Ottawa Senators v Colorado Avalanche

Nathan MacKinnon war einfach nicht zu stoppen. Der Stürmer der Colorado Avalanche erzielte am Donnerstag beim spektakulären 6:4 gegen die Ottawa Senators gleich vier Tore und bereitete noch einen weiteren Treffer vor. Er ist der erste Spieler in der Geschichte der Avalanche, der vier Tore in einem Spiel erzielte. 

MacKinnon hielt nach dem Spiel zwar stolz die vier Pucks in die Kamera, wollte seine eigene Leistung aber trotzdem nicht überbewerten. „Ich würde sagen, ich habe schon bessere Spiele gemacht, aber ich habe heute Abend eben ein paar Tore geschossen“, sagte er. „Ich habe einen reingefächert, einer wurde von einem Schienbeinschoner abgefälscht, ein Tor war ein Empty-Netter. Manchmal fühlt es sich so einfach an. Und dann gibt es manchmal andere Spiele, in denen sich alles so schwer anfühlt. Aber heute lief es für mich sehr einfach.“ 

MacKinnon hält gemeinsam mit Nylander die längste Punkteserie der NHL 

MacKinnon hat nun in 17 Spielen hintereinander gepunktet und in dieser Zeitspanne zwölf Tore erzielt und 21 Treffer vorbereitet. Der einzige Spieler in der NHL, der aktuell ebenfalls eine Punkteserie über 17 Partien hält, ist William Nylander (15 Tore, 22 Assists) von den Toronto Maple Leafs.

Damit nicht genug an Superlativen: Der Stürmer der Avalanche durchschritt durch seinen Viererpack gegen die Senators die Marke von 300 NHL-Toren und steht nun bei insgesamt 302 Treffern. Er ist somit der erste Spieler aus dem NHL Draft 2013, der 300 Tore erzielt hat. Auch dies wollte der Torjäger nicht überbewerten: „Das ist nicht wirklich so besonders. Es war ein eher langsamer Start in meine Karriere, daher hätte ich schon vor einiger Zeit dies erreichen sollen.“

OTT@COL: MacKinnon gelingen vier Tore, darunter sein 300. NHL-Treffer

Rantanen lobt MacKinnon: „Das Beste, was ich je gesehen habe“

Mikko Rantanen hingegen lobte seinen Mitspieler überschwänglich: „Ich denke, sein Spiel ist wahrscheinlich das Beste, was ich je gesehen habe. Einfach die Art und Weise, wie er spielt, wie er läuft und wie er die Spielzüge macht – das ist wirklich ganz schwer zu verteidigen. Dass er nun der erste Spieler der Avalanche mit vier Toren in einem Spiel ist, ist ziemlich bemerkenswert. Ich freue mich für ihn.“ Auch Trainer Jared Bednar fasste zusammen: „Er spielt im Moment wie verrückt.“

Der Sieg gegen die weiterhin kriselnden Senators war schwer erkämpft. Im ersten Spielabschnitt gelangten sie zwischenzeitlich mit 1:2 in den Rückstand, im zweiten Drittel lagen sie zeitweise sogar mit 2:4 zurück. „Das zweite Drittel war schrecklich“, sagte Bednar, der sich umso mehr über die darauffolgende Reaktion seiner Top-Stars freute: „Mac schießt vier Tore, Mikko zwei. Sie waren wahrscheinlich auch ein wenig frustriert über die Art und Weise, wie wir im zweiten Durchgang gespielt haben. Aber dennoch haben sie heute Abend reagiert, haben weitergearbeitet und alles getan, was sie tun konnten, um uns aus dem Schlamassel zu ziehen. Und das taten sie auch."

Powerplay entwickelt sich zur großen Stärke

Der Erfolgsschlüssel gegen die Senators war insbesondere das Powerplay: Vier der fünf Überzahlspiele wurden in ein Tor umgemünzt. Zwei dieser Powerplay-Treffer gingen auf das Konto von MacKinnon, die anderen beiden verbuchte Rantanen. Bereits in den vergangenen Spielen deutete sich an, dass Colorado vor allem in Überzahl ihre Qualitäten ausspielen kann. In den zurückliegenden sechs Partien wurden elf der 22 Powerplays mit einem Tor abgeschlossen. Das torreiche Duell mit den Senators war nun bereits das dritte Spiel in Folge, in dem den Avalanche mehrere Powerplay-Tore gelangen. 

Über die komplette Saison rangiert Colorado mit einer Powerplay-Quote von 24 Prozent zwar „nur“ auf Rang 9 der NHL. Sollten sie ihre aktuelle Treffsicherheit jedoch beibehalten, könnten sie schon bald in ähnliche Sphären wie die New York Rangers oder New Jersey Devils vordringen, die mit einer Erfolgsquote von 31,3 Prozent momentan die Liga anführen.

Zuletzt ging die Konstanz verloren 

Insgesamt allerdings fehlt es den Avalanche noch an Konstanz. Zwei Tage vor dem Triumph gegen die Senators unterlagen sie überraschend mit 2:3 gegen die Chicago Blackhawks. In den letzten zwölf Spielen haben sie eine Bilanz von 5-5-2. Im Monat Dezember gelangen nur ein einziges Mal zwei Siege in Folge. 
Statistisch hingegen sind die Avalanche in vielen Werten ganz vorne dabei. Mit einem Schnitt von 3,64 Toren belegen sie Platz 2 in der NHL. Noch effektiver sind lediglich die Vancouver Canucks mit 3,76 Treffern. Die Penalty-Kill-Quote von 83,8 Prozent ist die sechstbeste der Liga. Und auch der Gegentorschnitt von 3,09 ist mit Platz 13 zumindest oberer Liga-Durchschnitt.  

Die nächste Aufgabe: zwei Duelle gegen die Coyotes

Viele dieser guten Statistiken beruhen allerdings, genauso wie der 2. Platz in der Central Division, aus den starken Vormonaten. Zum Saisonstart gelangen direkt sechs Siege in Folge. Im November hatte Colorado neun von 14 Spiele gewonnen und in zehn davon gepunktet. 

Umso mehr stellt sich die Frage, ob sie nun mithilfe ihres starken Powerplays erneut dazu in der Lage sein werden, weitere Siegesserien aufzustellen. In den nächsten beiden Partien treffen die Avalanche am 23. und 27. März auf die Arizona Coyotes.

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