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Am Montag setzten die Carolina Hurricanes ein unmissverständliches Zeichen. Im dritten Spiel der ersten Playoff-Runde der Eastern Conference demontierten sie die Washington Capitals mit 5:0. Vor eigenem Publikum in der PNC Arena überzeugten sie auf ganzer Linie und dominierten die Gäste, die zuvor mit zwei Heimsiegen in die Best-of-7-Serie gestartet waren.

Warren Foegele markierte einen Hattrick und Torhüter Petr Mrazek hielt alles, was auf seinen Kasten kam. Die Hurricanes präsentierten sich wie ausgewechselt. Selbst Coach Rod Brind'Amour konnte die Leistungsexplosion seiner Mannschaft nur schwer erklären: "Von Anfang an habe ich gespürt, dass es gut wird. Aber wo der Wandel herkam? Ich habe keine Ahnung. Die Jungs haben die Situation verstanden. Wir sind in einer Situation, in der wir gewinnen müssen. Genau so haben wir gespielt."
Die Hurricanes gaben den Capitals nicht den Hauch einer Chance. Sie hielten den brandgefährlichen Sturm um Alex Ovechkin und Nicklas Backstrom geschickt vom eigenen Tor fern. Lediglich 18 Schüsse gaben die Capitals auf das Hurricanes-Gehäuse ab.

WSH@CAR, Sp3: Foegele nutzt Vorlage von Aho

"Wir hatten sie im Griff", führte Carolinas Kapitän Justin Williams aus. "Wir hatten sie und haben immer weiter gedrückt und gedrückt. Unsere Verteidiger haben sehr hoch gespielt. Wir waren in ihrem Gesicht und haben womöglich unser bestes Spiel des Jahres gemacht."
Doch so beeindruckend der Auftritt der Hurricanes in Spiel 3 auch war, die Situation hat sich vor dem kommenden Spiel nur marginal verändert. Auch in Spiel 4, das am Donnerstag um 7:00 p.m. ET (1:00 Uhr MESZ) in Raleigh, Carolina, ausgetragen wird, zählt für sie nur der Sieg.
Carolina liegt in der Erstrunden-Serie mit 1:2 Siegen zurück. Mit einer weiteren Niederlage hätten sie in Spiel 5 in Washington ein echtes Eliminierungsspiel vor der Brust.
"Wir haben womöglich unser bestes Spiel des Jahres gemacht", ergänzte Williams. "Es war ein bedeutender Sieg. Aber letztendlich eben nur einer."
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Dass die erfahrene Truppe aus der US-Hauptstadt mit eben solchen Rückschlägen umgehen kann, hat sie schon oft unter Beweis gestellt. Am besten können sich wohl noch die Vegas Golden Knights daran erinnern, wie die Capitals mit Wut im Bauch aufspielen können.
Zum Auftakt in das Stanley Cup Finale des Vorjahres kassierten die Capitals eine schmerzhafte 6:4-Niederlage. Aus der Bahn geworfen hat diese Washington jedoch nicht. Angespornt durch den Dämpfer legten die Capitals eine beeindruckende Serie hin.
In den vier folgenden Partien ließen sie nichts mehr anbrennen. Sie zeigten enorme Nehmerqualitäten und holten sich mit vier Siegen in Folge den Stanley Cup. Spätestens als sich die Capitals für die erste Meisterschaft ihrer Vereinsgeschichte feiern lassen konnten, war die Auftakt-Niederlage vergessen.
Ebenso will Washington nun auch die jüngste Pleite aus Spiel 3 vergessen machen.
"In den ersten fünf Minuten war noch alles OK. Wir hatten einige Chancen", analysierte Ovechkin. "Wir haben den Puck tief gespielt und unsere Checks ausgefahren. Dann haben sie angefangen etwas anders zu spielen und wir haben unser Spiel eingestellt. Wenn wir gewinnen wollen, dürfen wir so nicht spielen. Wir sind besser und ich denke, das weiß jeder."

WSH@CAR, Sp3: Mrazek beraubt Backstrom

Carolina muss sich also auf einen Gegner einstellen, der zurückschlagen will.
"Sie haben sehr von der Stimmung in ihrer eigenen Halle gezehrt. So wie wir in Washington auch", sagte Capitals-Coach Todd Reirden. "Jetzt müssen wir eben am Donnerstag besser werden. Es war ein einziges Spiel. Jetzt zählt es, wie wir antworten. Ich weiß genau, wie unser Team nach der All-Star-Pause oder nach der Trade-Deadline auf Niederlagen geantwortet hat. Ich erwarte, dass wir besser sein werden. Ich bin mir sicher, dass wir bereit sein werden."
Hurricanes-Center Jordan Staal erwartet einen enorm motivierten Gegner. "Wir hoffen, dass es am Donnerstag ein ähnliches Ergebnis geben wird", erzählte er. "Aber sicherlich werden sie noch engagierter in das Spiel gehen. Sie werden uns noch mehr herausfordern, aber wir hoffen auf den gleichen Ausgang."