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Von wegen Heimspiele der Ottawa Senators können ermüdend, wenn nicht sogar langweilig sein. In Spiel 3 der Eastern Conference Finalserie gegen die Pittsburgh Penguins konnte davon nicht die Rede sein. In den ersten 13 Spielminuten brachte die Truppe von Cheftrainer Guy Boucher die Mehrzahl der über 18.000 Zuschauer im Canadian Tire Center der US-Hauptsatdt schier zum Verzücken und die Spieler der Penguins zum Verzweifeln.

Die Senators legten los wie die Feuerwehr und ließen, angesichts der Offensivpower, die sie an den Tag oder besser gesagt Abend legten überrascht wirkende, einen staunenden amtierenden Stanley Cup Champion zurück. Im Eishockeysport ist zwar vieles möglich, doch an diesem Abend stand nach noch nicht einmal einer Viertelstunde fest, wer das Eis als Sieger verlassen wird. Die Penguins wirkten angesichts der Offensivpower der Kanadier konsterniert.
Mike Hoffman eröffnete den Torreigen nach bereits 48 Sekunden, was laut den Statistikern von Elias als drittschnellstes Tor in die Playoffgeschichte der Senators eingehen wird. Einen Franchiserekord stellten nur wenig später Verteidiger Marc Methot, Derick Brassard und Zack Smith auf. Sie bauten zwischen Minute 10:34 und Minute 12:52, also innerhalb von 138 Sekunden, den Vorsprung der Senators auf 4-0 aus. Sie unterboten damit die bisherige Bestmarke der schnellsten drei Tore in einem Playoffspiel der Senators um 102 Sekunden. Aufgestellt wurde sie von den Senators im Jahre 2002 in Spiel 1 des Conference Halbfinales gegen die Toronto Maple Leafs.

Auf der anschließenden Pressekonferenz wurde Derick Brassard, der Torschütze zum 3-0 danach gefragt, was er angesichts des deutlichen Vorsprungs gedacht habe, als er auf den Videowürfel geschaut hat. "Das hat sich ziemlich gut angefühlt. Die Stimmung in der Arena hat uns im ersten Drittel vorangetrieben. Jede Reihe, jedes Paar hat wirklich alles gegeben und hart gekämpft. Wir brachten die Pucks hinter dem gegner. Wir nutzten unsere Torchancen und vor allem war es klasse, dass jede Formation mitgezogen hat. Selbst mein Freund hier rechts neben mir [Marc Methot] hat getroffen."
Eine frühe, deutliche Führung herauszuschießen ist das eine, doch sie muss auch verwaltet werden können. Den Senators gelang das mit Bravour, wie auch ihr Trainer Guy Boucher anmerkte: "Bei 5-gegen-5 waren wir gut gestanden. Wir sprechen immer darüber, dass wir bei Puckbesitz die Scheibe fordern und wenn wir sie nicht haben, sich alle zurückziehen müssen. Jeder hat mitgemacht und im Verteidigungsdrittel Schüsse geblockt, sich in den Weg gestellt und mit dem Schläger gestört. Das hat wunderbar geklappt."
Den Penguins wurde damit langsam aber sicher der Nerv gezogen. Ihr Trainer Mike Sullivan war davon nicht begeistert: "Wir waren nicht hungrig genug. Wir hätten überzeugender auftreten müssen. Wir sind nicht mit der richtigen Einstellung in die Partie gegangen und das ist enttäuschend."
Die vierte Begegnung zwischen den Ottawa Senators und den Pittsburgh Penguins im Eastern Conference Finale findet am kommenden Freitag im Canadian Tire Center von Ottawa statt (8:00 p.m. ET).