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Der unbestrittene Star unter den Verteidigern der NHL in dieser Saison ist San Jose Sharks Brent Burns. Er ist mit 27 Toren unter den Top Ten der Torschützen der Liga und liegt mit 65 Punkten auf Rang drei der NHL, nur hinter Connor McDavid und Sidney Crosby. Doch er ist bei weitem nicht der einzige talentierte Offensivverteidiger der Liga. Aufgrund seiner sensationellen Produktivität in der Offensive steht er so sehr im Rampenlicht, dass andere Verteidiger, die ebenfalls großen Anteil an der Torgefahr ihrer Teams ausmachen, oft zu kurz kommen und in den Medien nicht die Anerkennung bekommen, die sie verdienen. Wer sind die anderen Verteidiger an der Spitze ihrer Zunft? Hier eine kleine Auswahl aus dem großen Pool an talentierten und fähigen offensiven Abwehrspieler.

Erik Karlsson - Ottawa Senators
Zu Beginn der Saison wurde in Expertenkreisen noch diskutiert, wer der beste offensive Verteidiger ist, Burns oder Karlsson. Den Titel hat sich Burns in dieser Saison bereits recht eindeutig gesichert, doch auch Karlsson zeigt großartige Leistungen für die Senators und trägt großen Anteil daran, dass sein Team auf Platz zwei der Atlantic Division steht und gute Chancen hat, die Montreal Canadiens noch von Platz eins zu verdrängen. Zwar kommt der Schwede mit dem Hammer von einem Schlagschuss mit seinen zehn Toren nicht an die 27 von Burns heran, doch mit 44 Assists und 54 Punkten liegt er nur knapp hinter den besten zehn Scorern der Liga und unter den Verteidigern auf Platz eins der Verteidiger nach Assists und auf Platz zwei nach Punkten. Seite er in der Saison 2009-10 sein Debut in der NHL gab, machte kein Verteidiger mehr Punkte (439), oder mehr Assists (329) und nur drei machten mehr Tore als der 26-jährige (110).

Victor Hedman - Tampa Bay Lightning
Mit Victor Hedman steht ein weiterer Schwede ganz vorne. Hedman, der wie Karlsson 26 Jahre alt ist, hat ebenfalls zehn Tore erzielt und liegt mit 39 Assists und 49 Punkten direkt hinter Karlsson. Seine Leistung wird noch beeindruckender, durch die Tatsache, dass Hedman, anders als Burns oder Karlsson, nicht in einem Team spielt, das in der Tabelle weit vorne liegt, sondern bei den Lightning, die diese Saison deutliche Probleme haben und derzeit sieben Punkte hinter einem Wild Card Platz liegen. Mit seinen 49 Toren ist Hedman an beinahe einem Drittel der 166 Tore der Lightning beteiligt.
Shea Weber - Montreal Canadiens
Shea Weber liegt nach Punkten zwar nur auf Rang 17 der Verteidiger der Liga, doch seine 14 Tore verschaffen ihm dennoch einen Platz unter den besten offensiven Verteidigern. Es ist nicht weiter verwunderlich, dass Weber so oft trifft, immerhin holte er bei der Skills Competition des All-Star Games den Titel für den härtesten Schlagschuss der NHL, mit ganzen 102,8 Meilen pro Stunde (164,5 km/h). Er holte den Titel auch in den letzten beiden Jahren, vor zwei Jahren sogar mit 108,5 Meilen (173,6 km/h). Canadiens Stürmer Andrew Shaw sagte im Interview: "Er sagt uns, wenn er ausholt, sollen wir einfach aus dem Weg gehen." Keine unberechtigte Warnung, denn Webers Schuss ist so hart, dass in den letzten Jahren mehr Spieler aufgrund seiner Schüsse verletzt vom Eis gingen, als bei jedem anderen Spieler.

Kevin Shattenkirk - St. Louis Blues
Auch die Blues, die sich in einem harten Kampf um einen Playoffplatz befinden, haben einen echten Star in ihrer Abwehr, ohne den ihre Tabellensituation wohl anders aussehen würde. Shattenkirk liegt mit 42 Punkten nur hinter Burns, Karlsson und Hedman und seine 11 Tore bringen ihn auf Platz drei unter den Verteidigern der Liga, lediglich Burns und Weber haben öfter getroffen. Der 28-jährige US-Amerikaner ist auf dem Weg seine persönlichen Bestleistungen an Toren (14) und Punkten (45) zu überbieten. Seine Zukunft ist ungewiss, denn zum Ende der Saison wird sein Vertrag auslaufen.
Roman Josi - Nashville Predators
Auch der Schweizer hat sich eine Erwähnung verdient. Mit ebenfalls 11 Toren steht auch Josi mit an der Spitze der NHL Verteidiger. Die Predators haben mit ihm und P.K. Subban eine echte Macht hinter ihren Stürmern stehen, die auch mal aus der Abwehr heraus ein Spiel gewinnen kann. Der 26-jährige, der ausschließlich für die Predators spielte, kommt diese Saison zwar erst auf 25 Assists, deutlich weniger als in den letzten beiden Jahren, wird aber wohl zum vierten Mal in Folge auf über 40 Punkte kommen, obwohl er neun Spiele fehlte.
Man könnte noch einige andere Namen nennen, doch das würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Fakt ist, auch wenn Burns die Schlagzeilen dominiert, gibt es noch eine Menge anderer erstklassiger Verteidiger, die zur offensiven Durchschlagskraft ihrer Teams beitragen, ob Subban, Dustin Byfuglien, Oliver Ekman-Larsson, Dougie Hamilton, oder einige andere. Will Burns die Liga weiterhin dominieren, darf er in den nächsten Jahren nicht nachlassen, denn hinter ihm lauern eine Menge motivierter Verfolger.