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Erstmals überhaupt trug die NHL im Rahmen der Global Series gleich vier Spiele in vier Tagen aus. Insgesamt 52.566 Fans verfolgten die Detroit Red Wings, Ottawa Senators, Toronto Maple Leafs und Minnesota Wild vor Ort in der Avicii Arena der schwedischen Hauptstadt Stockholm. Drei von vier Spielen wurden erst nach mehr als 60 Minuten entschieden. Neben vielen (Traum-)Toren gab es auch jede Menge Emotionen.

NHL.com/de blickt auf die schönsten Momente zurück…

Stützles OT-Gamewinner in Baseball-Manier

Gleich am ersten Tag der Spiele lieferte der deutsche Mittelstürmer Tim Stützle von den Ottawa Senators einen Global-Series-Höhepunkt: Zwei Sekunden vor Ablauf der Verlängerung chippte Mitspieler Drake Batherson den Puck halbhoch von außen vors Tor. Stützle nahm Maß und fasste die Scheibe artistisch aus der Luft ab, um zum 5:4-Siegtreffer n.V. gegen die Detroit Red Wings einzuschießen. Ein echtes Kunststück, das eine Menge Präzision und Hand-Augen-Koordination erforderte.

„Das war unglaublich“, war Ottawas Kapitän Brady Tkachuk begeistert. „Ich habe es schon ein paarmal gesehen und es ist jedes Mal aufs Neue ein ziemlich beeindruckendes Tor“, staunte auch Senators-Verteidiger Travis Hamonic.

Stützle selbst wurde durch dieses Traumtor direkt zum Gesicht und Zugpferd der Global Series. Er selbst sagte zu seinem Kunstschuss, der an einen Schlag im Baseball erinnerte: „Ich habe nie Baseball gespielt“, so der Deutsche. „Ich hatte Glück, wusste dass nicht mehr viel Zeit auf der Uhr war, und habe einfach versucht, den Puck aufs Tor zu bekommen.“

Nylander bietet eine Show vor seiner Omi

Schon am zweiten Tag emotionalisierte William Nylander von den Toronto Maple Leafs das Event. Der in Stockholm aufgewachsene Stürmer der Toronto Maple Leafs wurde herzlich und lautstark empfangen, als er in den Starting-Six angesagt wurde. Daraufhin lieferte der Schwede eine Show mit drei Scorerpunkten (ein Tor, zwei Assists) und wurde zum Mann des Tages beim 3:2-Erfolg gegen die Red Wings. Erstmals überhaupt spielte Nylander NHL-Eishockey live vor den Augen seiner Großmutter, die auf den Rängen mitfieberte. „Es war etwas Besonderes, heute vor ihr spielen zu dürfen“, freute sich Nylander, der über 100 Karten für Familie und Freunde ordern wollte. „Dass die Familie und viele schwedischen Fans da waren, war toll. Es war ein besonderer Tag für mich“, so der Angreifer.

„Es ist überragend, dass er sich hier in seiner Heimatstadt, vor seiner Familie und seinen Freunden, belohnen konnte“, befand Mitspieler Tyler Bertuzzi. „Es war ein besonderes Spiel für ihn hier in seiner Heimat“, unterstrich auch David Kampf den besonderen Zauber der Global Series.

Nylander sollte beim 4:3 nach Verlängerung gegen die Minnesota Wild übrigens erneut mit zwei Punkten (ein Tor, ein Assist) herausstechen und verlängerte seine persönliche Punkteserie auf 17 Spiele (12-15-27).

TOR@MIN: Nylander besiegelt den Sieg in der Verlängerung

Forsberg gewinnt als erster schwedischer Torwart ein NHL-Spiel in Schweden

Nylander war aber bei Weitem nicht der einzige Schwede, der für Schlagzeilen sorgte. Torwart Anton Forsberg, der beim zweiten Spiel der Ottawa Senators gegen die Minnesota Wild (2:1 n.P.) zwischen den Pfosten stand, wurde mit 25 Saves und einer Fangquote von 96 Prozent zum ersten schwedischen Torwart, der ein NHL-Spiel in Schweden gewinnen konnte. „Wir hatten hier eine tolle Zeit mit Team-Abendessen und diesen Dingen. Wir Jungs hatten viel Spaß zusammen. Auch noch vier Punkte geholt zu haben, macht die Sache noch schöner“, so Forsberg.

MIN@OTT: Forsberg stoppt Johansson bei einem Penalty

Österreicher Rossi fälscht ab

In genau diesem Spiel hatte der Österreicher Marco Rossi den Stein ins Rollen gebracht: Der Center der Minnesota Wild hatte einen Schuss zum zwischenzeitlichen 1:0 für seine Farben abgefälscht. „Es war eine sehr coole Erfahrung“, sagte Rossi über den ersten Auftritt bei einem solchen Event. „So etwas wie die Global Series erlebt man nicht oft. Wir haben diese Momente in Europa genossen: Man ist nahe an Zuhause, die Familie kann zuschauen. Es war toll, dabei gewesen zu sein. Man merkt in der Gruppe, dass sich jeder nochmal besser versteht. Natürlich hilft das auch auf dem Eis.“

MIN@OTT: Rossi trifft per Tip-in im 2.

Schwedische Legenden geben sich in Stockholm die Klinke in die Hand

Insbesondere die Detroit Red Wings und Toronto Maple Leafs hatten in ihrer Vergangenheit einige schwedische Legenden, die mit ihrer Strahlkraft sowohl die Fans in Nordamerika als auch zu Hause in Schweden verzückten. Während der vier Tage in Stockholm gaben sich diese Kult-Spieler die Klinke in die Hand: Red-Wings-Legende Nicklas Lidstrom brachte den Spielpuck am ersten Tag. Es folgten Anders Salming, Sohn der verstorbenen Maple-Leafs-Legende Börje Salming, an Tag zwei sowie Senators-Legende Daniel Alfredsson an Tag drei und Toronto-Legende Mats Sundin an Tag vier. Alfredsson wirkte nach dem Puck-Drop übrigens als Assistenztrainer bei Ottawa mit. Sundin verkündete die Starting-Six in der Maple-Leafs-Kabine. Viele weitere Kultfiguren wie Peter Forsberg oder Markus Naslund waren ebenfalls unter den Zuschauern.

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