K??hnhackl

Der Startschuss zur NHL-Saison 2017/18 steht zwar noch nicht unmittelbar vor der Tür, doch die Nachwuchs-Camps sind absolviert und die Trainingscamps in Sichtweite. Wir denken, dass es das Beste ist, die Sommerhitze im August mit Analysen eurer Lieblingsteams zu bekämpfen. Jeden Tag liefert NHL.com/de im Rahmen der Serie 31 in 31 fundierte Einschätzungen zu einer Mannschaft.
Wo geht die Reise für den Liganeuling Vegas Golden Knights hin? Können die Pittsburgh Penguins ihre dritte Meisterschaft in Folge feiern? Welche Teams sind für eine Überraschung gut? All diese Fragen werden in den täglichen Artikeln beantwortet.
Heute analysieren wir die Pittsburgh Penguins (Teil 2).

Beim amtierenden NHL-Champion stehen mit Tom Kuhnhackl und Frederik Tiffels aktuell zwei deutsche Spieler unter Vertrag. Kühnhackl firmiert als zweifacher Stanley-Cup-Gewinner mit den Penguins, Tiffels machte jüngst als Shootingstar im deutschen Nationalteam bei der Weltmeisterschaft 2017 auf sich aufmerksam. Seine sportlichen Meriten in Nordamerika erwarb er bislang ausschließlich im College-Bereich. Welche Rolle die beiden Angreifer in der Saison 2017/18 in Pittsburgh spielen werden, steht bis dato nicht letztgültig fest.
Seit seinem NHL-Debüt im Januar 2016 hat Kühnhackl 99 Hauptrunden-Begegnungen für die Penguins bestritten. Dabei verbuchte er 31 Scorer-Punkte (9 Tore, 22 Vorlagen). In den Playoffs kamen bei 35 Spielen sieben Zähler hinzu (3 Tore, 4 Assists). Eingesetzt wurde der 25-jährige Landshuter überwiegend in der vierten Angriffsformation. Er überzeugte vor allem mit seinem Kampfgeist und als Schussblocker. Trotz seiner meist überzeugenden Darbietungen hat er einen Stammplatz im Team 2017/18 nicht von vornherein sicher. Das ist zum einen der enormen Qualität des Kaders geschuldet, vor allem im Angriff. Müsste man eine Rangliste aller Penguins-Stürmer erstellen, wäre Kühnhackl momentan zwischen Platz 11 und 14 anzusiedeln. Zum anderen hat Coach Mike Sullivan gerade auf der vom Deutschen bekleideten Außenposition eine Riesenauswahl, wenn alle Akteure gesund sind. Mit den Nachwuchsspielern Daniel Sprong und Zachary Aston-Reese befinden sich zwei weitere Flügelspieler auf dem Sprung in die NHL-Mannschaft sind.

Der Konkurrenzdruck in Pittsburgh ist für Kühnhackl nicht neu. Als er im vergangenen Jahr einige Spiele aus dem Aufgebot gestrichen wurde, nahm er das professionell hin und versuchte sich durch gute Trainingsleistungen erneut für einen Einsatz zu empfehlen. Genau wegen dieser positiven Einstellung ist er im Team und bei den Fans sehr beliebt.
Den Wettstreit um regelmäßige Eiszeiten kann Kühnhackl ohne körperliche Beschwerden aufnehmen. Die hartnäckige Verletzung, die seinen Einsatz in der Finalserie verhinderte, hat er vollständig auskuriert. "Wenn nichts mehr passiert, bin ich auf jeden Fall beim Trainingscamp im September dabei", sagte er vor Kurzem zu NHL.com/de. Kühnhackls Kontrakt bei den Penguins läuft noch bis Ende der Saison 2017/18. Danach wird er Restricted Free Agent.
Nicht völlig abwegig ist, dass Kühnhackl noch vor Saisonbeginn als Bestandteil eines Trades zu einem anderen Klub in der Liga wechselt. Laut Medienberichten sind die Penguins auf der Suche nach einem Center für ihre dritte Reihe. Bei einem solchen Deal wäre der Landshuter zweifelsohne ein interessanter Gegenwert. Kühnhackl ist sich dessen bewusst: "Es besteht jederzeit die Möglichkeit, dass du getradet wirst. Das hat man natürlich immer im Hinterkopf."
Auf eine zeitnahe NHL-Premiere hofft Frederik Tiffels. Seine starken Auftritte bei der Heim-WM sind auch den Verantwortlichen der Penguins nicht verborgen geblieben. Sie statteten den 22-Jährigen im Juni mit einem Entry-Level-Vertrag mit einer Laufzeit von zwei Jahren aus. Pittsburgh hatte den gebürtigen Kölner beim NHL Draft 2015 in der sechsten Runde an Gesamtposition 167 ausgewählt, ihn danach jedoch nicht mit einem Arbeitspapier ausgestattet. Seit 2014 lief der Außenstürmer in der amerikanischen College-Liga für die Western Michigan University auf. Dort absolvierte er insgesamt 105 Partien und erzielte 59 Scorer-Punkte (27 Tore, 32 Vorlagen).

"Ich habe eine Riesenchance bei den Penguins bekommen. Nun will ich alles dafür tun, sie zu nutzen", sagte er der Kölner Tageszeitung Express. Entsprechend akribisch bereitete er sich auf die anstehenden Trainingscamps vor. Wertvolle Tipps holte er sich dabei von seinem Freund Leon Draisaitl. Die beiden kennen sich von klein auf. Die Mutter des NHL-Stars von den Edmonton Oilers ist die Patentante von Tiffels.