie von 22 Auswärtsniederlagen in Folge mit nur einem einzigen Punktgewinn (0-21-1).

Überhaupt hatte Chicago zuvor ortunabhängig sieben Niederlagen in Folge kassiert und 15 der letzten 16 Partien verloren. Klar, dass nach dem Sieg in Arizona allen ein großer Stein vom Herzen fiel.

„Das fühlt sich natürlich gut an“, sagte Connor Bedard. „Es ist ein Sieg, gemessen an einer ganzen Saison ist das nicht viel, aber insbesondere aufgrund unserer Auswärtsmisere war es richtig schön, dass wir ein paar Punkte geholt haben. Wir nehmen das Positive mit. Das wird die erste frohe Flugreise seit einer langen Zeit sein.“

CHI@ARI: Kurashev donnert eine Direktabnahme im Powerplay ins Tor

Blackhawks entfesseln ihr Powerplay

Schlüssel zum Sieg bei den Coyotes war eine signifikante Steigerung im Powerplay: Die Blackhawks hatten eine Erfolgsquote von 80 Prozent (4/5): Seth Jones (1:0, 11.), Nick Foligno (2:1, 25.), Jason Dickinson (3:2, 35.) und der Schweizer Philipp Kurashev (4:2, 39.) trafen jeweils in Überzahl. Abwehrchef Jones machte schlussendlich mit einem Empty-Net-Tor den Deckel drauf (60.).

Vier Powerplay-Tore in einem Spiel gab es für Chicago seit über sechs Jahren nicht mehr (zuletzt am 9. Januar 2018 gegen die Ottawa Senators). Die Blackhawks reisten mit dem schlechtesten Powerplay der Liga (12,7 Prozent Erfolgsquote) nach Arizona und hatte zuvor zwölf der letzten 13 Überzahl-Möglichkeiten ohne Treffer verstreichen lassen.

„Sie haben uns nicht gerade unter Druck gesetzt, wir haben den Puck gut bewegt“, erklärte Jones das Erfolgsrezept. „Wir haben nicht einen Pass gespielt und abgewartet, sondern es ging bang, bang, bang, mit vielen Direktpässen. So bringst du den Puck ins Tor.“

Sonderlob für Torwart Soderblom

Mit Jones (2-0-2), Foligno (1-1-2), Dickinson (1-1-2), Tyler Johnson (0-3-3) und Bedard (0-2-2) hatte Chicago gleich fünf Mehrfach-Punkte-Spieler. Seit seiner Rückkehr von einem Kieferbruch kommt Bedard auf zehn Punkte (2-8-10) in zehn Spielen.

„Wir haben die Pucks tief und hinter ihre Reihen gespielt. Gleichzeitig hatten wir Jungs, die körperlich gespielt haben, viel physischer als zuvor. Das hat Turnovers und Zeit in der Offensivzone kreiert. Darauf konnten wir aufbauen“, so Jones.

Außerdem hatten die Blackhawks mit Torwart Arvid Soderblom (37 Saves, 94,9 Prozent Fangquote) einen sicheren Rückhalt zwischen den Pfosten. Der 24-jährige Schwede hatte zuvor nur vier seiner 37 NHL-Starts gewinnen können, durfte nun aber den ersten Sieg seit dem 24. November feiern.

„Er hat so gut gespielt“, lobte Bedard seinen Schlussmann. „Es gab so viele Partien, in denen er uns im Spiel gehalten hat, doch wir konnten es nicht für ihn richten. Heute war er unser bester Spieler. Es war toll, dass er den Sieg bekommen hat.“

Bjugstad spricht Klartext

Schlecht war die Stimmung dagegen bei den Coyotes, die 15 ihrer letzten 17 Partien verloren haben (2-13-2), darunter fünf Heimpartien in Folge.

„Manchmal muss man es auf die schmerzhafte Weise lernen“, sagte Arizonas Nick Bjugstad „Es geht um Einsatz und Energie. Wir sind alle Profis, da muss man diese Tugenden einfach mitbringen. Wir tragen alle Schuld, auch ich. Wir nehmen zu viele Strafen und haben uns nicht gewehrt. Das war eine inakzeptable Leistung.“

Kann Chicago nachlegen?

Die Coyotes (25-32-5) haben mit den Minnesota Wild und den Detroit Red Wings nun zwei weitere Heimspiele vor der Brust.

Die Blackhawks (16-42-5) wollen nach dem Ende des Auswärtsfluchs bei Washington Capitals nachlegen, danach stehen vier Heimspiele in Serie auf dem Spielplan.

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