NJD Hischier feature 4-6

Am Samstag rangen die New Jersey Devils in einem spannenden Spiel die Ottawa Senators nieder und beendeten eine Serie von drei Niederlagen. Im Canadian Tire Centre gelang den Devils nach einer 3:0-Führung ein 4:3-Sieg. Die Senators, die ohne ihren deutschen Star Tim Stützle auskommen mussten, sind durch die Niederlage endgültig aus dem Rennen um die Plätze für die Stanley Cup Playoffs eliminiert.

„Ich bin von ihnen beeindruckt, sie haben nicht aufgegeben und haben es immer weiter versucht und für ein spannendes Spiel gesorgt“, zollte New Jerseys Verteidiger Brendan Smith dem Gegner Respekt. „Ich finde aber, dass wir gut dicht gemacht haben, Jake Allen war stark im Tor und wir konnten den Sieg retten.“

Devils bereiten Sieg im ersten Drittel vor

New Jersey nutzte ein starkes erstes Drittel, um früh den Grundstein für den Erfolg zu legen. In den ersten beiden Spielabschnitten waren die Devils mit 20:13 Torschüssen die spielbestimmende Mannschaft und nutzten diese Überlegenheit bereits in den ersten 20 Minuten.

Erik Haula schloss nach schöner Vorarbeit von Smith und Jack Hughes mit einem Handgelenkschuss aus dem linken Bullykreis zum 1:0 (4.) ab. Fast zehn Minuten später fälschte Ondrej Palat einen Schuss von Luke Hughes von der blauen Linie ab und erhöhte auf 2:0 (13.). Smith baute die Führung mit einem wuchtigen Distanzschuss noch vor der ersten Pause weiter aus (17.).

Smith liefert persönlichen Bestwert

Im zweiten Drittel brachte Jake Sanderson die Gastgeber zunächst mit einem Powerplaytor ins Spiel (21.). New Jerseys Kapitän Nico Hischier wollte bei den Senators keine Hoffnung aufkommen lassen und stellte den alten Abstand in der 32. Minute wieder her. Smith sammelte bei Hischiers Treffer seinen zweiten Assist und dritten Punkt des Spiels. Für den 35-jährigen Abwehrspieler war es in seiner 13. NHL-Saison und seinem 689. Spiel die erste Partie mit drei Punkten.

NJD@OTT: Hischier baut Führung der Devils aus

„Das ist natürlich Wahnsinn“, freute sich Smith. „Ich habe noch nie drei Punkte geschafft. Der Puck hat einfach seinen Weg ins Tor gefunden, das passiert normalerweise nicht. Für mich war das ein großartiges Spiel. Meine Mitspieler haben mich in Szene gesetzt. Das nehme ich gerne mit, weil ich nicht oft solche Spiele habe.“

Tkachuk arbeitet sich ohne Stützle auf

Für die Senators begann das Spiel bereits mit einem gewaltigen Handicap. Zwar kehrte Abwehrchef Thomas Chabot nach einer Verletzung in den Kader zurück, die Kanadier mussten aber auf ihren Topscorer Stützle verzichten. Der deutsche Stürmer hatte sich während einer 0:6-Niederlage gegen die Florida Panthers am Donnerstag verletzt. Er ist mit 70 Punkten (18 Tore, 52 Assists) in 75 Spielen der punktbeste Spieler der Senators.

Kapitän Brady Tkachuk schien in Stützles Abwesenheit umso motivierter seinen Kollegen zu ersetzen und sein Team zum Sieg zu tragen. Er steuerte nicht nur ein Tor bei, sondern war in allen Bereichen der auffälligste Spieler. Er gab sieben Torschüsse ab, mehr als jeder andere Spieler an diesem Abend. Gleichzeitig gab er sich alle Mühe, den Devils die Lust am Spiel zu nehmen. Mit 16 Checks stellte er einen Franchise-Rekord auf und blieb nur einen Check hinter dem NHL-Rekord von Zdeno Chara aus der Saison 1999/2000.

„Er ist der beste Power-Forward der NHL“, schwärmte Sanderson. „Wenn er aufs Eis geht und so spielt und das Team auf seine Schultern nimmt, ist das einfach beeindruckend. Wir folgen ihm als Anführer in jedem Spiel.“

Spätes Comeback bleibt unvollendet

Der Schlussabschnitt war mit Abstand das beste Drittel der Senators. Veteran Claude Giroux verkürzte durch einen Schlagschuss aus dem linken Bullykreis im Powerplay auf 2:4 (44.). Tkachuk tauchte in der 55. Minute alleine vor Devils-Torwart Allen auf und erzielte den Anschluss.

„Das dritte Drittel war vielleicht unser Bestes der Saison“, stellte Tkachuk fest. „Wir haben die kleinen Dinge richtig gemacht, den Puck hinter die Abwehr gebracht, haben körperbetont gespielt und viele Jungs haben noch einen Zahn zugelegt. Wir hatten Pfostenschüsse und gute Chancen, die aber nicht reingegangen sind. Ihr Torwart hat einige starke Saves geliefert und sie haben wichtige Schüsse geblockt. Das ist ein bitteres Ergebnis, aber ich bin stolz darauf, wie wir dagegen gehalten haben und auf unsere Leistung.“

Die Senators drückten mit 15:8 Torschüssen im Schlussdrittel weiter auf den Ausgleich, doch New Jersey gelang es den Puck aus dem Tor zu halten. Durch die Niederlage sind die Senators mit 70 Punkten aus 76 Spielen (33-39-4) rechnerisch aus dem Rennen um die Playoff-Plätze eliminiert. Die Devils haben hingegen weiterhin zumindest theoretisch noch die Chance auf einen Wildcard-Platz, allerdings werden die Chancen immer dünner und sie dürfen sich keine Fehler mehr erlauben.

New Jersey steht nach 77 Spielen (37-36-4) bei 78 Punkten und liegt fünf Zähler hinter den Pittsburgh Penguins (36-30-11), die die zweite Wildcard halten. Das Restprogramm der Devils ist zudem nicht einfach. Sie treffen noch auf die Philadelphia Flyers, New York Islanders und zwei Mal auf die Toronto Maple Leafs. In der nächsten Partie empfangen sie bereits am Sonntag die Nashville Predators (7 p.m. ET; NHL.tv; Mo. 1 Uhr MESZ).

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