Es ist so weit! Der Höhepunkt der NHL-Saison steht vor der Tür. Ab Montag kämpfen die Vegas Golden Knights und die Washington Capitals im Finale der Stanley Cup Playoffs um den Heiligen Gral des Eishockey. Wie jedes Jahr bieten die Playoffs und ganz besonders das Endspiel besondere Geschichten. Dieses Jahr bietet das Stanley Cup Finale aber noch mehr Potential für Spektakel und historische Ereignisse als üblich.
Das lange Warten hat für Ovechkin ein Ende
Nach 13 Jahren in der NHL, steht einer der größten Spieler aller Zeiten endlich erstmals im Stanley Cup Finale
Die Vegas Golden Knights sind ohne jeden Zweifel das Team der Spielzeit. In ihrer ersten NHL-Saison übertrafen sie sämtliche Erwartungen brachen reihenweise Rekorde, sorgten nach dem Amoklauf von Las Vegas für emotionale Momente und zeigten, vom ersten bis zum letzten Auftritt, sportliche Höchstleistungen, die niemand erwartet hätte. In den Stanley Cup Playoffs erkämpften sie sich in nur 15 Spielen die zwölf nötigen Siege, um im Finale zu landen. Sie wären das erste Expansion-Team, das in seiner Premierensaison den Cup gewinnt.
Golden Knights Stürmer James Neal zeigt deutlich den Kampfgeist, der das Team so weit gebracht hat: "Jeder in unserem Team würde das gleiche sagen: Es gibt keinen Grund, warum wir nicht genau so kämpfen sollten und danach streben sollten, den Stanley Cup zu gewinnen, wie jedes andere Team."
Doch auch die Capitals sorgen für jede Menge Gesprächsstoff. Das Team gewann seit seiner Gründung 1974 noch nie den Stanley Cup und steht nach 1998 erst zum zweiten Mal im Finale. Somit ist klar, egal wie das Endspiel ausgeht, es wird ein historisches Ergebnis, die Zahl der Teams, die den Cup in der Geschichte der NHL gewinnen konnten, wird von 23 auf 24 ansteigen.
Besonders ein Spieler der Capitals steht derzeit im Mittelpunkt und wer anders könnte es sein, als Alex Ovechkin. Der 32-jährige Russe hat in seiner 13-jährigen NHL-Karriere schon beinahe alles erreicht. In 1003 Spielen für die Washington Capitals erzielte er bisher 607 Tore und 1122 Punkte und ist damit in beiden Kategorien der Rekordhalter des Franchise. Zum Vergleich: Der zweitbeste Torschütze, seit Ovechkin 2005 sein Debüt gab ist Sidney Crosby mit 411 Toren.
Der neunfache All-Star wurde drei Mal zum wertvollsten Spieler der Saison gewählt, drei Mal zum herausragenden Akteur. Ihm gelangen einmal die meisten Punkte und er erzielte ganze sieben Mal die meisten Tore in der Liga. Doch eine Ehre blieb ihm immer verwehrt. Er gewann nie den Stanley Cup, stand nie auch nur im Finale, da er seine gesamte Karriere bei den Capitals verbrachte.
Nun könnte einer der größten Spieler aller Zeiten endlich die wertvollste Trophäe der Eishockey-Welt in die Höhe stemmen. Was ihm das bedeutet, konnte man nach dem Sieg in Spiel Sieben des Eastern Conference Finales gegen die Tampa Bay Lightning deutlich sehen.
"Wir sind im Stanley Cup Finale", sagte Ovechkin leicht ungläubig und von Freude überwältigt. "Im Moment sind wir alle so glücklich, aber wir haben noch einiges vor uns. Es ist wohl klar, was ich meine. Ich bin im Moment einfach überwältigt. Darauf haben wir lange gewartet. Wir wissen, was dazu gehört in das Finale zu kommen. Dieses Spiel war unglaublich. Jeder hat alles gegeben und jetzt haben wir das Ergebnis."
Kapitän Ovechkin und Trainer Barry Trotz wurden in den letzten Jahren stets die größten Vorwürfe dafür gemacht, dass das Team immer wieder in den Playoffs scheiterte.
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Trotz übernahm das Traineramt im März 2014 und konnte die Capitals nicht mehr in die Playoffs retten. Seitdem landete das Team in der regulären Saison drei Mal in Folge auf einem Spitzenplatz, errang sogar zwei Mal die Presidents' Trophy als punktbestes Team der Hauptrunde, nur um jedes Mal in der zweiten Runde der Playoffs auszuscheiden. Trotz wurde vorgeworfen, kein Team durch die Playoffs führen zu können. Nun ist auch er zum Helden aufgestiegen.
"Es gab einige Leute, die dachten wir würden in die Playoffs kommen und einige, die dachten wir würden es nicht schaffen", erinnerte sich Trotz an den Beginn der Saison. "Wir wussten, wenn wir loslegen, würden wir die Chance haben die Zweifler zum Verstummen zu bringen und es zu schaffen ein schwieriger Gegner zu sein."
Wer auch immer den Stanley Cup in dieser Saison gewinnt, die Fans dürfen sich auf eine spektakuläre und spannende Serie freuen, in der Eishockey auf dem höchsten nur denkbaren Niveau geboten sein wird. Capitals Torwart Braden Holtby kommt mit zwei Shutouts in Folge in das Finale, Golden Knights Torwart Marc-Andre Fleury war die ganzen Playoffs über, und besonders im Conference Finale gegen Winnipeg, eine echte Bastion zwischen den Pfosten. Zwei starke und schnelle Offensivabteilungen prallen auf die beiden besten Defensiven der Playoffs.
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Ob Vegas, oder Washington, eine Stadt wird ihren ersten Stanley Cup feiern. Stars wie Alex Ovechkin, Braden Holtby und Nicklas Backstrom gieren nach ihrem ersten Titel.
Ob nach vier, fünf, sechs, oder sieben Spielen, das diesjährige Finale wird eine besondere Angelegenheit, die unabhängig von ihrem Ausgang und Verlauf noch lange in Erinnerung bleiben wird.