stamkos 12-14

Die Edmonton Oilers sind am Donnerstag unsanft aus ihren Träumen gerissen worden. Nach zuletzt acht Siegen in Serie mussten sie im Rogers Place eine 4:7-Niederlage gegen die Tampa Bay Lightning hinnehmen. Herausragender Akteur auf dem Eis war Lightning-Kapitän Steven Stamkos. Er erzielte vier Treffer, einen davon im Powerplay. Es war das erste Mal in seiner NHL-Karriere, dass ihm so viele Tore in einem Spiel gelangen.

„Egal, von wo er schießt, er hat immer eine Chance", lobte Lightning-Verteidiger Mikhail Sergachev seinen Spielführer. „Ich denke eigentlich immer, dass er deshalb noch mehr schießen sollte. Er hat einen sehr präzisen Schuss, er ist eine Führungspersönlichkeit in diesem Team und er ist stets eine Gefahr da draußen."

Beide Teams lieferten sich in den 60 Minuten eine abwechslungsreiche Auseinandersetzung. Nachdem Tampa Bay eine frühe Zwei-Tore-Führung nicht halten konnte, sorgte Stamkos mit seinem zweiten Treffer für den 3:3-Ausgleich im dritten Drittel (47.), bevor er rund sieben Minuten später seinen Hattrick mit dem Tor zum 5:3 perfekt machte. Sieben Sekunden vor Schluss zeichnete Stamkos dann auch noch für den Endstand verantwortlich.

Stamkos schreibt Geschichte

Der Lightning-Kapitän durfte sich nach Spielende nicht nur über seinen ersten Viererpack der NHL-Karriere freuen, er schob sich durch diesen beeindruckenden Auftritt auch in anderen Statistiken weiter nach vorne. So gelang es ihm, zum siebten Spieler in der Historie der Liga zu werden, der mindestens 200 Powerplay-Tore für ein einziges Franchise erzielt hat. Damit steht er nun in einer Reihe mit Alex Ovechkin (300 mit WSH), Mario Lemieux (236 mit PIT), Luc Robitaille (210 mit LAK), Gordie Howe (209 mit DET), Joe Sakic (205 mit COL) und Steve Yzerman (202 mit DET).

TBL@EDM: Stamkos gelingen erstmals vier Treffer

Durch seinen zwölften NHL-Hattrick rangiert Stamkos hinter Ovechkin (30), David Pastrnak (15), Sidney Crosby (13), Evgeni Malkin (13) und Connor McDavid (12) auf Rang sechs der aktiven Spieler in diesem Bereich.

Vasilevskiy mit Saisonbestmarke

Neben dem Viererpacker überzeugte auf Seiten der Gäste zudem Torhüter Andrei Vasilevskiy, der 53 von 57 Torschüssen der Hausherren erfolgreich entschärfen konnte und damit eine neue persönliche Saisonbestmarke aufstellte. Das war Stamkos im Nachgang ein Extra-Lob wert war: „Vasy verdient besondere Anerkennung", sagte er. „Er hat uns heute eine Chance auf den Sieg gegeben, und wir haben diese Chance genutzt.“ Auch Trainer Jon Cooper würdigte die Leistung des Goalies: „Er ist wieder unglaublich gewesen heute. Es ist stark, wie viel vom Netz er abdeckt. Das macht es den Gegnern natürlich schwer eine Lücke zu finden.“

Nikita Kucherov erzielte ein Tor und einen Assist für die Lightning (14-12-5), die durch diesen Erfolg zwei ihrer letzten drei Spiele gewonnen haben.

McDavid setzt Punkteserie fort

Da tröstete es die Oilers auf der anderen Seite am Ende nur wenig, dass Connor McDavid seine Punkteserie mit einem Tor und einem Assist auf elf Spiele verlängern und Evan Bouchard seinen Streak mit zwei Assists auf 13 Begegnungen ausbauen konnte. Ryan Nugent-Hopkins brachte es auf ein Tor und zwei Assists und Torhüter Stuart Skinner zeigte 17 Paraden.

TBL@EDM: McDavid trifft in Überzahl

„Wir haben heute einfach zu viele Gegentore kassiert. Unsere Leistung war insgesamt aber in Ordnung. In vielleicht acht von zehn Fällen gewinnst du so ein Spiel. Heute hat das leider nicht geklappt“, zeigte sich Leon Draisaitl über das Endergebnis enttäuscht. Der Kölner blieb diesmal ohne Scorerpunkt.

Edmontons Trainer Kris Knoblauch war ebenfalls unzufrieden mit dem Spielverlauf. „Wir hätten noch ein paar Tore mehr erzielen müssen. Der Einsatz hat allerdings gestimmt, sagte er.

Idealer Start für Tampa Bay

Die Begegnung begann furios. Stamkos brachte Tampa Bay bereits nach 67 Sekunden im Powerplay mit 1:0 in Führung, als er eine Vorlage von Nicholas Paul verwertete. Tyler Motte erhöhte nach auf 2:0 (8.) für die Lightning, indem er einen Abpraller mit der Rückhand ins Tor beförderte und damit nach 21 Spielen sein erstes Tor in dieser Saison markierte.

Edmonton dominiert im zweiten Drittel

Im zweiten Spielabschnitt kamen die Hausherren zurück ins Spiel. Darnell Nurse verkürzte in der 22. Minute zunächst auf 1:2, als er einen Pass von Nugent-Hopkins aufnahm und Vasilevskiy mit einem Handgelenkschuss erstmals überwinden konnte. McDavid glich in der 28. Minute im Powerplay zum 2:2 aus, als er nach einem Anspiel im rechten Bullykreis traf. Zach Hyman brachte Edmonton mit einem Powerplay-Tor zum 3:2 (31.) erstmals in Führung. Edmonton dominierte die Begegnung im Mitteldrittel mit einem Torschussverhältnis von 23:7 klar.

Wilde letzte 20 Minuten krönen den Abend für Stamkos

Stamkos glich im dritten Drittel aus, als er einen Abpraller von Haydn Fleury zum 3:3 in die Maschen hämmerte (47.). Kurz darauf wechselte die Führung erneut. Kucherov gelang das 4:3 für Tampa Bay (53.) Stamkos schlug in der 55. Minute ein weiteres Mal zu. Nugent-Hopkins verkürzte mit einem abgefälschten Schuss auf 4:5 (58.), was für neue Spannung sorgte. Anthony Cirelli war es vorbehalten, mit dem Empty-Netter zum 6:4 (59.) für die Vorentscheidung zu sorgen. In der Schlussminute machte Stamkos mit einem Treffer ins verwaiste Oilers-Gehäuse seinen historischen Abend perfekt.

Verwandte Inhalte