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Am Freitag standen bei der U20-Weltmeisterschaft in Edmonton die Halbfinals an. Die favorisierten Kanadier setzten sich dabei deutlich mit 5:2 gegen Tschechien durch und mussten nur im Schlussabschnitt kurz bangen. Im Finale trifft Kanada am Samstag auf Finnland, dass im skandinavischen Duell mit 1:0 gegen Schweden die Oberhand behalten konnte.

Kanada - Tschechien 5:2 (2:0/2:0/1:2)
"Es ist wirklich, wirklich cool", sagte ein noch leicht ungläubiger Connor Bedard nach dem Einzug ins Finale. "Es ist noch nicht wirklich angekommen. Wir sind begeistert, dass wir diese Chance haben."
Vor dem Freudenausbruch stand ein hartes Stück Arbeit auf dem Plan. Kanada dominierte die Partie besonders im ersten Abschnitt. "Wir waren vom Start weg sehr gut", beschrieb Bedard die Partie. "Natürlich drücken sie auch mal, aber alles in allem haben wir die Kontrolle über das Spiel übernommen."
Folgerichtig nutzten Kent Johnson (11.) und Bedard (16.) zwei der 15 kanadischen Torschüsse im Eröffnungsdrittel zur 2:0-Pausenführung. Im Mitteldrittel konnten die Tschechen ihre Spielanteile erhöhen. "Es war ein hartes Spiel resümierte der tschechische Stürmer Jakub Kos. "Wir haben im ersten Drittel zwei Tore zugelassen, aber unsere Köpfe nicht hängen lassen. Wir haben versucht im zweiten Drittel härter zu spielen und das ist uns, glaube ich, gelungen."
Belohnt wurde das Aufbäumen der Außenseiter nicht. Zwei "dumme Strafen", so Kos, nutzten die Kanadier für zwei weitere Treffer. Logan Stankoven (32.) und Mason McTavish (37.) sorgten für die scheinbare Vorentscheidung. Beide Tore legte der überragende Kent auf.
Die Tschechen ließen sich auch von einem Vier-Tore-Rückstand vor dem Schlussabschnitt nicht unterkriegen. "Jeder aus unserer Mannschaft hat alles in dieses Spiel geworfen", fasste Kos zusammen. Jan Mysak (51.) und Michal Gut (53.) brachten die kanadischen Favoriten nochmal kurz ins Schwitzen, ehe Joshua Roy (55.), keine zwei Minuten nach dem 2:4, für den Endstand und für die Freudenstürme über den Finaleinzug bei der Heim-WM sorgte.

Canada

Schweden - Finnland (0:0/0:1/0:0)
Einen wahren Krimi erlebten die Zuschauer im zweiten Halbfinale der U20-Weltmeisterschaft. Am Ende konnte sich Finnland mit einer disziplinierten und defensivstarken Leistung den 1:0-Erfolg über glücklose Schweden sichern. Die Finnen treffen damit am Samstag im Finale auf Kanada (So. 2 Uhr MESZ), wohingegen sich Schweden mit dem Spiel um Platz drei gegen Tschechien (22 Uhr MESZ) begnügen muss.
"Es ist schwer direkt nach dem Spiel daran zu denken, was schiefgelaufen ist", verschob der schwedische Kapitän, Emil Andrae, die Fehlersuche auf später. "Es ist eine harte Niederlage. Sie haben uns die Geschwindigkeit genommen, wenn wir in ihre Zone gekommen sind. Wir hatten nicht viel Zeit in ihrem Drittel. Es ist ein 1:0-Spiel. Wir hätten auch gewinnen können."
Dass der Sieger am Ende Finnland hieß, war der Verdienst von Kasper Puutio, der im Mittelabschnitt, in Überzahl, den einzigen Treffer der Partie erzielte (26.). Der Stürmer freute sich über die konzentrierte Leistung der Mannschaft. "Wir waren intelligent mit der Scheibe. Wir haben nichts Extravagantes an der blauen Linie versucht und wenn sie uns unter Druck gesetzt haben, dann waren wir demütig, haben Schüsse geblockt und vor unserem Torwart alles gegeben. Er hat ein unglaubliches Spiel abgeliefert."

FI  semi

Der Mann zwischen den Pfosten für die Finnen war Juha Jatkola. Der im Viertelfinale gegen Deutschland eingesetzte Leevi Merilainen, die eigentliche Nummer eins, erhielt eine Pause und wurde stark von Jatkola vertreten. 23 Abschlüsse parierte der Finne und profitierte dabei auch von seinen aufopferungsvoll kämpfenden Vorderleuten.
Besonders in Unterzahl zeigte Finnland sich stark verbessert. Nachdem sie zuvor eine Quote von 45,4 Prozent (sechs Gegentore bei elf Versuchen) hatten, überstanden sie gegen Schweden die eine Unterzahlsituation, die sie zuließen. Dabei konnte Schweden sogar für 1:34 Minuten in doppelter Überzahl agieren.
Als Jesper Wallstedt, 1:19 vor Ende der Partie, seinen Arbeitsplatz im schwedischen Tor verließ, warfen die Tre Kronor nochmal alles in die Waagschale, konnten die Verlängerung aber nicht mehr erzwingen.
Während Finnland den Finaleinzug feiern durfte, mussten die Schweden den Blick auf das Spiel um Platz drei richten. "Wir müssen so weitermachen, wie wir bislang gespielt haben", so Andrae mit Blick auf die Partie gegen Tschechien am Samstag. "Im Moment nervt es, aber ich verspreche, dass wir morgen bereit sein werden. Wir werden alles geben, was wir können, um die Bronzemedaille zu gewinnen."
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