OTT Stutzle Norris 10-18

Die Ottawa Senators haben am Mittwochabend im Canadien Tire Centre einen 6:1-Heimsieg gegen die Washington Capitals gefeiert. Der deutsche Mittelstürmer Tim Stützle war mit drei Assists der Top-Scorer dieser Partie und legte unter anderem einen Treffer für seinen Kumpel Josh Norris auf, der als Doppelpacker ein fulminantes Comeback gab.

Drei-Punkte-Spiel für Stützle

Stützle lieferte das 15. Drei-Punkte-Spiel seiner NHL-Karriere. Nur zwölf andere aktive Spieler (mit ausschließlich längerer NHL-Vergangenheit) kommen auf so eine hohe Anzahl: Sidney Crosby (41 Drei-Punkte-Spiele), Connor McDavid (37), Steven Stamkos (23), Mitchell Marner (20), Evgeni Malkin (19), John Tavares (18), Patrick Kane (18), Patrik Laine (17), Nicklas Backstrom (17), Jack Hughes (16), Auston Matthews (16) und Alex Ovechkin (15).

Der 21-Jährige aus Viersen lieferte jeweils den sekundären Assist beim 1:0 von Norris (13.) und beim 5:1 durch Claude Giroux (36.) sowie die primäre Vorlage beim 6:1 von Jake Sanderson (52.). Darüber hinaus gab Stützle einen Torschuss ab, gewann 62,5 Prozent seiner Faceoffs, erhielt insgesamt 18:03 Minuten Eiszeit und wurde zum „Second Star“ der Partie ausgezeichnet. Der deutsche Center hat aus den ersten vier Spielen der Saison einen Punkteschnitt von 1,5 und ist mit sechs Scorerpunkten (2-4-6) der beste Scorer in Ottawa (gleichauf mit Vladimir Taransenko, ebenfalls 2-4-6).

WSH@OTT: Norris erzielt ein Powerplaytor bei seiner Rückkehr

Grandioses Comeback von Norris

Im Rampenlicht aber stand Stützles Freund Norris. Der 24-jährige US-Amerikaner schien zuletzt vom Verletzungspech verfolgt und konnte aufgrund einer Schulter-OP seit dem 21. Januar 2023 kein NHL-Spiel mehr absolvierten. 270 Tage später aber gab Norris sein Comeback vor heimischem Publikum.

„Es war ein weiter Weg und ein paar lange Tage, um endlich wieder hier zu sein“, sagte Norris. „Es war ein toller Moment, ein großartiges Spiel und ich bin froh, dass wir gewonnen haben. Ich habe auch vernommen, dass mir die Fans ein paar Ovationen gegeben haben. Das war richtig cool.“

In einem Powerplay im ersten Drittel waren die vier Freunde Norris, Stützle, Drake Batherson und Brady Tkachuk in einer Formation wiedervereint und knipsten direkt die Torlampe an: Nach einem Stützle-Schuss legte Batherson quer für Norris, der aus der Nahdistanz zum 2:0 traf. Beim Torjubel schlug der Rückkehrer mit dem Handschuh gegen die Plexiglasscheibe und verschwand dann mit einem breiten Grinsen in der Jubeltraube.

„Es ist lange her, seitdem ich das letzte Mal gespielt habe. Ich kann mich also gar nicht mehr so wirklich an das letzte Tor erinnern“, gab Norris hinterher zu Protokoll.

Lob versprühten ohnehin andere: „Es ist kaum zu glauben, dass er so etwas in seinem ersten Spiel zeigen würde, aber er ist nun mal ein Athlet, der dazu im Stande ist“, sagte etwa Senators-Trainer D.J. Smith. „Josh ist ein Alleskönner da draußen, der sehr viel Zeit damit verbracht hat, sich in Form zu bringen.“

Zumal Norris Anfang des zweiten Drittels auch noch per fulminanter Direktabnahme aus dem Slot zum 3:1 traf und zum Doppelpacker avancierte (22.). Er hat damit schon genauso viele Tore wie in der Vorsaison auf dem Konto, in der er aufgrund von Verletzungen auf nur acht Partien limitiert wurde (2-1-3).

WSH@OTT: Norris macht seinen Doppelpack mit einer Direktabnahme perfekt

Beeindruckende Feuerkraft in der Senators-Offensive

Mit der Rückkehr von Norris verfügt Ottawa über noch mehr Feuerkraft in der Offensive. Die Senators erzielten im dritten (Heim-)Spiel in Folge fünf oder mehr Tore (5:2 gegen die Philadelphia Flyers, 5:2 gegen den Tampa Bay Lightning, 6:1 gegen die Washington Capitals) und stellten mit bereits 19 Treffern einen neuen Franchise-Rekord für die meisten Tore in den ersten vier Spielen einer Saison auf. Der bisherige Bestwert stammt aus der Spielzeit 2001/02 mit 17 Toren.

Mit Tkachuk (vier Treffer), Stützle, Tarasenko, Mathieu Joseph, Jakob Chychrun, Jake Sanderson und Norris (alle zwei Treffer) verfügt Ottawa über sieben Multi-Torschützen. Trainer D.J. Smith verteilt das Scoring auf drei Reihen: Joseph, Ridly Greig und Vladimir Tarasenko; Tkachuk, Stützle und Giroux; Dominik Kubalik, Norris und Batherson. Hinzu kommen torgefährliche Verteidiger wie Sanderson, Chychrun, Thomas Chabot und Artem Zub.

Letzterer steht für das nächste Senators-Spiel am Samstag (1 p.m. ET; Sky Sport, MySports, NHL.tv; 19 Uhr MESZ) im Rahmen des NHL Saturday präsentiert von Fastenal gegen die Detroit Red Wings allerdings auf der Kippe: Zub bekam im 3. Drittel einen Schuss von Washingtons Alex Ovechkin ins Gesicht, musste daraufhin in die Kabine und kehrte nicht wieder zurück.

Doch auch wenn Zub ausfallen sollte, will Ottawa seine bislang starke Heimbilanz (3-0-0; 5,33 Tore/Spiel) ausbauen. Auch aus deutscher Sicht wird das Duell mit Detroit zur besten Sendezeit in Europa ein besonderes: Stützle trifft auf Landsmann Moritz Seider und dürfte auf dem Eis ein ums andere Mal auf den Red-Wings-Verteidiger treffen.

WSH@OTT: Claude Giroux erzielt ein Tor gegen die Washington Capitals

Verwandte Inhalte