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Josi steht bei den Predators auf eigenen Beinen

Verteidiger ist in Nashville auch ohne den langjährigen Partner Shea Weber erfolgreich

von Lisa Dillman @reallisa / NHL.com Redakteurin

ANAHEIM - Für Roman Josi begann das Leben nach Shea Weber an einem Sommertag, der die gesamte NHL-Gemeinde bis ins Mark erschütterte. Weber, langjähriger Kapitän der Predators, wechselte am 29. Juni 2016 im Tausch für P.K. Subban zu den Montreal Canadiens.

Der Trade war so gewaltig, dass er weitere größere Manöver an diesem Tag überschattete: Stürmer Taylor Hall ging von den Edmonton Oilers zu den New Jersey Devils, die dafür Verteidiger Adam Larsson nach Kanada entsandten. Und Steven Stamkos scheute die Free Agency und unterschrieb stattdessen bei den Tampa Bay Lightning für weitere acht Jahre.

Für die Fans in der NHL war es ein faszinierender Tag mit einschneidenden Veränderungen. Für Josi ebenfalls, allerdings mehr auf der persönlichen Ebene. Er und Weber bildeten über Jahre hinweg ein Defensivpaar. Statistisch gesehen waren sie das offensivstärkste Duo der Liga in der vergangenen Saison. Josi beendete die Spielzeit als viertbester Scorer unter den Verteidigern (61 Punkte). Weber landete auf Platz neun (51 Punkte).

Viele Teams in der NHL bilden Paare aus einem offensiven und einem eher defensiv orientierten Spieler. Aus diesem Grund war die Kombination Josi-Weber speziell. Es handelte sich um eine Mischung aus zwei Akteuren, die an beiden Enden der Spielfläche ihre Stärken hatten.

Video: WSH@NSH: Josi erzielt zweiten Treffer im Powerplay

Josi hielt sich gerade zu Hause in der Schweiz auf, als er die Nachricht von dem Trade bekam. Er sagte, dass nichts darauf hingedeutet hatte. "Es war lustig", meinte Josi am Dienstag im Honda Center, als er den Tag noch einmal Revue passieren ließ. "Ich habe mein Telefon angesteckt, aufgeladen und mir eine halbe Stunde später geschnappt. Da hatte ich auf einmal zahlreiche Nachrichten auf dem Display. Daher wusste ich, dass etwas passiert sein musste."

Die beiden Freunde haben im Anschluss kurz miteinander gesprochen. Josi musste alles erst einmal verdauen und darüber nachdenken, was das für Weber, die Predators und ihn selbst bedeutet.

Webers Einfluss auf Josis Entwicklung kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. "Er hatte die Möglichkeit, viele Jahre mit Shea zu spielen. Sie waren meiner Meinung nach das beste Verteidiger-Paar der Liga", sagte Torhüter Pekka Rinne. "Nachdem Shea gegangen ist, machten sich viele Leute ihre Gedanken, was jetzt wohl mit Roman passieren würde. Er zeigte aber, dass er mit jedem spielen kann und nach wie vor ein wichtiger und erfolgreicher Mann bei uns ist."

Nashville hatte Josi beim NHL Draft 2008 in der zweiten Runde ausgewählt. Als er zwei Jahre später nach Nordamerika kam, spielte er 2010/11 zunächst eine volle Saison in Milwaukee in der American Hockey League, bevor er 2011/12 zu den Predators stieß und 52 Begegnungen absolvierte.

In seiner nun sechsten NHL-Saison ist es immer noch eines der am besten gehüteten NHL-Geheimnisse, wie der 26-jährige Josi seine immens langen Eiszeiten ohne nennenswerten Leistungsabfall durchsteht. In den letzten drei Spielzeiten betrug seine Einsatzzeit durchschnittlich 25 Minuten pro Partie. In den 14 Playoff-Matches in der vergangenen Saison waren es sogar 27:57 Minuten am Abend. Bei diesen 14 Einsätzen kam er auf neun Punkte (ein Tor, acht Assists).

Video: WSH@NSH: Josi verwertet Forsbergs Pass übers Eis

In der laufenden Saison hat Josi nach 58 Einsätzen 39 Scorer-Punkte (11 Tore, 28 Vorlagen) auf dem Konto. Für die Predators ist 2016/17 ein Übergangsjahr. Die Lücke, die Weber hinterließ, musste mit erfahrenen Spielern aus den eigenen Reihen geschlossen werden.

"Roman hat einen hervorragenden Job gemacht", sagte Defensivspezialist Ryan Ellis über Josi. "Wenn man einen Typ wie Shea verliert, ist das hart- er war ja ein Vorbild für alle jungen Spieler. Von ihm haben sie gelernt, was zu tun und zu lassen ist. Als er weg war, haben wir ein wenig gebraucht, um uns neu zu sortieren. Jetzt hat aber jeder seine Rolle gefunden."

Josi ist sich nicht sicher, wann genau diese Ordnung wiederhergestellt war. "Ich weiß nicht, ob es da einen bestimmten Zeitpunkt gab. Ich denke, wir sind hineingewachsen in die neuen Aufgaben. So etwas geht ja nicht von heute auf morgen", sagte er.

Mit Subban kam zudem eine große Persönlichkeit ins Team. Seine Präsenz war sofort spürbar. Am Anfang spielte er an der Seite von Josi. Aber seit Oktober lief der Schweizer meist zusammen mit Ellis in der Defensive auf.

Die Predators besitzen eine enorme Ausgeglichenheit, was den Torabschluss anbelangt. Neun Spieler haben zehn oder mehr Treffer erzielt. Angeführt wird die Liste von Filip Forsberg und Viktor Arvidsson.

Aber was auch immer die Predators seit Saisonbeginn anstellen: Viel hängt von Josis Beitrag ab. "Er kurbelt die Offensive an, oft aus der eigenen Verteidigungszone heraus. Außerdem ist er mit seiner Beweglichkeit in der Lage, das Forechecking zu unterbinden", sagte Assistenztrainer Phil Housley. "Einer seiner größten Vorzüge ist jedoch sein sicherer Instinkt. Wenn er in die Angriffszone geht, hat er eine klare Vorstellung davon, was er dort erledigen möchte und wie er es anstellt."

Für Ellis ist Josi ein geborener Tausendsassa. "Wenn es einen Spieler gibt, an dem man sich orientiert und von dem man sich für sein eigenes Spiel etwas abschaut kann, dann ist es mit Sicherheit er."

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