MIN@CHI: Duhaime trifft im zweiten Drittel

Obwohl sie weiterhin auf die Rückkehr von verletzten Schlüsselspielern warten, sind die Minnesota Wild wieder auf Kurs um die Spitzenplätze der Central Division in Angriff zu nehmen. Gegen die Chicago Blackhawks fuhren sie im ersten von zwei Spielen innerhalb von zwei Tagen einen ungefährdeten 5:1-Auswärtssieg im United Center ein. Damit punkteten sie im fünften Spiel in Folge (4-0-1), nachdem sie zuvor fünf Begegnungen hintereinander verloren hatten.

"Das hatte ich nicht erwartet", gab Chicagos Trainer Derek King mit Blick auf das 0:3 nach dem ersten Drittel zu. "Ich dachte, wir würden mit Energie in das Spiel starten. Wir wussten, dass wir auf ein wirklich gutes Team treffen würden und ich dachte, dass wir für diese Herausforderung bereit sein würden. Wir waren ausgeruht und hatten Zeit zu trainieren. Dann fiel der Puck und man hat gesehen, warum sie eines der besten Teams in der Liga sind. Sie bringen Einsatz, gewinnen die Zweikämpfe und sind bereit für das Spiel."
Dabei schienen die ersten Minuten die Gastgeber zu begünstigen. Minnesotas Stürmer Marcus Foligno musste nach nur 22 Sekunden wegen Beinstellens auf die Strafbank. Kaapo Kahkonen bewies im Tor jedoch früh, dass Chicago sich an diesem Abend die Zähne an ihm ausbeißen würde. Er zeigte immer wieder starke Paraden und lieferte bis zum Ende der Partie 35 Saves.

MIN@CHI: Hartman trifft zum zweiten Mal gegen Fleury

Foligno machte seine Strafe weniger als eine Minute nach deren Ablauf wieder wett. Er wurde von Rookie-Verteidiger Calen Addison vor dem Tor bedient und traf direkt zum 1:0 (3. Spielminute). Danach folgte der Auftritt der Paradereihe der Wild, bestehend aus Center Ryan Hartman, Spielmacher Mats Zuccarello und Starstürmer Kirill Kaprizov. Die beiden Außenstürmer bedienten Hartman, der in der ersten Runde des NHL Draft 2013 von Chicago gewählt wurde, im ersten Drittel noch zwei Mal (5.; 18.) zu seinem 17. und 18. Tor der Saison. Dabei war vor dem Spiel noch fraglich, ob der Torjäger überhaupt antreten würde, weil er an Magen-Darm-Problemen litt.
"Ich habe nur ein bisschen Salat und ein paar Nudeln gegessen, zehn Sekunden haben sich wie vier Minuten angefühlt", beschrieb Hartman seinen Zustand. "Ich war ausgelaugt. Hoffentlich kann ich heute etwas essen. Gut, dass die Tore am Anfang des Wechsels kamen... Jedes Mal wenn ich aufs Eis gegangen bin, habe ich nur versucht mich nicht zu übergeben."
Umso beeindruckender war die Ausbeute des 27-Jährigen, der auf Kurs zu einer 40-Tore-Saison ist. Doch selbst ohne die Beiträge der ersten Reihe, hätten die Wild sich an diesem Abend wohl aufgrund einer beachtlichen Mannschaftsleistung durchgesetzt. Im zweiten Drittel machten sie weiterhin die bessere Figur, auch wenn die Blackhawks durchaus zu Chancen kamen. Jubeln durften aber wieder nur die Wild, dieses Mal ohne Beteiligung ihrer großen Stars. Nachdem Addison zuvor Folignos Tor vorbereitet hatte, schloss er selbst auf Vorarbeit des Stürmers und seines Abwehrkollegen Jon Merrill ab (33.) und sorgte damit für die Auswechslung von Torwart Marc-Andre Fleury für Kevin Lankinen.

MIN 5, CHI 1

"Das war einfach insgesamt ein starkes Spiel für uns", freute sich Addison über den Sieg und sein erstes NHL-Spiel mit zwei Punkten. "Heute haben wir auf die richtige Weise gespielt. Ich denke, wenn man als Team richtig spielt, dann kommt auch der individuelle Erfolg. Glücklicherweise bin ich einfach frei zum Zug gekommen und habe die freie Ecke gesehen."
Noch vor dem Ende des zweiten Drittels traf mit Brandon Duhaime ein weiterer Rookie für Minnesota (37.) zum 5:0. Der Schweizer Kevin Fiala bereitete das Tor mit einem starken Querpass vor, nach dem Duhaime aus nächster Nähe das freie Tor vor sich hatte. Fiala punktete damit im siebten Spiel in Folge (5 Tore, 3 Assists). Im Schlussabschnitt gelang lediglich Dylan Strome noch der Ehrentreffer für Chicago.
Durch den vierten Sieg in fünf Spielen kommen die Wild auf 49 Punkte in 36 Spielen (23-10-3) und belegen damit den vierten Platz der Central Division. Die Platzierung spiegelt die Leistung der Mannschaft jedoch nicht vollständig wieder. Alle drei Teams, die vor ihnen liegen, bestritten bereits mehr Spiele. Tatsächlich haben nur die erstplatzierten Colorado Avalanche mit 57 Zählern aus 38 Spielen (27-8-3) und 75 Prozent der möglichen Punkte in der Western Conference eine bessere Ausbeute als Minnesota (68,1 Prozent).
Dank einer kompletten Teamleistung holten die Wild selbst während einer Phase Siege, in der teilweise bis zu neun Stammspieler aufgrund von Verletzungen und dem COVID-Protokoll fehlten. Nun nähern sie sich wieder einem vollständigen Kader an. Bereits am Samstag (9 p.m. ET; NHL.tv; So. 3 Uhr MEZ), im zweiten Spiel in Folge gegen die Blackhawks, könnte Kapitän Jared Spurgeon wieder zurückkehren. Außerdem soll Cam Talbot, der normalerweise im Tor steht, zumindest als zweiter Torhüter bereit sein.