NYI patrick roy

Dennis Seidenberg hat als Höhepunkt seiner Karriere im Jahr 2011 als zweiter Deutscher den Stanley Cup gewonnen. Der heutige Entwicklungstrainer der New York Islanders wird in einer monatlichen Kolumne exklusiv für NHL.com/de seine Ansichten zu Teams, Spielern und brennenden Fragen teilen.

Hier die fünfte Ausgabe 23/24:

Die vergangenen Wochen standen meine New York Islanders im Fokus, nachdem General Manager Lou Lamoriello den Trainer gewechselt und mit der Verpflichtung von Torhüter-Legende Patrick Roy als neuen Mann hinter der Bande einen durchaus interessanten Zug gemacht hat.

Roy ist ein sehr erfahrener und erfolgreicher Mann, was die NHL betrifft, insbesondere natürlich als Spieler, aber auch in seiner Zeit als Trainer der Colorado Avalanche war er durchaus prägend. Er hat unter anderem den Jack Adams Award als der beste Trainer der Saison gewonnen, ehe es dort nach ein paar Jahren mit einem Paukenschlag endete.

Dazwischen war er lange als Trainer im Jugendbereich in Quebec engagiert. Von daher weiß er genau, was im Eishockey zu tun ist. Seine Emotionen und die Intensität, die er an den Tag legt, wird der Mannschaft weiterhelfen. In den ersten Spielen hat es sich punktemäßig noch nicht ausgezahlt, doch ich bin der Meinung, dass man sehen konnte, die Spielweise hat sich durchaus verbessert und ist schneller geworden. Sie schaffen es jetzt, auch die Zeit in ihrer defensiven Zone zu verringern.

NYI Lou Lamoriello

Lou hat anscheinend ein Talent dafür, ungewöhnliche Wege zu gehen, und er hat mit der Verpflichtung von Roy wieder einmal alle überrascht. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass er in dieser Frage ein gutes Händchen hat und zumeist richtig lag. Ich hoffe, dass es hier genauso sein wird und sie die Lücke zu den Playoff-Plätzen bald schließen können.

Die Detroit Red Wings haben im Januar etwas die Kurve bekommen und befinden sich wieder im Playoff-Bild. Buffalo liegt immer noch hintendran, aber es ist noch eine minimale Chance da. Im Großen und Ganzen ist die Tabelle in der Eastern Conference eng, weil es kein Team gibt, das extrem dominiert. Die Boston Bruins sind zwar wieder mit einem kleinen Vorsprung vorne, aber eben nicht so extrem wie im Vorjahr. Die nächsten Monate werden sehr spannend werden. In der Saison gibt es viele Höhen und Tiefen. Die Islanders sind gerade in einem Loch und hoffen wieder herauszukommen.

Bestes Beispiel für das Auf und Ab einer Saison sind die Los Angeles Kings und die Edmonton Oilers. Die Kings sind sehr stark gestartet und bringen seit Wochen keinen Fuß mehr vor den anderen, während die Oilers zuletzt 16 Siege in Folge eingefahren haben und sogar den NHL-Rekord der Pittsburgh Penguins aus der Saison 1992/93 mit 17 Erfolgen angreifen. Wie schlecht Edmonton gestartet ist, zeigt die Tatsache, dass sie trotz dieser unglaublichen Serie zurzeit nur den dritten Platz in der Pacific Division belegen.

Der Trainerwechsel in Edmonton im Dezember hat sich auf jeden Fall ausbezahlt, und es ist beeindruckend, wie sie derzeit ihre Spiele gewinnen. Man kann zwar nicht sagen, dass es nur am Trainer liegt, aber der Trainer hat sicher einen großen Anteil dadurch, wie er die Mannschaft aufstellt und anleitet, sowie die richtigen Worte zur Motivation findet. Man kann noch so gute Spieler haben, aber wenn der Trainer sie nicht richtig einstellt bzw. die einem nicht zuhören und ihren eigenen Stiefel spielen, dann passiert so etwas, wie in Los Angeles.

Die Oilers sind wie fast alle Teams derzeit in ihrer Pause rund um das All-Star Wochenende. Sie hätten sicher gerne am liebsten gleich weitergespielt, doch andererseits tut die Erholung nach etwas mehr als die Hälfte der Saison sicher gut, um die eine oder andere Blessur des Körpers auszukurieren. Wir werden nächste Woche sehen, ob sie weiter auf der Welle schwimmen und den Rekord brechen können. Das anstehende Auswärtsspiel bei den Vegas Golden Knights, einer sehr starken Heimmannschaft, am Dienstag ist auf jeden Fall ein würdiger Prüfstein für die Einstellung des Rekords mit dem notwendigen 17. Erfolg. Ich tippe darauf, dass sie es schaffen.

Die besten Momente von All-Star Leon Draisaitl

Beim All-Star Wochenende in Toronto wird der neu aufgestellte Skills Wettbewerb am Freitag im Fokus stehen. Für die Spieler geht es um den Gewinn einer Million Dollar. Das ist ein Anreiz, den jeder Spieler gerne erreichen würde. Also ich zumindest würde mich dafür sehr wohl anstrengen. Das macht es für die Zuschauer und Fans auf jeden Fall interessanter und spannender, was auch das Ziel der NHL sein dürfte.

Zwei Wochen später, Mitte Februar, steht die NHL Stadium Series in New York an. Hier wird es am Samstag und Sonntag im MetLife Stadium gleich zwei Spiele im Freien geben. So spektakulär das Ganze an anderen Standorten auch ist, dieses Event in der Metropole New York ist ohne Zweifel ein Superlativ. Die Rivalitäten der Teams in dieser Region sind sehr groß. Außerdem gibt es zwei Duelle der Metropolitan Division zwischen den New Jersey Devils und den Philadelphia Flyers sowie den New York Rangers gegen die New York Islanders zu sehen. Es geht dann auch und besonders um imminent wichtige Punkte, so dass es für die Fans im zwei Mal ausverkauften Stadion vor jeweils 75.000 Fans sicher elektrisierend werden wird.