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Jeden Mittwoch in der Saison 2018/19 wird NHL.com/de in der Rubrik "Inside the numbers" nach verschiedenen Trends und Statistiken suchen, um Euch die Analyse des Spiels näherzubringen.
In dieser Ausgabe: Das Ende der regulären Saison mit Blick auf die Playoffs.

Die NHL-Saison 2018/19 nähert sich dem Ende, in einem Monat, am 6. April, tragen 30 der 31 Teams der Liga ihr letztes Spiel der regulären Saison aus. Spätestens dann ist die Entscheidung gefallen, wer welchen Platz belegt, wer an den Stanley Cup Playoffs teilnimmt und zu welchen Paarungen es in der ersten Runde kommt.
Mit einer guten Ausgangsposition können die Mannschaften ihre Chancen auf lange Playoffs deutlich verbessern, indem sie unbequemen Gegnern zunächst aus dem Weg gehen und darauf hoffen können, dass sich starke Teams früh gegenseitig eliminieren und bereits an ihre Kraftreserven gehen müssen.
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In dieser Ausgabe von Inside The Numbers analysiert NHL.com/de das Tabellenbild und die Statistiken am Saisonende der vergangenen Jahre, die Muster, die sich dabei erkennen lassen, zieht den Vergleich zur laufenden Saison und welche Bedeutung die Situation am Ende der regulären Saison für den Verlauf der Playoffs hat. Für eine möglichst große Aussagekraft wird die Zeit seit der Einführung des aktuellen Playoff-Formats in der Saison 2013/14 untersucht.
Der Divisions-Titel
In den vergangenen Jahren dominierten Teams die Metropolitan und die Pacific Division relativ klar, während in der Central und Atlantic Division ein munterer Wechsel an der Spitze der Gruppe stattfand.
Die Anaheim Ducks feierten in der Pacific Division von 2014 bis 2017 vier Mal in Folge die Divisions-Meisterschaft. In der vergangenen Saison wurden sie von den Vegas Golden Knights abgelöst. Dabei erreichte der Divisions-Führende am Saisonende im Durchschnitt 108,4 Punkte. Auf die niedrigste Punktzahl kamen die Ducks in der Saison 2015/16 mit 103 Zählern. Im Durchschnitt erzielten die Ducks und die Golden Knights 238,8 Tore und kassierten 206,8. In beiden Kategorien führte der Divisionserste in fünf Jahren je zwei Mal die Division an. Mit einem Durchschnitt von 19,0 Prozent ist die Powerplay-Erfolgsquote relativ niedrig. Die Ducks lagen mit ihrer Überzahleffektivität lediglich 2016 auf dem ersten Platz. In Unterzahl gab es zwei Mal den ersten Platz und einen Durchschnitt von 83,3 Prozent. Die Titelträger der Pacific Division weisen die niedrigste Punktzahl, die schwächste Offensive und das schlechteste Powerplay von den vier Divisions-Ersten aus. Es ist die einzige Division, die in den fünf Jahren keinen Presidents' Trophy Gewinner für das punktbeste Team der Liga stellte.

