draisaitl 2-17

Wenn es in die Verlängerung oder ins Penaltyschießen geht, sind die Edmonton Oilers im Moment kaum zu bezwingen. Am Samstag setzten sie sich bei den Dallas Stars mit 4:3 n.V. durch und behaupteten sich dadurch zum sechsten Mal in Folge in einer Zusatzschicht.

Großen Anteil am Sieg im American Airlines Center hatte neben Doppelpacker Evan Bouchard die Top-Reihe mit Leon Draisaitl, Connor McDavid und Corey Perry. Das Trio kam zusammengerechnet auf fünf Scorerpunkte. Die drei bildeten darüber hinaus erst die zweite Sturmformation in der NHL-Geschichte, in der alle Akteure im Laufe ihrer Karriere schon die Hart Trophy als MVP gewonnen hatten.

Den entscheidenden Punch in der Overtime setzten die Oilers nach gerade einmal 30 Sekunden. Draisaitl hatte mit einer geschickten Bewegung eine Strafzeit gegen Stars-Angreifer Wyatt Johnston wegen Hakens erzwungen. Im 4-gegen-3-Powerplay gewann der Kölner ein Bully. Die Scheibe kam von dessen Rückhand zu Bouchard, der Schlussmann Jake Oettinger mit einem Handgelenkschuss keine Chance ließ.

EDM@DAL: Bouchard führt Oilers zum Sieg in Overtime

„Das war ein starker Move von Leon“, sagte Bouchard über die Szene, die zur Hinausstellung von Johnston führte. „Ich habe es schon oft erwähnt. Man braucht ihm oder Connor nur den Puck zu geben und sie werden etwas Großartiges damit anstellen. Genauso ist es in dieser Situation wieder gekommen.“

Mit dem Game Winner machte Bouchard seinen Doppelpack perfekt. Es war sein 14. Treffer in der laufenden Spielzeit. So viele Tore hatte er zuvor noch nie in einer einzigen NHL-Saison geschossen. Seine 36 Assists bedeuten ebenfalls eine persönliche Bestleistung.

Oilers-Trainer Kris Knoblauch lobte Bouchard für dessen Galavorstellung in Dallas. „Er spielt derzeit richtig gut. Der Auftritt heute Abend war die beste Partie, die ich von ihm in den vergangenen Wochen gesehen habe. Sobald er an den Puck kommt, geht Gefahr von ihm aus. Es sind nicht nur die Schlagschüsse, mit denen er Erfolg hat, sondern gerade solche Schlenzer vom Punkt wie beim Siegtor“, betonte der Coach.

Die Zuschauer erlebten einen kuriosen Spielverlauf. Nach einem torlosen ersten Drittel lieferten sich beide Teams einen vogelwilden Mitteldurchgang, in dem sechs Treffer fielen. Im letzten Abschnitt präsentierten sich die Defensivabteilungen auf beiden Seiten wieder voll konzentriert und ließen kein weiteres Tor zu.

„Wenn die Playoffs beginnen, kommt es darauf an, hinten solide zu stehen. Daran arbeiten wir. In den zurückliegenden Begegnungen hat das nicht immer so funktioniert, wie wir das wollten. Diesmal lief es jedoch besser. Man darf nicht vergessen, dass Dallas im letzten Spiel neun Tore erzielt hatte“, erläuterte Bouchard.

Rechtsaußen Perry sprach von einem über weite Strecken ausgeglichenen Match. Das Momentum im zweiten Drittel sei hin- und hergegangen. Mit 38 Jahren und 277 Tagen avancierte der Stürmer zum drittältesten Torschützen in der Historie der Oilers. Er zeichnete für den zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich verantwortlich, als er einen Schuss von McDavid ins Netz lenkte. Beim 1:1 von Bouchard bekam er den Secondary Assist gutgeschrieben. Draisaitl brachte es auf zwei Torbeteiligungen.

Perrys sieht sich gar nicht so sehr in der Verantwortung als Scorer. „Mein Job ist es in erster Linie, Connor und Leon die nötige Zeit und den nötigen Raum zu verschaffen, die sie für ihre Aktionen brauchen“, sagte er über seine Rolle in der Topreihe.

Die Vorlage von McDavid war dessen 60. Assist in dieser Saison. Damit erreichte er zum achten Mal hintereinander diese Marke. Es ist ligaweit der zweitlängste Streak in dieser Kategorie. Erfolgreicher war nur Wayne Gretzky, der zwischen 1979/80 und 1991/92 insgesamt 13-mal mehr als 60 Vorlagen verbuchte.

Mit dem doppelten Punktgewinn in Dallas festigten die Oilers ihren dritten Platz in der Pacific Division. Nach 51 Spielen sind für sie 65 Zähler (32-18-1) registriert. Ihr Vorsprung auf die Los Angeles Kings, die eine Partie mehr ausgetragen haben, beträgt drei Punkte.

In der kommenden Woche ist Edmonton gleich viermal gefordert. Zunächst schließen sie ihren aktuellen Roadtrip mit einem Gastspiel am Montag (4 p.m. ET; NHL.tv; 22 Uhr MEZ) bei den Arizona Coyotes ab. Danach folgen drei Heimspiele gegen die Boston Bruins (Mittwoch), die Minnesota Wild (Freitag) und die Calgary Flames (Samstag).

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