"Das ist ähnlich wie damals, eine junge und gute Mannschaft, die das Siegen gelernt hat", vergleicht Krupp. "Das Gleiche war 1996 bei uns der Fall. Wir hatten 1995 eine gute Saison in Quebec und sind dann danach gegen die New York Rangers ausgeschieden. Das war bitter, aber im nächsten Jahr waren wir besser und voll da. Jetzt war es auch ein gewisser Reifeprozess der Truppe mit Gabriel Landeskog, Nathan MacKinnon und Mikko Rantanen oder wie sie alle heißen. Absolute Leistungsträger, die einiges erfahren und erleben mussten, bevor sie jetzt durchmarschieren konnten."
Krupp ist von der Qualität des Kaders der Avalanche, der zumindest im Stamm vertraglich gebunden ist, durchaus überzeugt und denkt, dass sie weitere Jahre eine gute Rolle spielen werden. "Sie haben interessante junge Spieler, nicht zuletzt Cale Makar, der ein Generationentalent ist. MacKinnon hat auch noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Landeskog ist im besten Alter und eine absolute Führungspersönlichkeit. Also ich sehe da wie damals, gute Jahre auf das Team von Colorado zukommen."
Eine ähnliche Dominanz erwartet auch David Aebischer, der 2001 als Backup-Torhüter mit den Avalanche den zweiten Titelgewinn der Organisation perfekt machte. Allerdings wirft der Schweizer das Problem "Salary Cap" (Gehaltsobergrenze) auf. "Ich glaube, die Zutaten für eine weitere Phase dieser Art haben sie", verdeutlicht Aebischer in der neuesten Ausgabe seines Blogs auf NHL.com/de. "Doch man sieht es auch an anderen Teams, dass es durch den Salary Cap schwieriger ist, ein Team langfristiger zusammenzuhalten. Von daher ist es nicht leicht, zu lange nach vorne zu schauen, doch mittelfristig in den nächsten drei bis vier Jahren sollte Colorado auf jeden Fall ein Contender bleiben, wenn die richtigen Bausteine um die Leistungsträger herum gefunden werden. Sie waren schon die letzten drei Jahre ein Titelanwärter und immer knapp vor dem Conference Finale gescheitert. Jetzt haben sie gewonnen und immer, wenn man gewinnt, werden die Spieler teurer. Das ist der Teufelskreis und stellt das Management von Sakic sicher vor einige Probleme. Aber ich bin optimistisch, dass er es wird lösen können."
Wie Aebischer vertraut Krupp in die Fähigkeiten seines ehemaligen Teamkameraden Sakic in der Rolle des General Managers der Avalanche. Dem früheren Stürmer und Kapitän der Meistermannschaften von 1996 und 2001 kommt dabei eine wichtige Rolle zu, das Team nach den eingeschränkten Möglichkeiten jedes Jahr neu zusammenzustellen.