In der Metropolitan Division weist der Tabellenerste einen deutlicheren Abstand gegenüber den anderen Teams aus. Dieser ging jedoch in den vergangenen zwei Saisons zurück. 2014 holten die Pittsburgh Penguins den ersten Platz, im folgenden Jahr die New York Rangers und danach drei Mal in Folge die Washington Capitals. Die drei Teams sammelten im Schnitt 113 Saisonpunkte. Die Rangers und Capitals gewannen von 2015 bis 2017 drei Mal die Presidents' Trophy. Im Schnitt erzielte der Divisions-Gewinner 251 Tore, kassierte 199,4, kam auf 21,5 Prozent im Powerplay und auf 83,7 Prozent bei Unterzahl. Sie kassierten drei Mal die wenigsten Tore und schossen drei Mal die meisten, stellten zwei Mal das beste Powerplay und einmal die beste Unterzahl. Mit den Bestwerten an geschossenen Toren und im Powerplay scheint der Weg zum Erfolg über die Offensive geführt zu werden.
Die Atlantic Division bietet etwas mehr Abwechslung. Hier waren lediglich die Montreal Canadiens zwei Mal das erfolgreichste Team, die Boston Bruins sowie die Florida Panthers schafften es je einmal und in der vergangenen Saison standen die Tampa Bay Lightning ganz oben. Die Bruins holten 2014 die Presidents' Trophy. Die Lightning stellten mit 290 Toren im vergangenen Jahr den absoluten Spitzenwert, der Durchschnitt liegt jedoch nur bei 243,4. Die Werte im Powerplay und in Unterzahl sind mit 19,7 Prozent und 80,8 Prozent unterdurchschnittlich, dafür lassen die Spitzenteams der Atlantic Division mit nur 197,4 Gegentoren pro Saison die wenigsten Gegentore zu.
Die Central Division war die ausgeglichenste Gruppe seit der Umstellung des Playoff-Formats. In fünf Jahren gab es fünf Titelträger, von denen die Nashville Predators vergangene Saison die Presidents' Trophy holten. Vor den Predators zogen die Chicago Blackhawks, die Dallas Stars, die St. Louis Blues und die Colorado Avalanche als Divisions-Erster in die Playoffs. Mit 250 Toren pro Saison liegen die Spitzenreiter nur knapp hinter denen der Metropolitan Division, obwohl lediglich die Stars mit 265 Toren die Division anführten. Bei der starken Offensive kassierten die fünf Anführer aber mit 211,4 die meisten Treffer aller Divisionsersten. Das Powerplay lag mit 20,7 Prozent nur leicht über dem Durchschnitt und die Unterzahl mit 81,3 Prozent unter dem Durchschnitt. Die Führenden erzielten nur zwei Mal den Bestwert im Powerplay in ihrer Division, lagen einmal bei den geschossenen und einmal bei den Gegentoren vorne.

Stand heute
Tampa Bay dominiert nicht nur die Atlantic Division, sondern mit 106 Punkten die gesamte Liga deutlich. Mit 257 Toren, 175 Gegentoren, einer Erfolgsquote von 29,3 Prozent in Überzahl und einer von 85,3 Prozent im Penalty Killing dürften sie die Durchschnittswerte der Vorjahre in allen Kategorien deutlich schlagen und ihren Erfolg aus der vergangenen Saison wiederholen.
In der Pacific Division sind die Glanzzeiten der Ducks vorbei. Es gibt einen Zweikampf zwischen den San Jose Sharks mit 86 Punkten und den Calgary Flames mit 89. Sie stellen die drittbeste und viertbeste Offensive der Liga - für die Fans eine willkommene Entwicklung.
Die Central Division ist gewohnt hart umkämpft, die Winnipeg Jets liegen nur einen Punkt hinter den Predators im Kampf um den Platz an der Sonne. Acht Punkte dahinter liegen die Blues, denen jedoch drei Verfolger mit weniger als fünf Punkten Rückstand auflauern. Die Teams der Division bieten drei der zehn besten Offensivabteilungen der Liga - ein gewohntes Bild.
Am engsten geht es in der Metropolitan Division zu. Die Capitals und die New York Islanders liegen mit 83 Zählern punktgleich an der Spitze und werden von den Carolina Hurricanes und Pittsburgh Penguins mit 79 Punkten verfolgt. In dieser Gruppe könnte die Dominanz der Capitals und Penguins zu einem Ende kommen.
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Bedeutung für die Playoffs
Doch was bedeutet der Divisions-Titel für die Playoffs? Seit der Umstellung des Modus gewann am Ende lediglich einer der Topkandidaten den Stanley Cup - die Capitals im vergangenen Juni. Überhaupt waren die Capitals und die Golden Knights die ersten beiden Teams, die von Platz eins ihrer Division aus das Stanley Cup Finale erreichten. Von den Wildcard-Inhabern konnte sich nur einer bis ins Finale vorkämpfen - die Predators im Jahre 2017.
Eine stark absolvierte reguläre Saison ist also längst keine Garantie für den Playofferfolg. Vielmehr geht es um das richtige Timing, in der entscheidenden Phase über mehr Energie, Kampfgeist und Nervenstärke zu verfügen als die Konkurrenz.