Die Erwartungen an den Sturmführer sind groß - womöglich zu groß. Mit 17 Punkten liegt Tavares zwar in der internen Scorer-Wertung auf Platz eins. Aber mit nur sechs Toren in 21 Begegnungen blieb der Superstar bisher deutlich hinter den eigenen Ansprüchen zurück. Vor dem Calgary-Match war er viermal leer ausgegangen. "Man verlässt sich auf meine Tore. Von daher wurde es ja endlich Zeit", kommentierte er mit Blick auf seinen spielentscheidenden Treffer.
Mit seiner Aussage hat Tavares ein weiteres Manko in dieser Saison angesprochen: die mangelnde Torausbeute. Nur die Buffalo Sabres haben von den 16 Mannschaften im Osten einen schlechteren Wert vorzuweisen als die Islanders mit ihren 51 Treffern. Das liegt auch daran, dass die New Yorker mit Frans Nielsen, Kyle Okposo und Matt Martin drei erfolgreiche Stürmer ziehen ließen und die als Ersatz verpflichteten Andrew Ladd und Jason Chimera noch nicht überzeugten.
Vor allem in der ersten Saisonphase erwies sich zudem die Defensive als anfällig. Mit zur Verunsicherung beigetragen haben dürfte, dass sich Chefcoach Jack Capuano nicht auf eine Nummer eins im Tor festlegen wollte. Mal stand Jaroslav Halak im Kasten, mal Thomas Greiss. In drei der letzten vier Begegnungen begann der Deutsche und rechtfertigte seinen Einsatz mit guten Leistungen. Hinzu kommt Verletzungspech. So fehlt mit Dennis Seidenberg seit einigen Partien der offensivstärkste Verteidiger wegen eines Kieferbruchs.
Bei den Fans hat Trainer Capuano aufgrund des schwachen Saisonverlaufs nur noch wenig Kredit. Wie es bei der Klubführung aussieht, wird sich nach den nächsten Partien gegen die Penguins, die Washington Capitals und die Detroit Red Wings erweisen. Sollten alle drei Spiele verlorengehen, droht dem Trainer der Rauswurf.
Ganz anders stellt sich die Lage bei den Penguins dar. Zwar lief auch dort längst nicht alles rund - unter anderem setzte es ein peinliches 1-7 bei den Capitals -, doch die Mannen von Trainer Mike Sullivan liegen in der Metropolitan Division hinter den New York Rangers auf Platz zwei. Die Punktemaschine Sidney Crosby, Phil Kessel und Evgeni Malkin produziert auf Hochtouren. Zusammen haben sie bereits 62 Zähler auf ihrem Scorer-Konto. "Vor dem Tor ist Sid der beste Stürmer in der Liga. Er macht immer das Richtige", lobt Sullivan den Ausnahmestürmer Crosby.